Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)
entgehen, und warf dabei die Bank um.
»Halt!« Catriona packte Ailigs Kleidung und zerrte kraftvoll daran. Er wankte und richtete seinen funkelnden Blick auf sie.
»Du bist verheiratet?«
»Ich möchte allein mit dir sprechen, Bruder.« Sie warf Tayg einen Blick zu. Er stand mit grimmigem Gesicht da und ließ sie und Ailig nicht aus den Augen.
»Was hast du getan, Triona? Was hast du dir dabei gedacht?«
Catriona spürte, wie in ihr die Wut zum Leben erwachte. »Sprich nicht in diesem Ton mit mir, Ailig. Komm mit mir nach draußen, dann erkläre ich dir alles.«
»Ich begleite euch«, sagte Tayg.
»Nay«, entgegneten Catriona und Ailig wie aus einem Munde.
»Aye. Ihr könnt mich nicht aufhalten. Ich bin Teil dieser Angelegenheit, ob euch das nun gefällt oder nicht.«
Lina schnalzte mit der Zunge und lächelte den beiden Männern zu, die einander finster anstarrten. »Kommt, meine Lieben, wir kümmern uns um unsere Arbeit, damit diese drei ihre Sache ungestört klären können. Pol, komm runter von dort oben, du Racker, und scher dich in den Stall hinaus. Ich bin sicher, der muss sauber gemacht werden, und diese Aufgabe hast du dir heute mit deiner Lauscherei verdient.«
»Ma!«
»Still, sonst pack ich dich am Schlafittchen, wie es Cat uns gerade so eindrucksvoll vorgemacht hat.«
Sie scheuchte sogar Gair und den Mönch flugs aus der Hütte; zurück blieben Tayg und Ailig, die sich immer noch mit düsterem Blick maßen, und Catriona, die überlegte, was sie als Nächstes sagen sollte. Als sich die Tür schloss, verschränkte Catriona die Arme und bedeutete den beiden Männern mit strengem Blick, sich wieder hinzusetzen.
»Wir sind nicht verheiratet. Zwischen uns ist nichts vorgefallen außer ein bisschen Mummenschanz, um während unserer Reise geheim zu halten, wer wir wirklich sind«, sagte sie, und der Blick, den sie Tayg zuwarf, warnte ihn davor, etwas anderes zu behaupten. Als sie beide zu einer Widerrede ansetzten, hob sie die Handund schüttelte den Kopf. »Ich werde mir nicht anhören, was ihr in dieser Angelegenheit sagen wollt, denn man kann euch beiden nicht trauen.«
»Cat, ich wollte dir nicht wehtun.«
»Aye, aber das hast du. Du bist eben doch nur wie all die anderen. Mein Fehler war, zu glauben, dass du anders seist – dass ich an deiner Seite anders wäre. Aber es scheint, als sei ich jetzt noch genauso dumm, wie ich es mit zwölf war, weil ich dir vertraut und geglaubt habe, du seist ganz anders als meine Brüder und Hundsgesicht.«
»Cat …«
»Nay, mehr gibt es nicht zu sagen. Ich gehe nach draußen. Wenn ihr einander immer noch umbringen wollt, dann tut das. Ich werde euch nicht noch einmal daran hindern, aber eines sollt ihr wissen – ich gehe zum König, ob mit oder ohne euch. Das ist die einzige Möglichkeit, ihm zu beweisen, dass nicht unser ganzer Clan gegen ihn ist.« Sie schoss einen schroffen Blick auf Ailig ab. »Wir sind nicht alle blöd.«
Sie zwang sich zur Tür zu gehen, ohne sich noch einmal umzudrehen. Dann schlüpfte sie aus der Hütte hinaus und floh in den Wald, bevor jemand die Tränen sehen konnte, die ihr übers Gesicht rannen.
»Was habt Ihr mit meiner Schwester gemacht?«, fragte Ailig. Sein Blick war hart, aber er war nichts im Vergleich zu der Verwirrung in Cats Augen, als sie die Hütte verlassen hatte.
»Ich habe ihr nicht die Wahrheit darüber gesagt, wer ich bin und warum ich unterwegs war. Davon abgesehen habe ich sie nicht belogen, aber sie glaubt mir nicht, aus gutem Grund, wie ich gestehen muss.«
»Triona vertraut anderen nicht so ohne Weiteres. Sie sieht nur Euren Betrug, nicht die Gründe dafür.« Ailig musterte ihn einenMoment lang, und Tayg versuchte sich unter seinem harten Blick nicht zu winden. »Bedeutet sie Euch etwas?«
»Ich liebe sie.«
»Das dachte ich mir schon. Ihr verhaltet Euch ihr gegenüber sehr beschützend.«
»Ich habe sie gebeten, mich zu heiraten.«
»Und ihre Antwort?«
»Sie hat Ja gesagt, allerdings bezweifle ich nicht, dass sie es sich im Licht der Enthüllungen dieses Tages anders überlegen wird.«
»Der Enthüllungen dieses Tages? Sie hat die Wahrheit doch gewiss nicht erst erfahren, als Ihr sie mir erzählt habt.«
»Nay, aber nicht lang vorher und nicht so, wie ich sie ihr eigentlich beibringen wollte. Ich habe es vermasselt, und ich fürchte, sie wird mir ihr Vertrauen nicht noch einmal schenken. Es war schon beim ersten Mal schwer verdient.«
»Sie hatte es nicht leicht, aber andererseits
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