Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)
ja auch schon nervös gewesen, als sie dem Mönch begegneten. Sie schaute sich um und sah den frommen Mann auf dem Boden sitzen, ein kleines Mädchen auf dem Schoß und einen Jungen, der kaum älter war, auf der Schulter. Die drei waren tief in ein Gespräch versunken, das ab und zu von wildem Kichern der Kinder unterbrochen wurde.
Tayg hatte rasch erklärt, dass er ein Barde sei, als der Mönch den Eindruck erweckt hatte, er kenne seinen Namen. Aus Stolz auf seinen Beruf hatte er das sicher nicht getan. Nay, es gab irgendetwas, dass diese beiden Männer, der Mönch und sein Cousin, über Tayg wussten, und jetzt versicherte sich der Barde fraglos gerade des Schweigens von Gair, der ihn aus seiner Zeit mit The Bruce kannte, und das warf noch weitere Fragen auf … aber dafür hatte sie jetzt keine Zeit. Sie musste wissen, was diese Männer über ihren Begleiter wussten, denn im Dunkeln zu tappen, war gefährlich, und jetzt hatte sie Gelegenheit, dieWahrheit herauszufinden. Sie erhob sich und stellte ihren Krug auf den Herdrand.
»Ich sehe mal nach Tayg und helfe ihm.« Sie sprach den Namen so laut aus, dass der Mönch ihn hören musste, aber er reagierte nicht darauf.
»Ach, Mädchen, ich weiß, Ihr seid frisch verheiratet, aber er kommt doch gleich wieder.«
Erst verstand Cat nicht, was Lina damit meinte.
»Ihr habt noch genug Zeit mit ihm – lasst ihn und meinen Mann doch für eine Weile in Ruhe ihre alten Geschichten aufwärmen. Dann müssen wir uns später weniger davon anhören.« Aber das Grinsen auf ihrem Gesicht widerlegte den Ton in ihrer Stimme, und Cat wurde bewusst, dass die Frau glaubte, sie vermisse ihren Mann. Na schön, es kam ihr schließlich nur zugute, wenn sie das liebeskranke Frauenzimmer spielte, wie man es offenbar von ihr erwartete. Sie schlug die Augen nieder und versuchte sich an einem nervösen Kichern.
»Ich mag es nicht, wenn wir so lang getrennt sind«, sagte sie zu Lina. »Ich weiß, das ist albern, aber es ist nun mal die Wahrheit.«
»Aye, Mädchen. Der Stall liegt hinter der Hütte. Geht einfach draußen an der Wand entlang und richtet Gair von mir aus, dass er mehr Torf hereinbringen soll.«
Catriona zog ihren Umhang fest um sich und eilte aus der belebenden Wärme hinaus in die dunkle Kälte der Nacht.
Tayg und Gair stapften in die Kälte hinaus und nahmen die Pferde bei den Zügeln. Zwei fast erwachsene Jungen halfen beim Tragen des Reisegepäcks, aber Gair konnte sie schnell wieder in die Hütte schicken. Er führte das Pferd des Mönchs um die Hütte herum zum Stall, der an die hintere Wand angebaut war. Drinnen war es still, und es roch nach warmen Tieren undsauberem Stroh. Eine Weile hantierten sie schweigend vor sich hin, nahmen den Pferden Zaum- und Sattelzeug ab und rieben die Tiere trocken.
»Na, Junge, du scheinst dich ja nicht besonders gefreut zu haben, den alten Gair wiederzusehen. Oder täusch ich mich da?«
Tayg schaute zu dem älteren Mann auf und stellte fest, dass er gar nicht so alt war, wie er ihn in Erinnerung hatte. Gair hatte die Blüte seiner Jahre zwar schon hinter sich gelassen, aber er war noch lang nicht alt und gebrechlich. Und das Funkeln in seinem Blick verriet Tayg, dass der Mann immer noch einen wachen Verstand hatte.
»Ich freue mich sehr, dich wiederzusehen, Gair. Es ist nur so …«
»Es ist nur so, dass du deine hübsche Frau noch ein bisschen länger geheim halten wolltest, was? Duncan hat mir erzählt, dass deine Mutter dich verheiraten will und dass du dich selbst auf die Suche nach einem Mädchen gemacht hast. Sieht so aus, als hättest du Erfolg gehabt.« Gair grinste Tayg an, und er wurde doch tatsächlich rot.
»Aye, sie ist …«
»Du brauchst dir wegen heute Nacht keine Sorgen zu machen, Junge. Ich weiß, dass du’s wild getrieben hast mit den Weibern, aber ich werde nicht mehr davon anfangen. Das ist eure Hochzeitsnacht, und es führt zu nichts Gutem, wenn man sein Eheleben mit Geschichten von anderen Mädchen beginnt. Ich hab nicht all die Jahre mit Lina gelebt, ohne das eine oder andere darüber zu lernen, was eine Frau hören will und was nicht.«
»Ja, aber …«
»Stolz bin ich auf dich, Tayg. Du bist in Robbies Fußstapfen getreten und hast seine Verantwortung übernommen, obwohl klar war, dass du das eigentlich nicht wolltest. In der Zeit, in der du für The Bruce gekämpft hast, hab ich gesehen, wie du vom kleinen Kerlchen, das mit seinem Bruder zu einem großen Abenteuer aufbrach, zu einem Mann
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