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Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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diesen Gang vor den Staubstürmen abzudichten. Aber warum, wenn
sie sich nicht hier aufhielten?
    Sie drehte sich um und wollte die einzelnen Zimmer genauer überprüfen.
Vielleicht hatte sie ja etwas übersehen. Als sie den ersten Schritt nach
vorn machte, erklang das Summen des Aufzugs. Sonja verharrte und blieb neben
einer schief in den Angeln hängenden Tür stehen.
    Der Lift hielt.
    In diesem Stockwerk!
    Sonja setzte seitwärts durch die Tür und versuchte, sie zuzudrücken,
was ihr jedoch nicht gelang. Sie presste sich mit dem Rücken dicht an die
Wand, schloss die Augen und wartete. Die dumpfen Schritte zweier Personen waren
zu vernehmen. Sie näherten sich. Sonja umklammerte den Griff des Blasters
fester und hielt den Atem an. Plötzlich verstummten die Schritte.
    »Warum willst du mit ihm Kontakt aufnehmen?« Das Krächzen war
direkt auf der anderen Seite der Wand zu vernehmen. Der zweite von Waddas Kumpane.
    »Er wird uns helfen.« Die Stimme gehörte Wadda, soviel stand
für Sonja fest. Die beiden befanden sich genau vor dem gegenüberliegenden
Raum.
    »Wir können nicht liefern«, sagte der Komplice.
    »Na und?«, kläffte Wadda scharf zurück. »Was kann ich
dafür. Starf will diese Schlampe haben, dann soll er sie sich holen. Wir
haben unsere Arbeit getan, sie von Ceelus geholt und hierher gebracht.«
    »Aber wir haben sie nicht mehr in unserem Gewahrsam.«
    »Sie ist aber noch hier, also was soll's?«
    Die Stimmen entfernten sich. Offenbar betraten die beiden Gnome jetzt den anderen
Raum. Sonja entspannte sich ein wenig, löste sich von der Wand und lugte
vorsichtig um die Ecke. Als sie sicher war, dass sich niemand mehr vor der Tür
aufhielt, trat sie in den Korridor hinaus. Sie überlegte eine Sekunde lang,
ob sie sich für eine Flucht entscheiden sollte, aber die Neugier siegte.
Was hatte Wadda auf dieser Etage verloren? Warum war sie nicht renoviert wie
die anderen, wohl aber das Fenster durch ein neues ersetzt worden? Anscheinend
bestand die Notwendigkeit, dieses Stockwerk vor den tückischen Sandstürmen
zu schützen, weil man hin und wieder hierher kam, es aber nicht für
nötig hielt, sich häuslich niederzulassen.
    Sonja versuchte so leise wie möglich zu sein, als sie den gegenüberliegenden
Raum betrat. Wie sie erwartet hatte, sah er genauso wie die anderen in dieser
Etage aus. Ein wüstes Bild bot sich ihr, geradezu als hätte jemand
eine Protonengranate in den Raum geworfen. Er schien stärker in Mitleidenschaft
gezogen, als die Zimmer, die sie vorher gesehen hatte.
    Die Stimmen Waddas und seines Artgenossen drangen aus einem Nebenraum, zu dem
eine Tür auf der rechten Seite führte. Sonja stieg behutsam über
Scherben, Splitter und die Überreste eines nicht mehr erkennbaren Mobiliars
hinweg. Dass sie dabei leise Knirschgeräusche verursachte, ließ sich
nicht vermeiden. Sie hoffte nur, dass die beiden Gnome zu sehr mit sich selbst
beschäftigt waren und sie nicht bemerkten.
    Ihre Sorge schien unbegründet, denn im nächsten Moment ertönte
ein hohes Zirpen. Kurz darauf herrschte Stille im Nebenraum. Sonja war stehen
geblieben und lauschte angestrengt, doch nicht einmal leises Atmen drang an
ihre Ohren. Sie pirschte sich weiter nach vorn, schlich bis dicht an die Türschwelle
heran und spähte dann in das andere Zimmer.
    Sie waren fort.
    Sonja glaubte zuerst, ihren Augen nicht trauen zu können. Verwirrt blickte
sie sich in dem Zimmer um. Erstaunlicherweise wurde es nicht von den gleichen
Spuren des Verfalls heimgesucht, wie der Rest dieser Etage. Man hatte hier gründlich
aufgeräumt, und das Fenster an der Außenwand schien ebenso wie draußen
auf dem Gang frisch eingearbeitet worden zu sein. In dem Raum befanden sich
zwei Objekte, die entfernt an Schaltschränke erinnerten, davor ein Pult,
das mit einigen Sensorfeldern und Tasten belegt war. In der hinteren Ecke des
Zimmers erkannte Sonja auf dem Boden eine runde Plattform, die sie entfernt
an die Bodenschächte auf – wie hatte Wadda die Welt genannt, von der
sie sie entführt hatten? – Ceelus erinnerte. Aber diese hier schien
eine andere Funktionsweise zu haben, denn es war keine sichtbare Öffnung
vorhanden.
    Sonja machte zwei Schritte auf die Plattform zu. Sie wollte sich gerade hinunter
beugen, um sie genauer in Augenschein zu nehmen, als sie hinter sich eine bekannte
Stimme vernahm.
    »Das würde ich an deiner Stelle nicht tun,

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