Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)
ja«, sagte Cat. »Torf. Sie hat mich gebeten, Euch auszurichten, dass Ihr mehr Torf hineinbringen sollt.«
»Siehst du, Tayg, es wird nicht lang dauern, bis ihr euch so gut kennt, wie Lina und ich einander kennen. Bleib nicht zu lang in der Kälte, Junge.« Mit einem weiteren anzüglichen Grinsen verließ er den Stall.
»Was hast du vor?«, wollte Cat wissen, die unverändert direkt neben ihm stand.
»Ich habe nichts weiter vor, als eine warme Mahlzeit zu verspeisen und ein warmes Bett mit meiner neuen Frau zu teilen«, antwortete er.
»Wir werden kein Bett teilen.«
»Nay? Aber diese freundlichen Leute glauben doch, wir seien frisch verheiratet, und das haben wir immerhin dir zu verdanken.«
»Ich sagte doch, das habe ich nicht mit Absicht getan.«
»Aber getan hast du es, und jetzt müssen wir uns auch entsprechend benehmen, sonst vermutet noch jemand, dass wir nicht die Wahrheit sagen. Möchtest du etwa, dass sie herausfinden, wer du wirklich bist und dass du unbeaufsichtigt mit einem Barden umherziehst?«
Panik huschte über ihr Gesicht, dann gewann die gewohnte Entschlossenheit wieder die Oberhand, und sie reckte das Kinn ein wenig höher.
»Wir gehen jetzt«, sagte sie und ging dorthin, wo er vor ein paar Minuten erst den Sattel abgelegt hatte.
»Nay.« Er packte ihren Arm und drehte sie heftig zu sich herum. »Wir gehen nicht.«
Sie war nur noch ein paar Zoll von ihm entfernt und hatte die Hände in die Hüften gestemmt. »Wenn wir hierbleiben, laufen wir Gefahr, dass man uns auf die Schliche kommt. Gair kennt dich ja offensichtlich, und der Mönch auch. Klar ist auch, dass du kein Mann bist, von dem sie erwartet hätten, dass er je heiratet. Wenn wir unsere Rollen nicht überzeugend genug spielen, wird das ihr Misstrauen wecken. Es wird uns nicht gelingen, sie zu täuschen.«
»Du könntest deine Rolle nicht spielen?«, fragte er. Er würde damit keine Schwierigkeiten haben, im Gegenteil, er könnte seine Rolle höchstens
zu
überzeugend spielen.
»Doch, aber ich halte es für keine gute Idee.«
Sie hatte recht. Es fiel ihm schwer genug, sie nicht zu berühren, sie nicht zu küssen, nicht … nicht jetzt. Aber etwas in ihm drängte ihn. Er musste wissen, ob sie ihn genauso sehr wollte wie er sie.
»Wir müssen das Spiel spielen, Mädchen. Das Pferd ist müde, genau wie du. Wir haben keinen Proviant und keine Hoffnung auf einen anderen Unterschlupf für die Nacht, der auch nur annähernd so bequem oder auch nur warm wäre, und ich muss zugeben, dass mir dank deiner Brüder die Rippen noch ziemlich wehtun. Wir müssen hierbleiben, und wir müssen die Rollen spielen, die du dir für uns ausgedacht hast.«
Sie kaute einen Moment lang auf ihrer Unterlippe. »Was soll ich tun?«
Ein träges Lächeln stahl sich in seine Miene. »Du hast mich gebeten, dich nicht zu berühren, dich nicht mehr zu küssen. Ich fürchte, ich muss doch um Erlaubnis bitten, all das doch tun zu dürfen. Das wird man von uns erwarten.«
Er beobachtete sie dabei, wie ihr die Bedeutung seiner Worte bewusst wurde. Sie straffte die Schultern, reckte das Kinn nochein bisschen höher und nickte. »Nun gut, du darfst all diese Dinge tun, aber …«, sie richtete einen Finger auf ihn, »… nur so weit, wie es nötig ist, um unsere Gastgeber zu überzeugen.«
»Und kannst du das frisch verheiratete Mädchen geben, das in seinen Gatten verliebt ist?«, fragte er mit zwar gesenkter Stimme, aber doch mit so viel Sarkasmus darin, dass es reichte, um sie wütend zu machen.
»Das kann ich. Ich kann die perfekte Ehefrau sein.«
Tayg schnaubte. Sie hatte keine Ahnung, was sie da sagte, was es hieße, sich wie ein sich liebendes Paar zu benehmen. Das Bild von ihnen beiden, wie sie miteinander im Bett lagen, Arme und Beine ineinander verschlungen, krachte mit der Wucht eines geworfenen Steins in seine Gedanken. Frustration kochte in ihm hoch. Er trat einen Schritt auf sie zu, wollte, dass sie all sein aufgestautes Verlangen und seine Not fühlte, er wollte, dass sie genauso sehr damit zu ringen hatte wie er selbst.
Sie hielt ihm stand; das hatte er nicht anders erwartet. Langsam näherte er sich ihr noch weiter, bis sein Mund sich dicht an ihrem Ohr befand und ihr Atem, der jetzt flach und schnell ging, seine Wange wärmte.
»
Kannst
du die perfekte Frau spielen?«, flüsterte er. Seine Lippen streiften beinahe ihre Ohrmuschel. »Kannst du zulassen, dass ich dich berühre?« Er strich ihr mit einer Hand den Arm hinauf, dann fuhr er
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