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Rettungskreuzer Ikarus Band 004 - Die Spielhölle

Rettungskreuzer Ikarus Band 004 - Die Spielhölle

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 004 - Die Spielhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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Droid
mischte sich häufig unter die Menschen, um seine Umgangsformen zu perfektionieren.
Mitunter waren seine Reaktionen so natürlich, dass Sentenza fast vergaß,
dass dieser Mitarbeiter seine Existenz dem klugen Kopf und den geschickten Händen
Weenderveens verdankte. Angeblich hatten neulich einige junge Frauen bis zuletzt
nicht glauben wollen, dass der gut aussehende Pilot des Kreuzers eine Maschine
war. Unwillkürlich fragte sich Sentenza, ob Weenderveen sein Geschöpf
auch für diese Situation entsprechend konstruiert und ihn mit einem gewissen
Erfahrungsschatz ausgestattet hatte ...
    Sonja DiMersi erhob sich geschmeidig aus dem Kommandantensessel und begab sich
an ihren Platz. Kein Ton. Etwas anderes hatte Sentenza auch nicht erwartet.
Als sie seinen prüfenden Blick spürte, verzog sie den Mund, sagte
jedoch noch immer nichts.
    »Wo sind Dr. Anande und Thorpa?«, erkundigte sich Sentenza nüchtern.
    »In der Krankenstation«, entgegnete Sonja. »Nachdem Thorpa kürzlich
erst unangenehme Erfahrungen mit kerpelianischen Speisen sammelte, probierte
er trotz Dr. Anandes Warnung Krakigelee, das ihm genauso wenig bekommen ist.
Unser Student scheint aus seinen Fehlern noch keine Lehre gezogen zu haben.
Dr. Anande teilte mir mit, dass kein Grund zur Besorgnis besteht. Wenn er Thorpas
Magen ausgepumpt hat, werden beide ihre Posten unverzüglich einnehmen.«
    »Triebwerke zünden«, gab Trooid durch.
    »Start«, befahl Sentenza.
    Die Ikarus löste sich von Vortex Outpost und nahm mit zunehmender
Beschleunigung Kurs auf das Sprungtor. In zwanzig Minuten würden sie es
erreicht haben und in 137 Lichtjahren Entfernung an ihrem Ziel erscheinen.
    »Sind neue Meldungen von Elysium eingegangen?«, erkundigte
sich Sentenza.
    Weenderveen, der das Funkgerät bediente, bestätigte. »Ein gewisser
Liuis, der sich als Vorsitzender des Zuhäl- ... äh ... Gremiums vorstellte,
funkte SOS. Er gab durch, dass die Station schwer getroffen wurde und es viele
Tote und Verletzte gäbe. Die Krankenstation wurde komplett zerstört,
so dass keine medizinische Notversorgung möglich ist. Ferner weisen Teile
der Hangarsektionen Schäden und Druckverlust auf. Viele Korridore sind
unzugänglich, und es stehen zu wenig Schutzanzüge zur Verfügung,
so dass die Überlebenden größtenteils in den Kabinen festsitzen.
Zudem ereigneten sich auf Elysium mehrere Explosionen, durch welche die
Station aus der stabilen Umlaufbahn geworfen wurde. Der Antrieb ist beschädigt;
es können keine Kurskorrekturen mehr vorgenommen werden. Nun droht sie,
auf Zughmar II zu stürzen.«
    Das waren schlimme Nachrichten.
    »Dr. Anande soll die Krankenstation und sämtliche Räumlichkeiten
für die schnelle Aufnahme einer großen Zahl Personen vorbereiten.
Senden sie einen Spruch an das Schiff der Pronth-Hegemonie. Sobald es abkömmlich
ist, muss es uns unterstützen. An Dr. Ekkri: Die Krankenstation auf Vortex
Outpost kann sich auf Hilfeleistungen für sämtliche bekannte Spezies
einstellen. Weenderveen, informieren sie mich, sobald Sie neue Nachrichten erhalten.
Finden Sie heraus, wie viele Leute wir evakuieren müssen. Das wird ein
harter Einsatz für uns alle.«

    Lear lag entspannt auf der bequemen Liege. Nichts entging seiner Wahrnehmung.
Selbst wenn er schlief, sofern man seinen Ruhezustand als Schlaf bezeichnen
konnte, nahm er die Informationen auf, die seine Überwachungssysteme lieferten,
nach Brisanz sortierten und ihm zukommen ließen. Mitunter gab er Anweisungen,
wenn ein scheinbar nebensächlicher Vorfall sein Interesse weckte, und die
Attotechnologie, die sich gleich einem Virus in der gesamten Galaxis auf den
Geheiß seiner ausgestorbenen Auftraggeber unbemerkt ausgebreitet hatte,
sandte ihm augenblicklich ergänzende Daten.
    Vor wenigen Stunden hatte Lear beobachtet, wie der erste Einzeller sich in einem
warmen Urozean auf einer namenlosen Welt gebildet hatte.
    Dann wurde er Zeuge des Absturzes einer Raumyacht auf eine Station, die um den
zweiten Planeten eines gigantischen blauen Sterns kreiste. Die Explosion hatte
das Schiff nahezu atomisiert, so dass niemand mehr die wahre Ursache für
das Unglück herausfinden würde. Nach einem immensen Verlust beim manipulierten
Glücksspiel hatte der Besitzer der Yacht unklugerweise dem Zuhälterrat
gedroht, dessen üble Machenschaften aufzudecken, woraufhin die Schlägertruppe
ausrückte, den Mann auf ihre

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