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Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Titel: Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurin Wittig
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sein, aber die Befriedigung, einen Schmerzenslaut aus ihrem Mund zu hören, gönnte sie ihm nicht. »Du wirst eher verheiratet sein, als du denkst.«
    Der drohende Unterton in seiner verächtlichen Stimme bereitete Catriona eine Gänsehaut.
    »Was meinst du damit?«, fragte sie und verachtete ihn allein schon des Glitzerns wegen, das in seinen Augen tanzte, während sich ein unverfälschtes Lächeln auf sein Gesicht legte. Wenn Broc etwas lustig fand, hatte das nie etwas Gutes zu bedeuten.
    »Das wirst du noch früh genug erfahren.« Er ließ sie los und wandte sich zum Gehen. Catriona hörte ihn kichern. »Du bekommst, was du verdienst.«
    »Verrat mir, was du weißt, sonst sorge ich dafür, dass dir die kärglichen Reste deines kostbaren Haars bis zum Ende des Monats auch noch ausfallen.« Catriona kannte die wunden Punkte aller ihrer Brüder, und Brocs war sein Haarschopf. Lang hatten ihn die Mädchen seiner glänzenden schwarzen Locken wegen bewundert, aber inzwischen, mit gerade einmal achtundzwanzig Jahren, wurde sein Haar rasch dünner.
    Broc verzog das Gesicht, drehte sich aber wieder zu ihr um. »Dein Verlobter«, das Lächeln auf seinem Gesicht verwandelte sich in ein höhnisches Grinsen, »wird in einer Woche hier eintreffen. Drei Tage später wirst du verheiratet sein. Und wir sind dich los.«
    Wie betäubt starrte Catriona ihn an. »Wer?« Sie hasste sich dafür, dass sie das Wort nur als Flüstern über die Lippen brachte.
    »Das ist eine gute Frage«, sagte Broc. »Es gibt in den ganzen Highlands nur einen Clan, der so verzweifelt um ein Bündnis bemüht ist, um dafür selbst Triona, die Widerborstige, als Braut hinzunehmen.«
    »Wer?«, fragte sie noch einmal. Nun klang ihre Stimme fester, und sie starrte Broc finster an. Er war drauf und dran, von Neuem zu lächeln.
»Wer?«
    Das Lächeln zersprang auf seinem Gesicht, und sie wollte ihm die Faust hineinschlagen, aber auf diesem Wege hatte sie gegen ihre Brüder noch nie Erfolg gehabt, und sie musste herausfinden, welches Los ihr bestimmt sein sollte. Unter großer Anstrengung und indem sie ihre Fingernägel in die Handballen grub, gelang es ihr, die Fäuste bei sich zu behalten.
    »Wen soll ich heiraten, Broc?« Ihre Stimme troff vor der Verachtung, die sie für ihren Bruder empfand, aber sie wusste, dass ihm das entging – er war zu angespannt, zu sehr darauf bedacht, sie zu quälen, um es zu sehen.
    »Das solltest du von Da erfahren …«
    »Es wäre ein Jammer, wenn du deine übrigen Haare auch noch verlörest. Sind sie doch das Einzige, was den Mädchen an dir gefällt.«
    Er wurde bleich.
    Sie sah ihn unter einer erhobenen Augenbraue hervor an, ein perfektes Spiegelbild seines bevorzugten Gesichtsausdrucks, wenn er sie in die Enge gedrängt hatte.
    »Nun gut, ich sag’s dir«, knurrte er, »aber dafür wirst du mir die Haare nicht ausfallen lassen.«
    Catriona nickte. Sie hatte auch bislang nichts damit zu tun gehabt, und so fiel es ihr leicht, dieses Versprechen zu geben.
    »Es ist einer von den MacDonells, der sich bereit erklärt hat, dich zu nehmen.« Sein Tonfall war ganz ungezwungen, als spräche er über das Wetter, doch die Boshaftigkeit war in seine Augen zurückgekehrt.
    Catriona spürte, wie ihr das Blut aus den Wangen wich. Auf einmal fror sie bis ins Mark. »Nay, es ist doch nicht etwa …«
    Brocs breites Grinsen und sein knappes Nicken ließen ihr die Knie weich werden, aber sie hütete sich, ihm zu zeigen, wie furchtbar seine Eröffnung sie traf. Sie drängte sich an ihm vorbei, forderte ihn beinahe heraus, sie doch zu packen, damit sie reagieren konnte, wie sie es als Kind getan hatte; mit Fäusten und Füßen hatte sie damals nach seiner empfindlichsten Stelle geschlagen und getreten. Aber es war lang her, seit sie mit derlei Verhalten davongekommen war. Enttäuschung erschütterte sie förmlich, und Broc lief ihr den Gang entlang hinterher, als sie in Richtung der Kammer ihres Vaters rannte.
    »Vater!«, schrie sie, als sie sich dem Gemach des Chiefs näherte.
    Ohne sich darum zu scheren, dass die Tür geschlossen war, stieß Catriona sie auf und schritt geradewegs auf den schmächtigen, grauhaarigen Mann zu, der an einem Tisch saß und blinzelnd auf ein Pergament blickte, das mit winzigen Zeichen übersät war.
    »Broc soll aufhören, mich bis zur Weißglut zu reizen, sonst kann ich nicht versprechen, dass er eines Tages einen Erben wird zeugen können.«
    Ohne aufzuschauen, antwortete Neill MacLeod: »Still, Triona,

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