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Rettungskreuzer Ikarus Band 003 - Der Gott der Danari

Rettungskreuzer Ikarus Band 003 - Der Gott der Danari

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 003 - Der Gott der Danari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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sich das Licht im Wartungsschacht zu einem roten Leuchten, und ein schriller Ton drang durch an sein Ohr.
    Für einen Moment erstarrte der Wenxi, dann fuhr er fluchend herum. Die Vibrationen kamen vom Antrieb, der hochgefahren wurde. Das Licht und das Heulen kündeten einen Alarmstart an. Für einen Moment überlegte der Wenxi, ob er den Zünder noch aktivieren sollte, dann schloss er die Metallkassette mit einem wütenden Knurren. Dafür blieb keine Zeit. Sollte er noch an Bord sein, wenn die Ikarus startete, dann würde er eine sehr, sehr gute Erklärung brauchen ...
    Er war gerade damit fertig, die Abdeckplatte zum Wartungsschacht wieder in die Wand einzufügen, als sich neben ihm die Tür zum Lagerraum öffnete und Sonja DiMersi auftauchte.
    »Was zum Teufel machen Sie denn hier!«, schnauzte sie ihn an, und der Wenxi drückte sich mit dem Rücken gegen die Abdeckplatte. Er hoffte, dass der Chefingenieurin das Einrasten der Verschlüsse im Lärm des Alarms nicht auffallen würde.
    »Ich wollte raus«, stammelte er und gestikulierte wild, »der Alarm ... ich habe mich so erschrocken! Das falsche Schott ...«
    Für einen Moment wurde DiMersis Blick lauernd und der Wenxi fragte sich schon, ob er sie angreifen oder an ihr vorbeirennen sollte, aber dann schlug die Frau mit der flachen Hand gegen den Türöffner.
    »Hier durch, dann rechts und über die Rampe am Ende des Lagers zur Schleuse. Aber fix – wir starten gleich.«
    Der Wenxi nickte und hastete an der Chefingenieurin vorbei in die bezeichnete Richtung. Die Schuppenstelle neben seinen Augen war sehr blass – er würde seinem Chef sagen müssen, dass die Aktion fehlgeschlagen war. Und das war nichts, worauf er sich freute.

    »Anande ist eben an Bord gekommen, wir sind komplett.«
    »Doktor, sehen Sie zu, dass Sie an Ihren Platz kommen!«, brüllte Sentenza in das Mikro der Bordanlage. Seine Stimme klang gereizt. Der Notruf war vor mehr als zehn Minuten eingetroffen, und eigentlich sollten sie längst im All und auf dem Weg zum Sprungtor sein. Das musste schneller gehen; wenn diese Mission vorbei war, dann würde er ein Trainingsprogramm entwerfen, das jeden innerhalb von zwei Minuten zur Ikarus brachte, selbst wenn er vom anderen Ende des Sonnen-Systems herbeiflitzen müsste.
    »Verzeihung, Captain«, brach die atemlose Stimme Anandes aus dem Lautsprecher, »ich war im Erholungsbereich, als Alarm gegeben wurde; es ging nicht schneller.«
    »Das ist ein Notfall, keine Diskussionsrunde«, knurrte Sentenza und verkniff sich die Rüge, die ihm bereits auf der Zunge gelegen hatte. Die Vibrationen der Triebwerke wurden stärker, als auf Startenergie geschaltet wurden.
    »Startbereit«, meldete Arthur Trooid mit stoischer Gelassenheit.
    Sentenza nickte knapp. »Freigabe.«
    Für einen kurzen Moment war die Beschleunigung des Schiffes selbst durch die Dämpfer spürbar – der Captain krallte seine Finger unwillkürlich in die Armlehnen des Sessels. Dann ging der Flug zu einem stillen Gleiten über, das nicht mehr erahnen ließ, wie schnell sie durch das All schossen.
    »Wir erreichen das Sprungtor in etwa zwanzig Minuten«, ertönte Trooids mittlerweile schon vertraute Meldung. Er drehte sich zu Sentenza. »Captain, sollte nicht der Rettungskreuzer der Pronth-Hegemonie heute im Einsatz sein?«
    »Das ist er auch. Aber es ist ein zweiter Notruf reingekommen. Und wer auch immer den gesendet hat, der wird sich nicht damit trösten lassen, dass wir unsere wohlverdiente Freizeit genießen wollten.«
    »Da haben Sie sicherlich Recht.« Der Droid wandte sich wieder seinen Instrumenten zu.
    Augenblicklich griff der eifrig lauschende Pentakka Thorpa den Faden auf. »Studien haben ergeben, dass die Motivation und die Effizienz von Menschen bei ihrer Arbeit erheblich sinken, wenn sie nicht einen ausreichenden Freizeitausgleich bekommen – selbst wenn die meisten von ihnen diese freie Zeit mit mindestens ebenso anstrengenden Aktivitäten verbringen.« Er glitt aus dem eigens für ihn konstruierten Andrucksessel und ignorierte den düsteren Blick Sentenzas. »Natürlich sind sich die Studien uneinig, wie lang diese Freizeitperiode sein sollte, aber alle stimmen überein, dass bei ihrem Fehlen Unaufmerksamkeit und Erschöpfung zu geringer Arbeitseffizienz oder sogar zu Fehlentscheidungen führen können –«
    Der Pentakka hielt in seinem Vortrag inne, als er den versteinerten Ausdruck auf dem Gesicht des Captains bemerkte.
    »Das, äh, sind natürlich nur theoretische

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