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Rettungskreuzer Ikarus Band 004 - Die Spielhölle

Rettungskreuzer Ikarus Band 004 - Die Spielhölle

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 004 - Die Spielhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Hangars zu versammeln, ruhig zu bleiben und den Anweisungen
zu folgen. Die andockenden Raumer verständigten sich mit ihm, so dass sich
Sentenza um die Koordinierung der Aktionen keine Sorgen zu machen brauchte.
    »Weiter«, befahl Sentenza. »Wo befinden wir uns jetzt?«
    »Auf einem Vergnügungsdeck, Sir«, erklärte die junge Barkeeperin,
die sich als Führerin angeboten hatte. »Über uns liegt noch eine
Etage mit Kabinen, dann folgt die Hangarsektion Gold. Wir sind bald fertig.«
Unter ihren ausdrucksvollen silbernen Augen lagen dunkle Schatten, und ihre
helle Stimme ging schleppend.
    »Sie sind uns eine große Hilfe, Mindi«, antwortete Sentenza
und nickte ihr aufmunternd zu, woraufhin sie sich ein schwaches Lächeln
abrang, bei dem gleichfalls silbrige Zähne sichtbar wurden. Eindeutig war
sie Aniaderin der dritten Generation.
    Nach einigen Schritten hörten sie gedämpfte Musik. Die Lebenserhaltungssysteme
brechen zusammen, dachte Sentenza, und eine Musikbox spielt die Totenklage ...
    Sie folgten den bizarren Klängen zu einem Spielkasino, das erstaunlicherweise
keinerlei Zerstörungen aufwies und in dem sich noch immer Gäste aufhielten,
die anscheinend völlig unbeeindruckt waren von dem Chaos um sie herum.
    »Was ist das?«, entfuhr es Thorpa, während er den Anblick von
dekadent anmutendem Luxus begierig in sich aufnahm, um ihn bei seinen nächsten
wissenschaftlichen Abhandlungen berücksichtigen zu können.
    »Spielhalle Gold«, erklärte Mindi. »Hier hat nicht jeder
Zutritt, sondern ausschließlich Personen, die eine Empfehlung mitbringen
und es sich leisten können. Die Einsätze sind ohne Limit.«
    »Eine Empfehlung von wem?«, raschelte Thorpa neugierig.
    »Von einer einflussreichen Persönlichkeit. Vom Gremium. Vom Kaiser.«
Sie zuckte mit den Schultern. » Mehr weiß ich auch nicht. Es gibt
nur Gerüchte.«
    »Das ist im Augenblick irrelevant«, beendete Sentenza das Gespräch.
»Wir müssen diese Leute fortschaffen, gleichgültig, wie sie heißen,
mit wem sie versippt und verschwägert sind oder wie dick ihr Bankkonto
ist.«
    Er steuerte auf den nächsten Tisch zu, an dem eine Rimundi, ein Xoatl und
ein Tal-Ymir in ein ihm unbekanntes Spiel vertieft waren. Kleine bunte Karten,
mehrere Jetons, Würfel und kleine Stäbchen lagen vor ihnen auf dem
Tisch.
    »Kiebitzen ist verboten«, knurrte der langschnäuzige Xoatl aus
dem Translator und betrachtete den Captain mit einer Miene der Abscheu. »Wer
hat Sie überhaupt hier herein gelassen? Man hat mir versichert, dies sei
ein exklusiver Club, in dem man vom Abschaum verschont bleibt. Ich werde mich
beschweren. Warum wirft denn keiner diese ...« – er benutzte ein Wort
in seiner eigenen Sprache, das von dem Gerät nicht übersetzt wurde
und das Sentenza nicht zu verstehen brauchte, um zu ahnen, dass es eine unflätige
Beschimpfung war – »... raus? Wo sind die Saalwächter?«
    »Längst von ihrem Posten geflohen.« Sentenzas dunkle Augen blitzten.
Wie er gehofft hatte, ließ das Gebrüll des Xoatl auch die anderen
Spieler aufhorchen. »Es hat Explosionen gegeben. Notalarm wurde ausgelöst.
Seit Stunden werden alle Passagiere aufgefordert, die Station zu räumen.
Wollen Sie etwa behaupten, dass sie von all dem nichts mitbekommen haben? Oder
dass es Ihnen gleichgültig ist, was mit Ihnen geschieht, nur wegen eines
... wegen eines schwachsinnigen Kartenspiels?«
    Der Xoatl hechelte erregt, so dass die Methanwolken in seinem Helm in Bewegung
gerieten. »Was erlauben Sie sich? Hier stehen Summen auf dem Spiel, die
Ihr kleines Gehirn längst nicht mehr rechnerisch erfassen kann. Für
Ihre Beleidigungen werde ich Sie exekutieren lassen!«
    »Wir haben nichts gehört«, mischte sich die Rimundi gelassen
ein und glättete mit graziösen Bewegungen ihr farbenprächtiges
Gefieder. »Diese Halle ist völlig abgeschirmt vom Rest der Station.
Sie verfügt über eine eigene Energieversorgung und direkten Zugang
zu einem Privathangar. Selbst wenn sich in anderen Teilen der Station ein Unglück
ereignet hat, wir sind hier völlig sicher und brauchen Ihre Fürsorge
nicht. Danke, Captain, Sie und ihre Leute dürfen sich zurückziehen.«
    »Aber was ist, wenn er Recht hat?«, blubberte der Tal-Ymir ängstlich.
»Vielleicht ist etwas passiert, und wir sind in Gefahr? Die Sicherheit
dieses Raumes ist rein theoretisch, doch erprobt wurde sie noch nie. Außerdem,
die

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