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Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Titel: Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurin Wittig
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war es egal. Sie stemmte die Fäuste in die Hüften und seufzte.
    Die beiden Männer wälzten sich ineinander verkrallt durchs schneeverkrustete Unterholz und warfen sich Schimpfnamen an den Kopf. Sie merkte sich die einfallsreichsten davon, um sie ihrem eigenen Repertoire hinzuzufügen, und wollte sich gerade auf die Suche nach ihrem Pferd machen, als Tayg aufstöhnte und Broc einen unverkennbaren Triumphschrei ausstieß.
    »Nay!«, entfuhr es ihr schrill, und sie rannte dorthin zurück, wo die beiden miteinander kämpften. Sie packte einen toten Ast, der auf dem Weg lag, und riss ihn hoch.
    Broc hockte rittlings auf Tayg, den Dolch zum Stoß in sein Herz erhoben. Bevor sie recht begriff, was sie vorhatte, schwang sie den Ast, genau in dem Moment, da Tayg seinen Widersacher abwarf. Der Ast pfiff durch die Luft und verfehlte Tayg um Haaresbreite.
    »Tayg!«
    Broc warf sich auf ihn. Tayg wich zur Seite aus und entriss Cat den Ast. Er schwang ihn und traf Broc seitlich am Kopf. Broc wurde zur Seite geschleudert und landete neben Cat, den Dolch noch in der Hand. Sie trat ihm aufs Handgelenk, weil sie nicht darauf vertraute, dass er wirklich bewusstlos war, dann schnappte sie sich den Dolch, bereit, ihn selbst einzusetzen, wenn es sein musste.
    Tayg warf den Ast beiseite und nahm ihr den Dolch ab. »Erinnere mich daran, dich nie wütend zu machen, Liebes«, sagte er und schenkte ihr das schiefe Grinsen ihres Barden. »Hat er dich verletzt?«
    »Nay, er verletzt nur dumme Kerle, die nicht wissen, wann sie sich aus einer Sache heraushalten sollten«, erwiderte sie, unfähig, ihre Augen von Tayg abzuwenden. An seiner Stirn wuchs eine große Beule, seine Lippe war blutig.
    »Das konnte ich einfach nicht.«
    »Aye, weil du ein Held bist, ein Krieger.«
    Tayg wischte sich mit dem Handrücken Blut von der Lippe. Sie bemerkte, dass auch seine Knöchel zerschrammt waren. »Nicht weil ich ein Krieger bin, auch wenn das ein Teil von mir ist, Mädchen. Nay, ich konnte mich nicht heraushalten, weil ich nicht zulassenkonnte, dass er der Frau, die ich liebe, Schmerz zufügt. Ich werde nie mehr zulassen, dass er dir wehtut.«
    Er griff nach ihr, doch sie trat zurück. Verwirrung flutete seine Augen, und sie musste den Blick abwenden. Ihr eigenes Herz war durcheinander, und seine Berührung würde es nur noch mehr verwirren.
    »Wir müssen Broc mitnehmen und …« Sie sah sich um. »Wo ist Hundsgesicht? Hast du ihn getötet?«
    »Nay«, antwortete er, ohne sie aus den Augen zu lassen. »Er liegt da hinten am Weg, verschnürt und bereit, zum König geschafft zu werden.«
    Sie nickte. »Dann lass uns dasselbe mit dem hier machen. Wir brauchen Pferde, um sie zu transportieren.«
    »Ich fessle ihn, dann können wir die Pferde holen.« Tayg griff nach Brocs Umhang und schnitt Streifen daraus.
    »Ich gehe.«
    »Aber du wirst dich verlaufen.«
    Sie musterte ihn kurz, dann lauschte sie in den Wald. Rechter Hand konnte sie das Tosen des Flusses hören. »Ich habe den Fluss überquert und bin dann nach rechts gegangen, stromaufwärts. Wenn ich also diesem Wildwechsel folge, muss ich den Fluss von links hören. So müsste ich zu den Pferden kommen.« Sie warf ihm unter einer erhobenen Augenbraue hervor einen Blick zu, der ihm sagte, dass er es nur wagen solle, ihr zu widersprechen.
    »Du bist mit Absicht in diese Richtung gegangen«, sagte er mit überraschter Miene. »Du wusstest, dass du dich von Culrain entfernst.«
    »Irgendjemand musste diese Dummköpfe doch weglocken. Aber du solltest mit Ailig zum König gehen. Es besteht kaum Hoffnung, dass der König Ailig die Gnade erweisen wird, sich seine Geschichte anzuhören, wenn mein Bruder nicht auf die Fürsprache des Taygs von Culrain zählen kann, des tapferen Kriegers des Königs.«
    Sie sah ihn zusammenzucken, als sie »tapferer Krieger« sagte. Gut so. Schließlich war er das, ganz gleich, was er ihr erzählenwollte. Den Barden hatte es nie gegeben, und sie wäre dumm gewesen, hätte sie ihm vertraut, egal, wie schief sein Lächeln war und wie sehr das Funkeln in seinen Augen sie sich nach seiner Berührung sehnen ließ, nach seinem Witz, nach seinem schwer zu erringenden Lob, das ihr inzwischen so viel bedeutete. Nay, sie durfte in ihrer Entschlossenheit nicht nachlassen. Sie durfte sich eine solche Schwäche nie wieder gestatten, denn selbst, wenn sie einen Weg fände, ihm zu trauen, würde seine Familie doch nie billigen, dass ein zukünftiger Chief sich mit der Tochter eines so

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