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Rettungskreuzer Ikarus Band 004 - Die Spielhölle

Rettungskreuzer Ikarus Band 004 - Die Spielhölle

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 004 - Die Spielhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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wünschte.
    Nicht immer musste das Team Verletzte bergen. Ab und zu stießen sie auf
einzelne Personen oder kleine Gruppen, die den Rundruf gehört hatten und
die bezeichneten Schleusen oder den nächsten Hangar suchten. Viele waren
selbst zu dem Schluss gekommen, dass sie es nicht mehr rechtzeitig bis zu den
Rettungstunneln schaffen würden, da auch ihnen die Kapazitätsgrenzen
der Schiffe bekannt waren.
    Die Stimmung wurde immer gereizter, und Sonja hatte das dumpfe Gefühl,
das schon der geringste Anlass ein entsetzliches Unheil auszulösen vermochte.
Angeblich trug niemand eine Waffe; diese waren, laut Bordgesetz, verboten. Wie
viele hatten sich wohl nicht an diese Anordnung gehalten? Es war unmöglich,
jeden einer Leibesvisitation zu unterziehen und alle verborgenen Strahler einzusammeln.
    Immer wenn sich eine Schar von fünfzig Leuten gebildet hatte, schickte
Sonja diese mit einem Roboter los, wobei sie sich zunehmend unbehaglicher fühlte.
    »Das kann so nicht weitergehen«, raunte sie dem Droid nahezu unhörbar
zu. Seine feinen Sensoren vernahmen auch das leiseste Flüstern. »Die
Roboter kommen nicht schnell genug zurück. Bald haben wir keinen mehr übrig.
Die Medeinheiten können ihre Stelle nicht einnehmen.«
    »Das war zu befürchten«, gab Trooid zurück. »Aber wir
haben keine andere Wahl. Ich werde Mr. Weenderveen anfunken. Er müsste
mittlerweile die Verteidigungssonden lokalisiert und größere Schiffe
entdeckt haben, die für die Evakuierung geeignet sind. Da ich die Überlegungen
Captain Sentenzas nachvollziehen kann, wird der nächste Schritt sein, statt
der kleinen Privatschiffe gezielt einige dieser Raumer zu übernehmen und
hierher zu bringen.«
    »Glauben Sie tatsächlich, jene, die sich retten konnten, machen mit
und fliegen Elysium mit ihren Schiffen an, auch auf die Gefahr hin, nicht
mehr rechtzeitig wegzukommen oder durch eine Explosion getötet zu werden?
Haben Sie vergessen, wie viele von diesen erbärmlichen Feiglingen bereits
abgehauen sind?«
    »Nun, die menschliche Psyche ist unberechenbar. Mit einer Wahrscheinlichkeit
von 67 Prozent werden wir einige Piloten finden, die trotzdem dazu bereit sind.
Vergessen Sie nicht die acht Kapitäne! Ich glaube, Sie denken viel
zu schlecht von Ihren Mitmenschen, Chief.« Trooid legte den Kopf schief,
als lausche er. »Die Verbindung zur Ikarus steht. Oh, es ist Dr.
Anande, der sich meldet.«
    Der Droid verstummte, woraufhin Sonja sofort Ärger witterte. »Was
ist los? Weshalb ist Weenderveen nicht am Funkgerät?«
    Trooid hob die Hand, um ihr zu bedeuten, einen Moment Geduld zu haben. Stumm
kommunizierte er mit dem Arzt. Schließlich erklärte er: »Wie
es scheint, hat Mr. Weenderveen bereits das Vorhaben des Captains in die Tat
umgesetzt. Dr. Anande berichtete, dass ein Hospitalschiff gesichtet wurde, leider
unbemannt. Offenbar brachte das Schiff zwei neue Ärzte, medizinische Geräte
und Medikamente für das Stationslazarett. Während sich die Crew vollständig
auf Elysium befand, um die Anlagen zu installieren und die anderen Mediziner
einzuweisen, ereignete sich die Katastrophe. Alle hatten sich in der Krankenstation
aufgehalten, in die die Yacht stürzte. Niemand von der Besatzung überlebte
– und niemand kennt den Zugangscode, um den Autopiloten des Hospitalschiffes
zu überbrücken. In Folge hat sich Mr. Weenderveen mit dem Beiboot
zur Paracelsus begeben, um den Schleusencode zu knacken und manuell das
Schiff zu übernehmen.«
    »Dieser Idiot!« Sonja wurde blass vor Zorn – und Sorge. »Er
hat überhaupt keine Chance. Selbst wenn er die Verteidigungssonden abschießen
oder austricksen kann, spätestens an der Schleuse ist für ihn Endstation.«
    »Vergessen Sie nicht, dass Mr. Weenderveen auch den Morgenstern zugänglich
machen konnte. Mein Konstrukteur ist ein sehr intelligenter und fähiger
Mann, Chief.« Trooid klang direkt ein wenig beleidigt. »Wirklich schwierig
wird es erst, wenn er die Automatik ausschalten muss. Doch ich zweifle nicht,
dass ihm auch das gelingen wird.«
    »Optimist.« Aus Sonjas Mund war es ein Schimpfwort. »Weenderveen
kann die Paracelsus gar nicht steuern.«
    »Sie irren sich erneut. Er kann erheblich mehr, als Sie ihm und vor allem
er sich selbst zutraut. Überdies war seine Handlungsweise vollkommen logisch:
Der Captain, Sie und ich, mögen zwar die besseren Piloten sein, sind im
Moment jedoch nicht

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