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Retter eines Planeten - 16

Retter eines Planeten - 16

Titel: Retter eines Planeten - 16 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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hinunterstoßen können“, erwiderte ich.
„Du hast die einzige Strahlenpistole“, murmelte er.
„Die habe ich in Carthon zurückgelassen“, erklärte ich ihm wahrheitsgemäß. „Hör mal, Bück. Wenn wir auch nur einen einzigen Waldmann töten — außer im Handgemenge und zu unserer eigenen Verteidigung —, dann können wir ebensogut jetzt sofort zusammenpacken und umkehren. Wir sind auf einer friedlichen Mission, und wir bitten um eine Gefälligkeit. Auch wenn wir angegriffen werden, töten wir nur im äußersten Notfall und nur im Handgemenge.“
„Diese verdammte Primitivität auf diesem verdammten Planeten!“ „Wäre es dir lieber, du stirbst am Fieber der Waldmänner?“
„Hier müssen wir sowieso damit rechnen, daß wir es irgendwo auffangen. Du bist immun und sicher. Dir kann es egal sein. Wir anderen sind auf einer Selbstmordmission. Und, verdammt noch mal, wenn ich vor die Hunde gehe, dann werde ich ein paar von diesen verdammten Affen mitnehmen!“ Ich biß mir auf die Lippen und sagte nichts. Ich konnte ihm seine Gefühle nicht übelnehmen. Nach einer Weile deutete ich wieder auf den tiefen Einschnitt hinüber. „So sehr weit ist es gar nicht mehr. Haben wir erst einmal den Dämmerung hinter uns, ist der Weiterweg zur Stadt der Waldmänner ziemlich einfach. Dahinter ist alles zivilisiert.“
„Das, was du eben zivilisiert nennst“, meinte Kendricks und drehte sich um. „Na, komm schon! Wir wollen uns doch endlich die Füße trocknen.“ In dem Augenblick waren sie über uns.
    5.
    Kendricks’ gellender Schrei war die einzige Warnung, ehe ich etwas abwehrte, das auf meinem Rücken herumkrabbelte. Ich streifte es ab und sah undeutlich, daß die ganze Lichtung mit weißen, pelzigen Wesen angefüllt war. Ich legte die Hände wie einen Trichter an den Mund und brüllte in der einzigen Waldmännersprache, die ich kannte.“ Halt! Wir kommen in Frieden!“ Einer schrie etwas Unverständliches und sprang mich an. Es war ein ganz anderer Stamm. Ich sah ein weißpelziges, kinnloses Gesicht, das vor Wut verzerrt war, und ein kleines, häßliches Messer. Eine Frau! Ich zog mein eigenes Messer heraus und wehrte damit einen gefährlichen Stich ab. Etwas zog eine brennende Linie über meine Handknöchel. Die Finger erlahmten, das Messer fiel mir aus der Hand. Blitzschnell bückte sich die Waldfrau, rannte mit ihrer Beute davon und schwang sich mit geradezu graziösen Bewegungen in die Baumwipfel hinauf.
Rasch tastete ich mit der gesunden die verletzte Hand ab. Dann sah ich Regis Hastur am Rand der Lichtung, wo er zwei dieser Kreaturen abwehrte. Der verrückte Gedanke schoß mir durch den Kopf, daß ganz Darkover sich erheben und die Waldmänner ausrotten würde, wenn man ihn tötete, und die ganze Schuld würde man mir in die Schuhe schieben. Dann konnte Regis eine Hand befreien. Er machte mit den Fingern ein paar seltsame Bewegungen. Es sah aus wie ein riesiger, grüner Funke von etwa Fußlänge, oder auch wie ein Feuerball. Es explodierte vor einem weißen Pelzgesicht, und das Wesen kreischte und heulte vor Entsetzen, fummelte blind an seinen Augen herum und rannte quiekend in den Schutz der Bäume. Die anderen Waldmänner gaben ein langes Heulen von sich, sammelten sich und flohen in den Schutz der Schatten. Rafe schrie ihnen eine Obszönität nach, und dann zuckte eine bläuliche Flamme hinter ihnen drein. Einer der Humanoiden fiel lautlos über den Abhang hinunter.
Ich kämpfte mit Rafe um die Betäubungspistole, die er bisher in seinem Hemd verborgen gehabt hatte. „Du verdammter Narr, du hast jetzt alles verpatzt!“ schrie ich ihn an.
„Sonst hätten sie ihn ja umgebracht!“ knirschte er. Er schien nicht gesehen zu haben, wie wirksam sich Regis selbst verteidigt hatte. Rafe deutete auf das fliehende Pack. „Warum gehst du nicht mit deinen Freunden?“ fauchte er. Ich glaubte den Griff schon lange vergessen zu haben, mit dem ich nun meine gesunde Hand um Rafes Knöchel legte. Seine Hand erschlaffte. Ich entriß ihm die Betäubungspistole und warf sie den Abhang hinunter.
„Ein Wort noch, und du fliegst hinterher!“ warnte ich ihn. Dann rief ich: „Wer ist verletzt?“
Garin blinzelte halb betäubt von einem heftigen Schlag. Regis’ Stirn blutete aus einem Riß, und Hjalmars Schenkel wies einen tiefen Schnitt auf. An meiner Hand lagen die Knöchel bloß, und allmählich wurde sie völlig gefühllos. Dann erst bemerkte jemand, daß Kyla sich vor Schmerz krümmte. Sie war totenblaß, als ich

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