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Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier

Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 008 - Das Janus-Elixier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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angespannte Atmosphäre, seit An'ta unter ihnen weilte.
Daran hatte sich immer noch nichts geändert. Vielleicht würde ein
Einsatz sie alle zu einer Einheit zusammenschweißen, so wie das vor der
Rekrutierung der Grey bereits einmal geschehen war. Insgeheim gestand sich Sentenza
ein, dass er selbst seine Schwierigkeiten hatte, diesem übergroßen
Muskelpaket von Frau unvoreingenommen zu begegnen. Die phantastischsten Geschichten
rankten sich um das Volk der Grey, und es war wohl vor allem das Nichtwissen,
das die Ablehnung in den meisten Menschen weckte.
    »Trooid, Statusbericht«, verlangte Sentenza.
    »Noch vier Stunden bis Cerios III; Sir. Alle Systeme arbeiten fehlerfrei.
Die Ikarus II ist ein phantastisches Schiff, wenn ich mir diese Bemerkung
erlauben darf, Sir.«
    »Sie dürfen. DiMersi, ist bei Ihnen alles in Ordnung?«
    »Jawohl, Sir«, kam prompt Sonjas knappe Antwort. »Haben Sie etwas
anderes erwartet?«
    Er wusste, dass sie anzweifelte, seine Frage habe den Maschinen gegolten, und
damit hatte sie sogar Recht. »Natürlich nicht. Weitermachen!«
     

 
4.
     
    »Wie geht es dir?« Jason beugte sich besorgt über Shilla
    Die Vizianerin öffnete die Augen und entspannte sich unter der leichten
Berührung seiner Hand, die ihr langes Haar zurückstrich und schließlich
auf ihrer Schulter liegen blieb. Kaum merklich nickte sie zum Zeichen, dass
ihr nichts fehlte.
    Der Vorgang war nicht ganz gefahrlos für Shilla. Untereinander schirmten
sich die Telepathen ab und öffneten ihre Gedanken nur für die Kommunikation.
Nicht-Telepathen hingegen waren ständig auf Sendung. Um nicht von den zahllosen
Stimmen in den Wahnsinn getrieben zu werden, musste Shilla selbst
diese gezielt ausschließen. In seltenen Fällen konnte es passieren,
dass ein überraschender oder starker Hilfe- oder Schmerzschrei die Abschirmung
durchbrach. Das war zuletzt auf Elysium geschehen, als durch eine Katastrophe
viele Menschen getötet worden waren. Die Qualen von Hunderten von Individuen
hatten die Vizianerin gezwungen, sich zum Selbstschutz in einen katatonischen
Zustand zurückzuziehen. Es war relativ einfach, eine kleine Lücke
in der Abschirmung aufrecht zu erhalten, um mit Personen zu sprechen, die sie
sehen konnte oder die sie so gut kannte, dass sie deren Muster sofort zu finden
vermochte. Kompliziert wurde es, durchforschte sie die Gedanken von Unbekannten,
die sich an einem beliebigen Ort aufhielten. War die Lücke im Schirm zu
groß, strömten zu viele Impulse auf sie ein, dann konnte der Schutz
zusammenbrechen – mit den entsprechenden fatalen Folgen. In Konsequenz
setzte sie ihre Fähigkeit nur selten auf diese Weise ein, einmal abgesehen
davon, dass es ihr widerstrebte, die Privatsphäre anderer zu verletzen.
    Zwischen Jason und Shilla bestand eine Art permanentes Link. Er spürte
ihre Anwesenheit so wie sich jeder Mensch instinktiv der Nähe einer vertrauten
Person bewusst ist. Selbst wenn die Telepathin schlief, wurde die lockere Verbindung
nicht unterbrochen. Es bedurfte schon eines gewaltsamen Eingriffs, um sie voneinander
zu trennen, und auch das plötzliche Fehlen ihrer Präsens konnte Jason
fühlen. Shilla überwachte ihn keineswegs, auch las sie nur die Gedanken,
die er an sie richtete. Selbst über große Distanzen hinweg konnten
sie kommunizieren. Ein Ruf genügte, und sie würde antworten, sofern
sie nicht gerade auf eine andere Aufgabe konzentriert war oder ruhte. Diese
Verständigungsform war nichts anderes als ein vertraulicher Dialog, mit
dem einzigen Unterschied, dass er auf geistiger Basis stattfand und Lauscher
ausschloss.
    »Was hast du herausgefunden?«, erkundigte sich Jason. Er rutschte
auf der Liege zur Seite, als sich Shilla aufrichtete und die Füße
auf den Boden stellte.
    »Du hattest recht mit der Vermutung, dass hier etwas nicht stimmt«,
vernahm er ihre Stimme in seinem Kopf. »Keineswegs findet eine Übung
statt – der Seuchenalarm hat eine triftige Ursache, doch wird versucht,
die Wahrheit vor der Bevölkerung zu verbergen. Immer mehr Leute jedoch
kennen Erkrankte in ihrem Umfeld und bezweifeln die Harmlosigkeit der Infektion.
Vereinzelt kam es bereits zu Panikreaktionen, die von der Sicherheit unter Kontrolle
gebracht werden konnten. Die Mediziner sind ratlos, sie kennen weder die Krankheit,
noch können sie in absehbarer Zeit ein Gegenmittel entwickeln.«
    »Wir hatten bereits Kontakt.«

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