Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
Vom Netzwerk:
Minilecks in die Schiffshülle zu reißen.
    »Ash, schlafen Sie?«
    Hellermans Stimme riss den Piloten vom Anblick des feindlichen Schlachtkreuzers
los. Er prüfte ein letztes Mal die Koordinaten und aktivierte den Hyperantrieb.
Den Plasmabeschuss der Seezunge bekam er nicht mehr mit. Die Feuerlanze
stach ins Leere.

    Es war nicht Wadda, sondern lediglich einer seiner Spießgesellen. Sonja
erkannte ihn an der anderen Haarfarbe. Aber es machte im Grunde keinen Unterschied,
denn der Zweck seines Besuchs stand deutlich in seinen Augen geschrieben.
    Sonja ließ ihn auf zwei Meter herankommen, schnellte plötzlich vor
und trat ihm die Stiefelspitze in die Weichteile. Ehe der Gnom wirklich begriff,
was geschah, zog Sonja ihm den Ellbogen durchs Gesicht, wirbelte um die eigene
Achse und trat in einer Kreisbewegung aus. Ihre Ferse erwischte den Knilch am
Hinterkopf, ließ ihn gegen die Wand taumeln und daran herunter rutschten.
Er blieb reglos liegen.
    Rasch entwaffnete Sonja den Kerl und lief dann zur noch offen stehenden Tür
hinüber. Sie spähte um die Ecke und entspannte sich ein wenig. Der
Alien war allein gekommen. Offenbar hatte er sich an ihr vergehen wollen, bevor
sein Boss dies tat. Sein Pech.
    Statt sich nach rechts Richtung Aufzug zu wenden, lief Sonja den Gang in die
andere Richtung entlang. Im Vorbeigehen prüfte sie die Türen, die
beidseitig vom Korridor abgingen. Sie waren jedoch allesamt verschlossen. Für
einen Moment spielte sie mit dem Gedanken, wieder in ihre Zelle zurückzukehren
und den Bewusstlosen nach einem Schlüssel zu durchsuchen, aber da hatte
sie bereits das Gangende erreicht. Direkt vor ihr befand sich ein Fenster, das
ebenso neu hergerichtet worden war, wie der Rest dieser Etage. Es gab keine
Spuren von Verfall, keine Risse im Transplast – es wirkte wie neu.
    Sonja blickte nach draußen. Orangerot war weiterhin die vorherrschende
Farbe in der Atmosphäre des namenlosen Planeten. Von ihrem Standpunkt aus
konnte sie zwei weitere der sieben Türme erkennen. Und über ihr war
der Schatten des monströsen, fliegenden Objekts auszumachen, von dem sie
noch immer nicht den blassesten Schimmer hatte, was es darstellte. Selbst wenn
Wadda und seine Kumpane zwei oder mehr Stockwerke des Wohnturmes renoviert hatten,
so stand doch außer Frage, dass sie auch mit dem kronenartigen Gebilde
dort draußen etwas getan hatten. Sicherlich hätte Wadda diese Flugstation
zu seiner Basis gemacht, wenn er gekonnt hätte. Sonja glaubte vielmehr,
dass das Objekt noch immer von einer uralten Technik dort in der Luft gehalten
wurde.
    »Was jetzt, Schlampe?«
    Die krächzende Stimme ließ Sonja alarmiert herumfahren. Ihre Bewegung
lief genau in den Schlag der grünen Pranke. Sie wurde zurückgetrieben
und prallte mit dem Rücken gegen die transparente Stahlwand. Die Luft wich
mit einem Stoß aus ihren Lungen. Ihre Finger verloren den Halt um dem
Blaster, den sie dem Gnom abgenommen hatte, doch ihre Reflexe arbeiteten zuverlässig
genug für eine Gegenwehr. Sonjas Knie ruckte hoch – sie trat nach
vorn aus und erwischte den grünen Knirps unterhalb seines Kinns. Der Alien
torkelte, rang mit den Armen rudernd um sein Gleichgewicht. Sonja blinzelte
die Sterne vor ihren Augen fort und setzte nach, doch der Gnom hatte sich bereits
wieder gefangen und krümmte seine Hände zu Klauen, deren Nägel
wie messerscharfe Klingen hervorstachen.
    Sonja wich zurück. Da holte der andere schon aus und hieb auf sie ein.
Die Krallenhand fuhr durch den dicht über ihren Oberkörper gespannten
Stoff und zerriss ihn in einem Streich. Ihre blanken Brüste schienen den
Gnom in Ekstase zu versetzen. Er sprang vor und wollte sich geifernd auf Sonja
stürzen, doch sie hatte den Angriff vorhergesehen und reagierte mit einer
fließenden Seitwärtsbewegung. Noch während der Kerl mit dem
Irokesenschnitt an ihr vorbeisegelte, packte sie einen seiner Arme, legte ihre
andere Hand um seinen Hals und verlängerte seinen Flug mit dem eigenen
Schwung. Der Gnom klatschte gegen das Transplast des Fensters. Er stöhnte.
Etwas knackte.
    Diesmal verließ sich Sonja nicht darauf, dass er bewusstlos blieb. Sie
beugte sich über ihn, legte ihm eine Hand unters Kinn, die andere an den
Hinterkopf und vollführte eine abgehakte Drehbewegung, die dem anderen
das Genick brach. Sein Körper glitt schlaff aus ihren Händen.
    Sonja presste die Lippen zusammen. Soweit

Weitere Kostenlose Bücher