Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)
seid.«
»Wir sind nicht …«, begann Cat, doch Tayg unterbrach sie.
»Die Hochzeit soll mit dem Segen des Chiefs und, wenn wir Glück haben, des Königs stattfinden. Deshalb sind wir nach Dingwall unterwegs.«
Die dichten schwarzen Brauen des Mönchs zogen sich zusammen und bildeten ein steiles V über seinen Augen. »Aber Euer Chief ist … Angus Dubh von Culrain, oder?«
Tayg verkniff sich mit Mühe ein Zusammenzucken. Kannte ihn dieser Mann also?
»Und Ihr musstet Eure Braut abholen?«, fuhr der Mönch fort. »Warum hat ihre Familie sie nicht zu Euch gebracht?«
»Die Braut hat keine Familie«, erklärte Cat rasch, bevor Tayg ihr abermals das Wort abschneiden konnte.
Tayg zwickte sie in den Arm, der um seine Hüften lag.
»Au!«
»Oh, tut mir leid, Liebes. Hab ich dich gekniffen? Sie ist so ein zartes Ding«, sagte er mit einem, wie er hoffte, unschuldigen Lächeln.
Der Mönch nickte nur. »Ich hatte daran gedacht, die Nacht bei der Familie meines Cousins zu verbringen. Ihr solltet mit mirkommen, dann reiten wir gemeinsam nach Culrain. Wie ich gehört habe, wird der König dort einkehren, bevor er nach Dingwall zur Hochzeit reist. Dann erhaltet Ihr den gewünschten Segen, und ich kann Euer angemessener Begleiter sein.«
»Nay«, sagten Tayg und Cat im Chor.
»Euer Angebot ist sehr freundlich, aber wir sind ohnehin schon spät dran. Wir müssen uns beeilen, so gut es geht«, erklärte Tayg. »Wir sind nun schon so lang allein unterwegs, da machen ein oder zwei Tage mehr keinen Unterschied.«
»Dem kann ich nicht beipflichten, junger Barde. Es ist nicht recht, dass Ihr zwei so weitermacht, ohne Ehegelübde und Gottes Segen. Ihr müsst mir erlauben, Euch zu begleiten, sonst …«
»Oh, das Jawort haben wir uns schon gegeben, Bruder«, warf Cat ein.
Tayg und der Mönch fuhren im Sattel herum und sahen sie an. Tayg versuchte ihr mit seiner finsteren Miene zu bedeuten, dass sie still sein solle, aber sie grinste nur und schlang ihre Arme fest um ihn, drückte ihm ihren Busen ins Kreuz, und seine Gedanken erloschen kurz.
»Wie kommt das, Kind?«, fragte der Mönch. Seine buschigen schwarzen Brauen rückten noch weiter auf seine Nasenwurzel zu.
»Ihr habt natürlich recht. Es geziemt sich nicht für ein Mädchen, ohne Begleitung mit seinem Verlobten zu reisen, darum haben wir das Ehegelübde just heute Morgen vor Zeugen abgelegt, bevor wir uns auf den Weg machten. Und in Culrain«, sie schaute Tayg nach Bestätigung heischend an, aber der rollte nur mit den Augen, »wollen wir unsere Heirat vom Chief segnen lassen und natürlich feiern.«
Der Mönch grinste. »Dann ist das also Eure Hochzeitsnacht?«
Tayg spürte, wie Cat an seinem Rücken erstarrte, aber sie löste sich nicht von ihm. Der verwirrende Druck ihrer Brüste war selbst durch seinen dicken Umhang hindurch zu spüren und machte es ihm schwer, sich auf den Sumpf von Lügen zu konzentrieren, den sie sich da aus den Fingern sog und in dem sie sich leicht verirren konnten.
»Mein Cousin lebt nicht weit von hier entfernt. Dort werden wir ein Hochzeitsessen veranstalten, und Ihr sollt ein Bett für Eure Hochzeitsnacht haben anstatt eines harten Fleckchens im Schnee.« Der Mönch trieb sein Pferd zu einer schnelleren Gangart an, ritt voraus und wies ihnen den Weg.
Tayg schaute über seine Schulter nach hinten und funkelte Cat wütend an. »Unsere Hochzeitsnacht?«, fragte er leise und in möglichst anzüglichem Ton.
Sie erwiderte seinen Blick nicht minder finster. »Komm bloß nicht auf dumme Gedanken, Barde. Das wird keine Hochzeitsnacht. Ich habe uns nur ein warmes Plätzchen zum Ausruhen verschafft, und dann können wir unsere Reise fortsetzen. Mir ist kalt, ich habe Hunger, und du bist noch nicht wieder gesund.«
»Deshalb hättest du den Mann nicht anlügen müssen.«
Immerhin besaß sie genug Anstand, wenigstens zu erröten. »Die Worte kamen mir über die Lippen, bevor ich es verhindern konnte.«
»Dann sag jetzt einfach nichts mehr. Wir müssen sehr vorsichtig sein und achtgeben, dass wir uns nicht verraten.«
Tayg drehte sich wieder um und blickte über den Kopf des Pferdes hinweg nach vorn. Eine Hochzeitsnacht. Wie sollte er die Finger von dem Mädchen lassen, wenn ihre Gastgeber erwarteten, dass sie sich wie liebeshungrige frisch Vermählte benahmen? Er konnte sich doch schon kaum beherrschen, wenn er keine solchen Gelegenheiten hatte, wie sie sich ihm nun bieten würden. Er schnaufte tief durch und machte sich daran, seine
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