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Rettungskreuzer Ikarus Band 003 - Der Gott der Danari

Rettungskreuzer Ikarus Band 003 - Der Gott der Danari

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 003 - Der Gott der Danari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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einen Blick auf ihren Lagerplan und deutete zu einem gelb umrandeten Feld am Boden. »Dahin. Stellen Sie ihn einfach hin, ich mache den Rest schon.«
    Der Mann schnaufte und schwankte mit dem Behälter davon. Mit einem leichten Kopfschütteln betrachtete DiMersi die lange Liste auf ihrem Klemmbrett, machte einen Vermerk in ihren Notizen und hob anerkennend eine Augenbraue. Woher auch immer Sally McLennane die Teile hatte, sie hatte einen guten Fang gemacht. Alles, was DiMersi bisher gesehen hatte, war in einem hervorragenden Zustand und viele Stücke davon hatte die Ikarus bitter nötig.
    Sie sah hoch, als der nächste Arbeiter näher kam – er schob einen kleinen Wagen mit Dutzenden von Stahlkassetten vor sich her. Für einen Moment starrte DiMersi den Arbeiter an. Er war ein Wenxi, der Vertreter einer humanoiden Echsenrasse, und obschon diese nicht selten waren, hatte sie auf Vortex Outpost bisher kaum einen zu Gesicht bekommen.
    »Druckventile für die Löschanlage«, benannte der Wenxi seine Lieferung.
    Zum zweiten Mal an diesem Morgen spürte Sonja DiMersi den kalten Griff böser Erinnerungen. Sie wusste nur zu gut, wie wichtig diese Aggregate waren ... Wortlos deutete sie auf ein Netzregal an der Seite des Lagerraums, und der Arbeiter schob sein kleines Fahrzeug an ihr vorbei.
    Sonja DiMersi schloss für einen Moment die Augen und versuchte zu ignorieren, dass ihre Hände zitterten. Wenn sie damals auf der Oremi die Löschanlage repariert hätte, dann ...
    »He, nicht schlafen! Wo soll das Zeug hin?«, riss sie eine raue Stimme in die Gegenwart zurück. Die nächsten Minuten verbrachte sie damit, einen Stapel von nicht beschrifteten Kästen einzuordnen. Dabei bemerkte sie nicht, dass der Wenxi aus dem Lager verschwunden war.
    Der Wenxi schloss die Tür zum Lagerraum hinter sich und blickte sich kurz in dem stillen Korridor um. Angehörigen seines Volkes wurde nachgesagt, dass sie aufgrund ihrer Physiognomie immer den Eindruck machten, als würden sie lächeln. Aber es war nicht der lippenlose Mund, sondern eine kleine Stelle sich verdunkelnder Schuppen neben den Augen, die seine Zufriedenheit ausdrückte. Er war überrascht und erfreut, dass sein Trick so gut funktioniert hatte und er beglückwünschte sich, noch einen Blick in Sonja DiMersis Personalakten geworfen zu haben.
    Aufmerksam schaute sich der Wenxi um und löste dann mit schnellen Griffen eine Abdeckplatte, hinter der sich ein Zugang zu den Wartungsschächten befand. Sein Auftraggeber hatte ihm nicht nur einige Kisten mit aufwendig erstandenen Ersatzteilen zur Verfügung gestellt – seine persönliche Fehde gegen diese Sally McLennane machte ihn erstaunlich freigiebig –, sondern er hatte ihm auch die genauen Baupläne eines redirischen Leichten Kreuzers mit auf den Weg gegeben. Diese hatte der Wenxi genau studiert, und so bewegte er sich mit großer Sicherheit in den schmalen Schächten, obwohl er noch nie ein Schiff dieser Klasse von innen gesehen hatte.
    Da ihm nicht viel Zeit blieb, hatte er sich eine Stelle unweit des Lagerraumes ausgesucht, eine Kreuzung von Wartungstunneln, von denen einer direkt zum Antrieb der Ikarus führte. Es dauerte keine zwei Minuten, bis er sie erreicht hatte. Mit raschen Bewegungen befreite er die Stahlkassette, die ein Magnetverschluss an seinem Gürtel festhielt. Mochten die anderen Behältnisse auch tatsächlich Druckventile enthalten haben, so war dies hier ein Ersatzteil, das nur dafür sorgte, dass die Ikarus ersatzlos gestrichen werden würde. Und damit wäre dann auch die Karriere von Sally McLennane beendet – all ihre ehrgeizigen Pläne, ihre Bemühungen und ihre bisherigen Erfolge würden in einem einzigen Feuerball zerstört.
    Der Wenxi benutzte den Magnetverschluss, um die Stahlkassette an der Wand zu befestigen. Dann öffnete er vorsichtig den Deckel und begann mit der Sicherheit langer Übung die ersten Einstellungen vorzunehmen. Mit jeder Berührung der gläsernen Sensortasten flammte ein weiteres oranges Licht im Inneren des Kästchens auf. Als die komplette Diodenreihe funkelte, nickte der Wenxi zufrieden.
    »So weit, so gut«, wisperte er. »Bleibt nur noch der Zeitzünder. Die Ikarus geht erst morgen auf Patrouille, und Vortex Outpost sollte nicht beschädigt werden. Also gönnen wir ihnen noch einen Tag, genauer gesagt: dreißig Stunden.«
    Der Wenxi beugte sich wieder zu seiner Bombe herunter, als plötzlich ein dumpfes, unangenehmes Vibrieren durch das Schiff ging. Gleichzeitig veränderte

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