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Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Titel: Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurin Wittig
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Frage zu stellen? Tayg stapfte durch die zunehmende Dunkelheit; allzu weit wagte er sich von dem kargen Licht des Feuers am Höhleneingang nicht zu entfernen. Ihm war kalt, aber nicht wegen des Wetters. Dieses Mädchen, dieses schöne Mädchen mit dem wohlgeformten Mund, war das Biest von Assynt, die Zukünftige von Duff MacDonell. Wenn man sie hier fand, allein mit ihm, wäre es ihrer Familie ein Leichtes, darauf zu bestehen, dass er sie heiratete. Schließlich wäre er ein viel besserer Fang für ihr ungeliebtes Biest als dieser Emporkömmling MacDonell mit seinen albernen, größenwahnsinnigen Träumen. Was wäre das für ein grausamer Streich des Schicksals? Da entkam er den Machenschaften seiner Mutter, nur um dann an eine Frau zu geraten, mit der nicht einmal Mama ihn verkuppeln würde.
    Er würde diese Frau nicht heiraten, dieses Biest. Es war ihm egal, wie schön ihre mitternachtsblauen Augen im Feuerschein blitzten und wie ihr seidiges schwarzes Haar schier danach verlangte, dass ein Mann seine Hände darin vergrub. Er war auf einer Mission im Auftrag des Königs, er durfte seine Zeit nicht damit vertun, nach einem schwierigen, dummen Mädchen zu gieren, das sein Leben ruinieren könnte, wenn es herausfände, wer er wirklich war.
    Was also sollte er tun? Was konnte er tun? Er musste bald in die Höhle zurückkehren, denn das Schneetreiben wurde dichter. Erhatte Hunger. Er war müde. Er fror. Und er fürchtete, dass Mädchen da drinnen könnte ihm das Leben durch seine bloße Gegenwart verderben.
    Tayg holte tief Luft und versuchte wenigstens halbwegs Ordnung in seine durcheinandergeratenen Gedanken zu bringen. Im Augenblick konnte er nichts unternehmen; er konnte nur dafür sorgen, dass sie die Nacht überlebten. Im Morgengrauen – und einerlei, wie das Wetter dann war – würde er sie in die Nähe von Assynt bringen und dort zurücklassen, sodass sie entweder nach Hause gehen konnte oder nicht, das lag ganz bei ihr. Dann hätte er sie in relative Sicherheit gebracht, und ihr Schicksal lastete nicht mehr auf seinem Gewissen. Wenn er Assynt Castle nie betrat, würden sie nie erfahren, wer ihr Retter war. Nicht einmal
sie
wusste schließlich, wer er war, obwohl er sich beinahe verraten hätte. Er musste vorsichtiger sein und den Barden spielen, als hinge sein Leben davon ab. Er fürchtete, dass das auch der Fall war.
    Zwar würde er unter diesen Umständen nichts weiter herausfinden, was für den König von Nutzen sein könnte, aber vielleicht wusste er ja schon genug. Er hatte das Sendschreiben des Königs überbracht, und die Nachricht von Duff trug er bei sich, auch wenn sie nicht viel Sinn ergab. Er hatte getan, was man ihm aufgetragen hatte. Vielleicht genügte das ja.
    Er hatte also einen Plan. Die Nacht herumbringen so gut es ging und darauf achten, Distanz zu wahren. Sie am Morgen zu ihrer Familie zurückbringen und sich dann ungesehen davonmachen. Damit wären all seine Probleme, die dieses Mädchen betrafen, gelöst. Noch vor der Mittagszeit würde er wieder unterwegs sein, in Frieden und allein, um den König aufzusuchen und ihm die Neuigkeiten, die er durch Duff gewonnen hatte, zu überbringen.
    Ganz beruhigt war er nicht ob dieses Plans, aber er sah keine andere Lösung für seine unerwarteten Schwierigkeiten, und so kehrte er in die Höhle zurück, bereit zu tun, was er tun musste, um die Nacht in der Gesellschaft des schönen Biests zu überstehen.

    Fast schweigend teilten sie ein Mahl aus getrocknetem Rindfleisch und noch trockeneren Haferplätzchen. Tayg sah keinen Grund, dem Mädchen seinen Plan für den kommenden Morgen zu offenbaren und dadurch den vorläufigen Waffenstillstand, den sie geschlossen hatten, zu gefährden. Er war ziemlich sicher, dass sie sich verirrt hatte, als er auf sie gestoßen war, und so würde er sich am Morgen bereit erklären, sie dort hinzubringen, wo immer sie hin wollte. Er bezweifelte, dass sie merken würde, wo er sie wirklich hinbrachte, bis sie dort ankamen, und dann würde er sie einfach absetzen, ihr den Heimweg weisen und rasch davonreiten.
    »Warum schaut Ihr so finster drein?«, fragte Catriona.
    »Tu ich das?«
    »Ihr seht aus wie eine fette Stallkatze, die einen Eindringling beäugt. Oder schmeckt Euch nur die Mahlzeit nicht?« Sie nahm im Licht des Feuers ein Stück Fleisch in Augenschein und schüttelte den Kopf. »Ich habe jedenfalls kein großes Vergnügen daran, Leder zu verspeisen.«
    »Das ist Rindfleisch. und Ihr solltet froh darüber

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