Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)
macht sie es uns allen auch nicht leicht.«
»Wollt Ihr damit sagen, es sei ihre Schuld, dass sie von ihrer eigenen Familie so schlecht behandelt wird?«
»Seid friedlich, Mann. Ich weiß nur zu gut, dass ihre scharfen Worte und ihr hitziges Gemüt lediglich ihr Schutz vor dem achtlosen Verhalten unserer Brüder sind. Und doch ist sie jetzt merkwürdig still, niedergeschlagen sogar. Sie liebt Euch, nicht wahr?«
Es war mehr eine Feststellung als eine Frage, aber Tayg nickte trotzdem. »Jedenfalls hat sie mich geliebt.«
»Werdet Ihr darum kämpfen, sie zurückzubekommen?«
»Aye. Und lasst Euch nicht einfallen, Euch zwischen uns zu stellen, denn das werde ich nicht zulassen.«
»Das werde ich auch nicht tun. Ich weiß nicht, was alles zwischen euch vorgefallen ist, aber wenn sie sich so weit geöffnet hat, um sich in Euch zu verlieben, dann seid Ihr gewiss ihre beste Hoffnung auf eine glückliche Zukunft. Ihr werdet nicht erlauben, dass der König einen anderen für sie auserwählt, oder?«
»Nein.«
»Und Ihr werdet Euch bescheiden, wie es auch nötig sein mag, um ihr Vertrauen und Ihr Jawort zurückzugewinnen?«
»Ja, ich werde tun, was immer ich tun muss.«
»Dann bin ich überzeugt, dass sie mit Euch glücklich werden wird. Und ein Bündnis mit Euch und Eurem Clan wird unseren Stand gegen die MacDonells nur stärken.«
»Was ist mit den MacLeods von Lewes? Sie sind gegen den König. Seid Ihr nicht mit ihnen im Bunde?«
»Aye, aber mit diesem Problem werden wir uns befassen, wenn es an der Zeit ist. Fürs Erste scheinen sie sich damit zu begnügen, sich um ihre Angelegenheiten zu kümmern und uns ohne ihre Hilfe oder Anweisungen dahinwursteln zu lassen, was auch mir nur recht ist. Ich muss zum Wohl meines Clans und meiner Schwester handeln. Sie hat eine schwierige Zeit hinter sich, und ich möchte, dass sie glücklich wird.«
»Genau wie ich. Ich werde alles tun, damit sie glücklich bleibt, Ailig. Das schwöre ich.«
»Gut, dann lasst uns das dringendere Problem in Angriff nehmen – den König vor meinen Brüdern zu beschützen.«
Tayg sah zur Tür hin, durch die Cat verschwunden war. Er wusste, dass Ailig recht hatte. Den König zu schützen war das Gebot der Stunde, aber sein Herz drängte ihn, Cat zu folgen und die Sache zwischen ihnen zu bereinigen.
Widerstrebend schob er das Drängen seines Herzens beiseite und konzentrierte sich auf das, was Ailig ihm über Brocs Plan erzählte.
Kapitel 16
Wenig später hatte Tayg ihrer beider Gepäck geholt und lud es auf sein Pferd. Er hatte Cat nicht zu Gesicht bekommen, seit er und Ailig ihre Planung abgeschlossen hatten, aber jeder Augenblick war mit Gedanken an sie erfüllt, Gedanken an Dinge, die er hätte tun sollen, die er hätte sagen sollen, vor Tagen schon, wenn nicht gar bei ihrer allerersten Begegnung. Er spielte in seinem Kopf jedes nur denkbare Szenario durch, ein ums andere Mal, doch jedes einzelne davon – bis auf das tatsächlich geschehene – schien ihn nicht mit Cat zusammenzubringen. Jeder andere Weg, den er hätte einschlagen können – ob nun mit Taten oder Worten –, hätte nur dazu geführt, dass das Biest ihn von Cat ferngehalten hätte. Nur indem er sich als jemand ausgegeben hatte, der keine Gefahr für sie darstellte, hatte er sie dazu gebracht, ihre widerborstige Fassade aufzugeben und ihr wahres Ich zu zeigen.
Und ihr wahres Ich war ein wunderbarer Anblick. Er war so stolz auf sie gewesen, als Isobel sie zu ihrer Freundin erklärt hatte, als Cat sich durch die Nacht und den Sturm gekämpft hatte, um ihn sicher in die Wanderhütte zu bringen. Er war sich fast klein und demütig vorgekommen ob ihrer Leidenschaft in der Hütte von Gair und Lina, und er war fasziniert von ihrem immerwieder aufblitzenden Humor, von ihrer Schlagfertigkeit und ihrer Klugheit.
Und doch führte sie eben dieser Weg, auf dem er sie so gut und eingehend kennengelernt hatte, nun fort von ihm und zurück in das gefährliche Reich von Hundsgesicht und ihren Brüdern.
Er prüfte den Sattelgurt des Pferdes. Ailig war der Ansicht, sie könnten rechtzeitig zu seinen Brüdern und Duff gelangen, doch Tayg konnte sich nicht ganz sicher sein, ob dem Mann zu trauen war. Zwar schien er ehrlich überrascht und erbost über die Intrige, die Duff und Broc ausgeheckt hatten, und doch, hätte er davon gewusst, würde er sich dann wirklich anders verhalten haben?
Wenn er log, würde Cat am Boden zerstört sein. Ailig war der letzte Mann, dem sie
Weitere Kostenlose Bücher