Rettung der Highlanderin (Herkunft der MacLeod) (German Edition)
wollte.«
»Dann müssen wir sie hier lassen. Wir können es nicht riskieren, in den Saal zurückzugehen, um sie zu holen. Vielleicht finde ich noch einen Umhang für Euch.«
Catriona drängte sich seitlich an ihn und legte einen Arm um ihn. Er zischte, als ihre Hand seine empfindlichen Rippen streifte, aber sie sagte nichts. Ihr Mund bildete einen grimmigen Strich.
»Wenn Ihr entschlossen seid, in diesen Sturm hinauszugehen, dann lasst Ihr mich am besten hier, Mädchen.«
»Ich habe doch gesagt, dass ich Euch nicht zurücklassen werde. Broc wird Euch umbringen, wenn er die Gelegenheit dazu bekommt, und in Eurem Zustand könnt Ihr Euch nicht zur Wehr setzen. Ich werde mir Euren Tod nicht aufs Gewissen laden«, sagte sie, um einen spöttischen Ton bemüht.
Sie stemmte sich von der Tür ab und zog ihn mit sich. Über ihnen knarrte ein Bodenbrett und ließ eine neue Panikwelle in ihr aufwallen. Verzweifelt darauf bedacht, ihn zu beschützen, sollten Hundsgesicht oder ihre Brüder wieder nach ihm suchen, kramte sie in ihren Gedanken hastig nach Möglichkeiten. Wer dort oben auch umherging, er durfte sie nicht sehen, und doch konnten sie sich nicht auf den Weg machen, bevor sie wenigstens notdürftige Reisekleidung für Tayg besorgt hatte.
Sie erspähte eine kleine Tür unter der Treppe. Die musste genügen. Es war egal, ob es sich um eine Abstellkammer handelte oder um eine Treppe, die nach unten führte. Catriona zerrte Tayg zu der Tür und schob sie umständlich auf, weil sie sein Gewicht mit ihrem Leib stützen musste. Sie hätte die Wärme seines Körpers, der sich an den ihren drückte, nicht wahrnehmen dürfen. Es hätte ihr nicht auffallen dürfen, wie perfekt sie unter seinen Arm passte und wie ihre Haut dort kribbelte, wo seine Hitze sich mit ihrer eigenen vermengte, und das ärgerliche Zittern, das sie befallen hatte, verebben ließ.
All das hätte nicht sein dürfen. Aber es war so.
Er verkniff sich mühsam ein Stöhnen, als er sich ein wenig bücken musste, um durch die Tür zu passen. Das lenkte CatrionasAufmerksamkeit ab von ihren eigenen Empfindungen und zurück auf seine Verletzungen. Sie schaute sich um in der dunklen, engen Abstellkammer. Es war kaum etwas zu sehen. Sie ließ ihr Gepäck fallen, legte ihren Umhang ab und ließ Tayg darauf niedersinken.
»Wir müssen Eure Rippen bandagieren, Euer Gesicht verarzten und einen Umhang für Euch finden«, sagte sie, wenn auch mehr zu sich selbst als zu ihm. Sie dachte an die Leinenhandtücher, die sie nach dem Baden benutzt hatte, und bat ihn, still zu sein, bis sie wieder da war. Schnell, aber leise eilte sie die Wendeltreppe hinauf und duckte sich zweimal in die Schatten, als Männer durch den Gang stapften, die unterwegs waren zu dem Turm, in dem die Soldaten untergebracht waren.
Als sie Isobels Kammer endlich erreichte, hielt sie inne und schaute sich auf dem Korridor, der von Fackeln erhellt wurde, nach beiden Seiten um. Es war niemand zu sehen. Sie schob die schwere Eichentür auf, die allerdings sogleich von etwas gestoppt wurde. Aus der Kammer drang ein Ächzen, gefolgt von einem dumpfen Laut, mit dem etwas schwer zu Boden fiel.
Catriona schob die Tür so weit auf, dass sie um das Blatt herum und in den Raum spähen konnte. Dahinter lag, wie zusammengesackt – Hundsgesicht. Angst krampfte ihr den Magen zusammen, bis sie merkte, dass er bewusstlos war. Sie musste ihn mit der Tür erwischt haben, aber was hatte er überhaupt in Isobels Kammer verloren? Sie stemmte sich etwas kräftiger gegen die Tür. Hundsgesicht hin oder her, sie brauchte ein paar Sachen aus diesem Raum und hatte keine Zeit, anderswo danach zu suchen.
Sie zwängte sich durch den Türspalt und ignorierte Hundsgesicht so gut es ging. Was war, wenn er zu sich kam und sie hier vorfand? Entsetzen packte sie, aber sie zwang sich weiterzugehen. Schnell schnappte sie sich das Leinenhandtuch, das die Wärme des Feuers inzwischen getrocknet hatte. Das konnte sie in lange Streifen reißen, um Taygs Brustkorb damit zu bandagieren. Sie nahm noch die Decke vom Bett und eine Kerze aus dem Ständer, dann schob sie sich wieder zur Tür hinaus und kehrte hurtig zur Treppe zurück. Gerade als sie deren Fuß erreichte, ging die Tür nachdraußen auf. Cat erstarrte, überzeugt, dass sie jetzt ihren Brüdern gegenüberstehen würde. Was würde mit Tayg geschehen, wenn die sie mitnähmen?
Ein goldblonder Kopf schob sich zur Tür herein, und Cat stieß den Atem aus. Isobel blickte besorgt
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