Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)
sie einander kannten. Wenn es möglich war, würde er Gair dazu bewegen, sich mit den Antworten zurückzuhalten, wenigstens bis er Cat alles erklären konnte.
Kapitel 13
Eines der Kinder führte Cat zu einem Hocker am Feuer, während Lina zu ihrem Kessel zurückkehrte und im Vorbeigehen einen Spieß drehte, an dem mehrere Vögel brieten.
Die Hitze war nach der beißenden Kälte draußen so durchdringend, dass das Atmen fast schmerzte, und Catriona konnte spüren, wie sich die Kälte tiefer in ihre Knochen fraß, als versuchte sie, sich vor der Wärme zu verstecken.
Cat ließ sich auf dem Hocker nieder und jemand drückte ihr einen Krug mit Ale in die Hand. Lina und den Kindern machte es nichts aus, dass sie still dasaß, während sie mit den Essensvorbereitungen fortfuhren, und Cat war ganz froh darüber, denn es gab einiges, worüber sie nachdenken musste, wobei Taygs leise gestellte Frage an oberster Stelle stand.
»Wäre das denn so schrecklich?«, hatte er gefragt. Sie rief sich den vergehenden Reisetag in Erinnerung, den sie zum größten Teil damit zugebracht hatte, hinter Tayg auf dem Pferd zu sitzen. Im Rhythmus des Trotts hatte sie sich an Taygs breitem Rücken gewiegt. Ein falscher Schritt des Pferdes hier und da hatte sie dazu gebracht, ihren Griff um seine schlanken Hüften zu verstärken. DieKälte verleitete sie dazu, sich an ihn zu schmiegen, denn jedes bisschen Wärme zählte. Den ganzen Tag lang hatte sie sich bemüht, nicht daran zu denken, wie er in jener Nacht in der Wanderhütte ihren Körper förmlich zum Summen gebracht hatte und sie die Welt vergessen ließ.
Wäre es ein so schreckliches Los, mit Tayg, dem Barden, verheiratet zu sein, anstatt mit irgendeinem Mann, den sie noch gar nicht kannte? Aye, das wäre es. Sie müsste immerzu umherreisen. Hätte kein eigenes Zuhause. Wie sollten sie da Kinder haben und aufziehen? Dieser Gedanke führte sie zurück zu der Erinnerung an seine Küsse und Liebkosungen, daran, wie sie sich gleichsam brennend nach seiner Berührung gesehnt hatte. Sie konnte sich schon vorstellen, dass es in gewisser Hinsicht durchaus angenehm sein könnte, mit dem Barden verheiratet zu sein … aber es war unmöglich.
Sie musste einen Mann heiraten, der mit ihr auf Assynt leben würde, jemanden, von dem Broc zumindest einen Rat annähme. Dieses Vorhaben war nicht das, für das sie ursprünglich aufgebrochen war, und doch war es im Grunde das Gleiche. Sie musste ihre Aufgabe vollenden. Sie schauderte innerlich ob des Begriffs »Aufgabe«. Eine Heirat sollte doch keine Aufgabe sein, sondern ein Segen, ein Wunder, eine Bindung. Aber sie durfte solchen verlockenden Träumen nicht nachgeben. Sie hatte sich aufgemacht, um ihren Clan vor dem unüberlegten Tun ihrer Brüder zu retten, und das würde ihr nicht gelingen, wenn sie den Barden heiratete.
Wie sollte sie ihm heute Nacht fernbleiben? Das musste sie sich überlegen.
Körperliche Distanz und ein trennendes Feuer waren alles gewesen, was sie während des Aufenthalts in der Hütte davon abgehalten hatte, sich in seine Arme zu werfen. Es musste eine Möglichkeit geben, sich ihn auch heute Nacht vom Leibe zu halten.
Seine leise Frage stahl sich in ihre Gedanken zurück. Wäre es so ein schreckliches Los, Tayg, den Barden, zu heiraten? Für ihren Clan schon, ja, aber für sie selbst …
»Dem Lächeln auf Euren Lippen nach zu urteilen, vermute ich, dass Ihr Euch Eure Hochzeitsnacht ausmalt, hm?«, sagte Lina. »Keine Sorge, auf dem Dachboden steht ein gutes Bett, in dem viele dieser Kinder entstanden sind.« Sie zwinkerte ihr zu. »Ein Glücksbett ist das.«
Catriona spürte, wie ihr heiße Röte in die Wangen stieg, und ihr unmittelbares Problem schob sich wieder in ihre Gedanken. Ihre Gastgeber hielten sie für ein frisch vermähltes Paar, der Mann allerdings, Gair, schien Tayg zu kennen und nicht erwartet zu haben, ihn mit einer Ehefrau an seiner Seite zu sehen. Sie rief sich die kurze Vorstellung in Erinnerung. Der Mann hatte Tayg gekannt, aber Tayg war bei der Begegnung sehr angespannt und ungewöhnlich still gewesen. Er hatte ihre Hand gedrückt, bis es wehtat, und doch hatte sie das bestimmte Gefühl, dass er es nicht getan hatte, um ihr zu bedeuten, still zu sein. Und dann hatte er den Mann rasch zum Stall hinausgedrängt.
Der Nebel in ihrem Kopf, hervorgerufen durch den abrupten Wechsel von der Kälte in die Hitze, lichtete sich.
Was wusste der Mann über Tayg, das den Barden so nervös machte? Und er war
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