Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 004 - Die Spielhölle

Rettungskreuzer Ikarus Band 004 - Die Spielhölle

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 004 - Die Spielhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
Vom Netzwerk:
Paracelsus .
Die Crew befindet sich nicht an Bord. Ich bin nicht befugt, Ihnen weitere Informationen
zukommen zu lassen. Wenden Sie sich bitte an den Captain oder den Ersten Offizier.
Ende.«
    »Das darf doch nicht wahr sein!«, stöhnte Weenderveen. »Die
ganze Ärzte-Crew amüsiert sich auf Elysium , und ein schwachsinniger
Computer verweigert die Kommunikation.«
    Einen Augenblick lang stierte der Techniker vor sich hin, während seine
Finger einen nervösen Trommelwirbel auf den Konsolen vollführten.
»Verdammt! Verdammt!«
    Doch so schnell wollte er nicht aufgeben. Er stellte die Verbindung nach Elysium her. »Geben Sie einen Rundruf durch: Das Personal des Hospitalschiffs Paracelsus soll sich umgehend melden. Wenn jemand antwortet, stellen Sie ihn sofort zu
mir durch.«
    Der Funker bestätigte.
    Hatten sie Glück, dann fand sich rasch jemand, der den Zugangscode für
den Raumer kannte. Es war schwierig, aber nicht unmöglich, den Autopiloten
zu überbrücken und von der Ikarus aus die Paracelsus einen Rettungstunnel andocken zu lassen. Weenderveen wünschte, Trooid wäre
an Bord geblieben. Diese Arbeit hätte der Droid ohne Schwierigkeiten erledigt,
während er durch seine Nervosität unter Umständen ihre große
Chance zunichte machen konnte ... Daran mochte er jedoch lieber nicht denken.
Immerhin hatte er schon einmal einen Rettungstunnel erfolgreich angeschlossen
und dadurch geholfen, das Leben einer edirianischen Bordkönigin zu retten.
Nur würde das Manöver diesmal um einiges komplizierter sein.
    Und was sollte er tun, falls sich niemand von der Paracelsus meldete
... oder melden konnte? Die Zeit verstrich unerbittlich. Nur noch knappe fünf
Stunden blieben, um die Station zu evakuieren.
    »Anande«, rief Weenderveen kurz entschlossen über die interne
Sprechanlage, »ich schalte auf Automatik. Sie sind ab jetzt auf sich allein
gestellt. Ich gehe mit dem Beiboot raus.«
    »Was?«, hörte er die erstaunte Stimme des Arztes. »Der Captain
–«
    »Ist nicht informiert. Er würde es ...«, Weenderveen verschluckte
das ›mir‹, »... mit Sicherheit nicht genehmigen, doch es ist
unsere einzige Möglichkeit, die ganze Station innerhalb der noch verbleibenden
Frist zu evakuieren.« Er war bereits auf dem Weg zum Hangar. »Hören
Sie, Anande, Sie haben zwei Kampfroboter, die Ihnen zur Seite stehen, falls
es Ärger mit den Passagieren gibt. Wer verrückt spielt, dem verpassen
sie einfach eine Beruhigungsspritze. Von der Brücke aus könnte ich
Ihnen ohnehin nicht rasch genug helfen. Der Autopilot ist so justiert, dass
er im Falle eines Angriffs eine Warnung durchgibt, so dass Sie Zeit haben, die
Schleuse zu räumen. Dann wird der Schlauch eingefahren, die Ikarus legt ab und ergreift die Flucht. Sie können jederzeit selbst die Steuerung
übernehmen.«
    »Nein, das kann ich nicht. Erstens habe ich alle Hände voll zu tun
mit meinen Patienten, zum Zweiten bin ich kein Pilot.«
    »Sie haben, wie wir alle, einen Kurs absolviert und verfügen über
das Grundwissen. Sie schaffen das schon, Anande, doch glaube ich nicht, dass
es zu einer derartigen Krise kommen wird. Falls sich Sentenza meldet, sagen
Sie ihm, dass ich ein Hospitalschiff gefunden habe, das die Kapazität besitzt,
alle Überlebenden rechtzeitig aufzunehmen.«
    Anande stieß einen leisen Pfiff aus. Weenderveen konnte sich lebhaft vorstellen,
wie die hellblauen Augen seines Gesprächspartners aufleuchteten. Ein solch
modernes und bestens ausgestattetes Schiff zu leiten, war sicher der große
Traum eines jeden Arztes ...
    »Sie wollen mit dem Beiboot hinfliegen«, erriet Anande den Plan. »Und
wie gelangen Sie an Bord? Haben Sie den Zugangscode?«
    »Noch nicht«, gab Weenderveen zu, »aber bald.« Seine Stimme
klang zuversichtlicher, als er in Wirklichkeit war.
    »Viel Glück«, verabschiedete sich der Arzt.
    »Ihnen auch.«
     

 
4.
     
    Sonja DiMersi und Arthur Trooid kamen schneller voran, als erwartet. Systematisch
durchkämmten sie den mittleren Sektor der Station nach Überlebenden,
Deck für Deck.
    Die Medeinheiten waren mit Sensoren ausgestattet, die organisches Leben orteten
und sich gemäß ihrer Programmierung um die Verletzten kümmerten.
War es notwendig, wurde vor Ort erste Hilfe geleistet. Jene, die nicht allzu
angeschlagen waren, wurden verpflichtet, sich um die weniger Glücklichen
zu kümmern und sie zum nächst gelegenen Rettungstunnel

Weitere Kostenlose Bücher