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Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)

Titel: Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurin Wittig
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erinnerte, machte das reizvolle Gefühl zunichte. Sie starrte ihm finster hinterher, als er aus der Höhle stapfte, zurück in die Arme des inzwischen wütenden Sturmes.
    Die Taubheit in ihren Zehen und Fingern bewegte sie schließlich dazu, doch zu tun, was er sagte, trotz des Tones, den er anschlug.Sie zerrte die Taschen vom Rücken des Pferdes, ließ sie zu Boden fallen, durchwühlte seine Sachen und fand Kleidung zum Wechseln, einen Sack mit einer kleinen Trommel, Reiseproviant sowie ein Lederbeutelchen, das zwei Feuersteine, etwas geschabte Rinde und getrocknete Heidekrautblüten enthielt. Das Messer, das sie an der Hüfte trug, konnte als das Eisen dienen, das man brauchte, um einen Funken aus dem Feuerstein zu schlagen.
    Sie nahm das Zündzeug und den Proviant. Den Rest stopfte sie zurück in die Satteltaschen. Sie legte die Sachen neben sich ab, zog den Umhang fester um ihren Leib, nahm mit dem Rücken an die Wand gelehnt Platz und wartete auf seine Rückkehr.
    Sie wartete lang. Ihre Füße kribbelten nicht mehr ob des Blutes, das wieder hindurchströmte, sondern von der Kälte. Sie zog die Beine an und setzte sich auf ihre Füße, um sie warm zu halten. Es blieb ihr so viel Zeit, dass ihre Gedanken umherzuwandern und schließlich um ihre Situation zu kreisen begannen.
    Sie brauchte einen neuen Plan. Dieser Mann wollte sie nach Assynt zurückbringen, und das ging nicht. Wenn er recht hatte und sie in die falsche Richtung geritten war, musste sie Assynt passieren, um zum Dorf ihrer Tante zu gelangen, und auch das ging nicht. Wenn sie auf dem eingeschlagenen Weg blieb, würde sie schließlich auf Dun Donell landen, und das ging ebenso wenig.
    Im Moment konnte sie nichts weiter tun, als hier zu sitzen, in einer Höhle irgendwo in der Wildnis der Highlands, während draußen ein Sturm tobte und sie auf die Rückkehr eines fremden Mannes wartete. Sie wusste nicht, ob sie beten sollte, dass der Fremde bald oder gar nicht wiederkam. Ihr miserabler Orientierungssinn und die Eiseskälte eines plötzlichen Wintersturms hatten ihr eine im Grunde einfache Reise vereitelt. Was hatte sie sich da nur eingebrockt?
    Gerade als das letzte Tageslicht fast erloschen war, stolperte ihr Retter zum Eingang herein, auf den Armen ein Bündel aus mit Schnee gepuderten Ästen und Heidekrautzweigen.
    Catriona stand auf. Erleichterung erfüllte sie. Doch hütete sie sich, ihm zu zeigen, wie sehr sie sich gefürchtet hatte, derweil erfort gewesen war, und auch, wie dankbar sie für seine Rückkehr war. Schwäche zu zeigen, das hieß, dem Schmerz Tür und Tor zu öffnen.
    »Ich dachte schon, Ihr hättet Euch verlaufen«, sagte sie.
    »Ich habe einen hervorragenden Orientierungssinn.« Er sah sie an und ließ das Holz nahe des Eingangs zu Boden fallen.
    »Ich habe das gefunden«, überging sie seine Spitze. Sie nahm das Zündzeug und warf es ihm zu, dann zog sie ihren Arm schnell wieder in die relative Wärme ihres Umhangs zurück.
    Sie beobachtete ihn, wie er da in der Nähe des Eingangs stand und den Schnee abschüttelte. Er fuhr sich mit den Fingern durch das schneefeuchte Haar und lenkte ihre Aufmerksamkeit einmal mehr auf dessen sanfte Wellen und kräftige Farbe. Sie bewunderte seine schlichte Anmut, als er unweit des Eingangs eine Feuerstelle vorbereitete und sich dann daran machte, ein Feuer zu entfachen. Aus jeder Bewegung sprachen Zuversicht und eine Spur von Stolz, als rechnete er damit, dass sie ihm zusah. Es dauerte einige Zeit, aber schließlich gelang es ihm, erst den Zunder und dann das feuchte Kleinholz zum Brennen zu bringen, und daraus entstand ein kleines, flackerndes Feuer. Catriona kauerte sich sogleich davor.
    »Das ist nicht annähernd genug Holz, um uns die ganze Nacht über warm zu halten«, sagte sie, während er vorsichtig ein weiteres Stück Holz in das kleine Feuer schob.
    »Das reicht schon. Aber wenn Ihr möchtet, könnt Ihr gerne mehr sammeln.«
    »Ich habe keine Lust, in diesen Sturm hinauszugehen.« Sie rieb die Hände aneinander und hielt sie über das Feuer, bis sie merkte, dass sie zitterten. Da zog sie sie wieder zurück und schlang die Finger ineinander, um das verräterische Anzeichen für ihre Schwäche nicht preiszugeben. »Außerdem ist es Eure Schuld, dass wir in diesem Schlamassel stecken. Ihr solltet Holz sammeln gehen.«
    Er hörte auf, das Feuer mit frischem Holz zu versorgen, und schaute zu ihr auf. Sein Gesicht war in Schatten gehüllt. »Warum ist das meine Schuld?«, fragte er. Es lag ein

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