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Rettungskreuzer Ikarus Band 003 - Der Gott der Danari

Rettungskreuzer Ikarus Band 003 - Der Gott der Danari

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 003 - Der Gott der Danari Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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erklärte Trooid, der sich eingehend mit dem Konzern beschäftigt hatte. Er war es auch, der gleich nach der kurzen Erkundung des Schiffes eine Nachricht an Sally McLennane geschickt hatte. Es war ihre Aufgabe, den Vorsitzenden von ›Neue Welten‹ vom Verbleib seines Sohnes zu unterrichten.
    »Wenn er sich daran gehalten hat, dann hatte er trotz der Strahlung eine Chance, lebend aus dem »Morgenstern« zu kommen«, fuhr Trooid fort und blickte zu Anande hinüber. Der Doktor zuckte mit den Schultern und lächelte kurz, als alle Augen sich auf ihn richteten.
    »Dagegen spricht nichts. Die Schutzanzüge des Konzerns haben eine ausreichend hohe Abschirmung. Wenn Leroc den Anzug ordnungsgemäß geschlossen hatte, blieben ihm noch fast zehn Minuten.«
    »Und die hat er anscheinend auch genutzt.« DiMersi deutete auf das Holo-Modell des kleinen Forschungsschiffes, das vor ihnen zu sehen war. Auf einen Tastendruck hin leuchtete eine Stelle rötlich auf. »Jedes Schiff des ›Morgenstern‹-Typs hat eine Ein-Mann-Rettungskapsel. Sie ist nicht mehr da. Die automatischen Systemaufzeichnungen brechen vorher ab, aber nichts spricht dagegen, dass Leroc die Kapsel erfolgreich gestartet hat und sein Boot verlassen konnte.«
    »Und gemäß der Messungen, die Leroc bereits durchgeführt hatte, findet er auf dem Planeten gute Überlebensmöglichkeiten«, fiel Anande ihr ins Wort. »Falls er nicht zu sehr verstrahlt war, heißt das natürlich.«
    »Und wenn er nicht allzu unfreundlich empfangen wurde.« Trooid registrierte die Verwunderung auf den Gesichtern der anderen Besatzungsmitglieder, fuhr aber ungerührt fort. »Der Computer hat die letzten Aufzeichnungen von Julien Robert Leroc rekonstruieren können. Er hatte zahlreiche Hinweise dafür gefunden, dass der Planet, den er Danari nannte, bewohnt ist. Fehlende Luftschadstoffe deuteten auf eine präindustrielle Gesellschaft hin, vergleichbar mit dem irdischen Mittelalter. Ich habe die letzte Stunde dazu genutzt, die Oberfläche dieser Welt genauer zu scannen. Der Kontinent auf der uns abgewandten Seite ist tatsächlich bewohnt – da er im Scannerschatten lag, konnten unsere Instrumente ihn erst mit Hilfe einer Relaissonde entdecken.«
    »Dann hätten Sie mich sofort darüber informieren müssen«, warf Sentenza scharf ein. Trooid erwiderte den finsteren Blick des Captains mit neutraler Miene.
    »Entschuldigen Sie bitte. Ich dachte, die Information sei nicht von akutem Interesse, da wir nicht beabsichtigten, den Planeten selbst zu erforschen. Sollte es Julien Robert Leroc wirklich geschafft haben, lebend auf diesem Teil der Welt notzulanden, ändert das die Einstufung der Wichtigkeit. Ich werde Sie in Zukunft sofort über solche Daten informieren, Captain.«
    »Ändert das tatsächlich etwas? Ich meine, dass wir nun wissen, dass Leroc vielleicht da unten ist und lebt?« Weenderveen blickte von Ernest auf, den er von dem »Morgenstern« hierher gebracht hatte, um die Schäden des Unterhaltungsdroids zu reparieren. Ein kurzes Schweigen trat ein, und alle Augen richteten sich auf Sentenza, dessen Gesicht so ausdruckslos blieb, dass keiner hätte sagen können, ob er die Frage des Technikers überhaupt verstanden hatte. Dann begann er übergangslos zu sprechen.
    »DiMersi, Sie berechnen die wahrscheinlichste Flugbahn der Rettungskapsel, damit wir das mögliche Landegebiet eingrenzen können. Untersuchen Sie es auf Spuren von Reststrahlung für den Fall, dass Leroc abgestürzt ist. Vielleicht finden Sie auf diese Weise die Kapsel selbst. Sie ist aus einer Titanplastid-Legierung. Das dürfte es auf dem Planeten sonst noch nicht geben.«
    DiMersi nickte und machte sich ohne ein weiteres Wort an die Arbeit. Das holographische Modell »Morgensterns« verschwand und wurde durch die technischen Daten der Rettungskapsel ersetzt.
    »Trooid, Sie finden mehr über die Planetenbewohner heraus. Wir verlassen unseren jetzigen Orbit und sehen uns die Sache von der anderen Seite des Planeten genauer an. Ich will alles, was sie in Erfahrung bringen können: Informationen über die Rasse, die Gesellschaftsstruktur, Aufnahmen von der Stadt, der Kleidung, jedes Detail.« Sentenza fing den warnenden Blick Weenderveens auf und berichtigte sich. »Alles, was für uns wichtig sein kann, wenn wir runtergehen. Mit etwas Glück handelt es sich um eine der alten Kolonien. Dann werden wir nicht sonderlich auffallen.«
    »Wir gehen auf den Planeten?« Zum ersten Mal mischte sich der Pentakka in das Gespräch ein.

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