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Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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zusammen. Er hatte sich kurz auf der Bordtoilette
erleichtert und wollte sich während des Hyperraumflugs eine kleine Erfrischung
in der Küche genehmigen, als IHRE Stimme in seinem Kopf widerhallte. Ash
war bisher nie von IHR direkt angesprochen worden, aber das war auch kein Wunder,
denn sie kannten sich erst seit ein paar Tagen.
    Von kennen kann gar keine Rede sein , dachte er. Er zuckte erneut zusammen
und sah sich um, doch es folgte keine Reaktion seitens der Präsenz ,
die Teil der Crew der Phönix war. Soweit er Captain Losian verstanden
hatte, vermochte Ekasatria sich anderen auf telepathischem Wege mitzuteilen,
konnte jedoch deren Gehirnwellenmuster nicht empfangen. Sie reagierte auf gesprochene
Worte oder übermittelte Daten, wenn sie sich selbst in eines der Computersysteme
des Schiffs einschleuste.
    Temp?
    Gott , dachte er, jetzt benutzt sie schon eine vertraute Anrede!
    Er blieb vor dem Schott zur Küche stehen, streckte die Hand nach der
Schalttafel aus und zog sie im gleichen Augenblick wieder zurück. Mit einem
Ruck drehte er sich herum und stierte in die Luft.
    »Was?«
    Er wusste nicht, wo SIE war. Das war ja das Problem, er konnte überall
hinsehen, denn sie war ja einfach da. Unfassbar.
    Ich wusste es, du magst mich nicht und hast Angst vor mir.
    War da tatsächlich eine Art Schmollen aus der mentalen Übertragung
herauszulesen? Ash seufzte.
    »Okay, schön, ja, ich habe ein wenig Angst vor dir, aber ist das verwunderlich?«
    Du bist doch schon auf so viele nichtmenschliche Spezies getroffen.
    »Oh, bin ich das?« Ash tat so, als müsse er überlegen,
aber SIE hatte natürlich Recht, wenn sie den offen zugänglichen Teil
seiner Akte eingesehen hatte. Er ging auch davon aus, dass sie den klassifizierten
Teil kannte, schließlich konnte sie in die Bordsysteme der Phönix oder auch jener von Vortex Outpost schlüpfen, wann immer es ihr beliebte.
Ja, Ash war an Bord der Liebenfels schon einige Parsecs herumgekommen
und auf allerlei nichtmenschliche Kreaturen gestoßen. Aber ein Wesen,
dass er weder sehen, noch berühren oder gar hören konnte, das einzig
und allein in seinem Kopf herumspukte ... das grenzte schon fast an Schizophrenie.
    »Wie ist es denn bei den anderen, hm?«, fragte er. »Haben sie
auch Angst vor dir?«
    Ihnen ist unwohl, wenn ich mich telepathisch melde, aber sie fürchten
sich nicht wirklich. Nicht so wie du, Temp.
    »Oh komm schon, nenn mich bitte nicht so.«
    Entschuldige ... Templeton.
    Nun drehte er sich doch um und öffnete die Tür zur Kombüse.
Wie erwartet, war sie leer. Der Commander hätte ihm auch nicht erlaubt,
einen Abstecher hierher zu machen, schließlich befanden sie sich im Alarmzustand.
Aber er brauchte jetzt unbedingt etwas zu trinken. Er ging geradewegs zum Kühllager
und zog sich einen der Wasserbehälter heraus. Verstohlen blickte er sich
um. Natürlich war SIE immer noch anwesend, aber das scherte ihn nicht.
Er goss sich einen Becher Wasser ein und trank ihn in einem Zug aus.
    Keine Sorge, ich werde Commander Hellerman nichts sagen.
    »Na toll«, brummte Ash. Ganz das, was er brauchte. »Hast
du dir vielleicht mal überlegt, dass genau das mir Angst macht? Dass du
mich sehen kannst, mich überwachen und ausspionieren, jederzeit, ohne dass
ich etwas davon weiß?«
    Ich achte die Privatsphäre meiner Kameraden.
    »Das ist das, was du uns erzählst«, warf Ash ein und schenkte
einen zweiten Becher ein, den er sofort leerte. »Aber können wir sicher
sein? Wir sehen dich ja nicht, haben nur dein Wort.«
    Es tut mir leid, Templeton, dass du so von mir denkst.
    Dann war sie fort. Das leichte Kribbeln, der winzige Druck, den er stets in
seinem Kopf bemerkte, wenn sie sich mitteilte, war verschwunden, dennoch konnte
er sich nicht sicher sein, ob sie sich wirklich zurückgezogen hatte, oder
noch heimlich lauschte. Achselzuckend füllte Ash einen dritten Becher mit
Wasser, als das Interkom summte.
    »Lieutenant Ash auf die Brücke!«
    Er seufzte abermals, ließ Becher und Behälter einfach stehen und
machte sich auf den Weg. Unterwegs traf er auf die beiden Mediziner an Bord
der Phönix: Dr. Bernotat Lasse Malmström und die Wissenschaftsoffizierin
Lieutenant Passa Bell.
    Malmström war Mitte fünfzig, trug sein schütteres Haar rechts
gescheitelt und machte stets einen freundlichen, gut gelaunten Eindruck. Über
seine Qualifikationen als Arzt wusste Ash wenig, er hoffte nur, dass er

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