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Rettungskreuzer Ikarus Band 004 - Die Spielhölle

Rettungskreuzer Ikarus Band 004 - Die Spielhölle

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 004 - Die Spielhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Bediensteten sind alle von hier verschwunden. Gibt Ihnen das nicht zu denken?«
    »Das sollte es«, sagte Sentenza grimmig, »denn Elysium stürzt ab, und kein Sicherheitssystem des bekannten Universums kann verhindern,
dass diese Halle beim Eintritt in die Atmosphäre mit der Station verglüht.«
    Der Xoatl sprang auf. »Verdammter Mensch! Und das verraten Sie erst jetzt?«
Er hatte das Spiel völlig vergessen und rannte zu einem Schott.
    »Stopp!«, befahl Sentenza. »Oder ich schieße.« Er
hatte zwar nur den Stunner in Anschlag gebracht, doch die Geste war unmissverständlich.
»Gehe ich richtig in der Annahme, dass dieses Schott zum Hangar führt,
Mindi?«
    »Ja, Sir.«
    »Thorpa, sehen Sie nach, wie viele Schiffe sich dort befinden. Nehmen Sie
einen Kampfroboter mit und lassen Sie ihn dort – sicherheitshalber. Ich
habe so eine Ahnung ...«
    Während Sentenza auf den Pentakka wartete, schickte er Mindi mit zwei Medeinheiten
zu den Kabinen. Sie kehrte noch vor Thorpa zurück und schüttelte nur
den Kopf. Dort war niemand mehr gewesen.
    Der Pentakka meldete: »Nur zwei Yachten, eine rimundische und eine von
mir unbekanntem Typ.«
    »Was?« Der Xoatl wurde immer erregter. »Und was ist mit meinem
Schiff? Und all den anderen? Wollen Sie uns mit Ihren Lügen zum Narren
halten? Was bezwecken Sie mit dieser Farce?«
    Die übrigen Gäste, die auf den Disput aufmerksam geworden waren, stimmen
in sein zorniges Geschrei ein. Nur die Rimundi bewahrte ihre Ruhe, ebenso zwei
Spieler, die unverdrossen ihren bunten Kugeln zugewandt blieben.
    Sentenza zog mit einer flüssigen Bewegung seinen Blaster und zielte auf
einen Beleuchtungskörper über den Köpfen der Menge. Der schwach
eingestellte Energiestrahl ließ das Glas mit einem lauten Knall zerplatzen.
Ein Splitterhagel ging auf die Versammelten nieder und brachte sie abrupt zum
Verstummen. Erschrocken duckten sie sich.
    »Hört mir jetzt jeder zu? Gut. Die Crew hat – ganz im Gegensatz
zu Ihnen – den Alarm gehört und reagiert. Statt den langen Weg zu
den Rettungsbooten zu nehmen, sind sie mit Ihren Schiffen geflohen.« Sentenza
wandte sich an die Rimundi. »Wie viele Personen können Sie an Bord
nehmen?«
    »Muss ich das?«, fragte sie gelangweilt. »Ich bin eine Privatperson
und nicht –«
    »Nein«, erwiderte der Captain höflich, »das müssen
Sie nicht. Ihr Schiff ist beschlagnahmt.«
    Mit offenem Mund starrte die Frau ihn an.
    »Sie!« Das galt dem Xoatl. »Sie, können Sie eine Rimundi-Yacht
fliegen? Dann übernehmen Sie die Steuerung. Die Übrigen begeben sich
alle mit Ihnen zum Hangar. Es wird eng, aber nur für kurze Zeit. Sie werden
alle gerettet und können von Vortex Outpost das Weitere veranlassen. Madame«,
spöttisch verneigte er sich vor der Rimundi, »es steht Ihnen frei,
sich den anderen anzuschließen oder auf das nächste Schiff zu warten.«
    Die Rimundi schnaubte verächtlich, schloss ihren kleinen Mund und trippelte
eilig hinter den anderen her.
    »Vertrauen Sie wirklich dem Xoatl?«, erkundigte sich Mindi. »Die
Frau erschien mir ... vernünftiger.«
    »Es bleibt mir nichts anderes übrig«, gab Sentenza zurück.
»Er ist zwar arrogant, aber nicht dumm, klüger jedenfalls als die
Rimundi. Sein Schaden wird ersetzt, und die anderen sind ihm verpflichtet. Nun
zu unseren beiden Freunden dort hinten.«
    Gefolgt von Thorpa, Mindi und den Robotern näherte er sich einer Nische,
in der zwei Wesen hockten, die Sentenza nicht klassifizieren konnte. Ähnliche
Geschöpfe waren ihm bislang nicht begegnet. Auch in den Datenbanken, die
er regelmäßig konsultierte, um über neue Erkenntnisse auf dem
Laufenden zu sein, waren keine vergleichbaren Beschreibungen aufgetaucht.
    Die Spieler mochten unterschiedlichen Spezies angehören, doch gemein war
ihnen, dass sie leicht transparent und ihre Bewegungen auf sonderbare Weise
gleitend schienen, als würden sie sich in einem Schutzfeld befinden, in
dem ein anderes, zähflüssiges Medium herrschte.
    Der eine war humanoid, schlank und hatte einen ovalen Kopf mit zwei Vertiefungen,
aus denen ein weißes Leuchten drang, vermutlich seine Augen. Eine Nase
und ein Mund waren nicht zu erkennen. Da, wo sich diese Organe bei einem Menschen
befunden hätten, trug der Fremde ein schwarzes, bartähnliches Geflecht,
das ihm bis zur Körpermitte reichte. Ob er bekleidet oder nackt war, ließ
sich nicht feststellen, da er vom Scheitel bis

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