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Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 014 - Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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hier, als ihr herkamt?«, fragte Sonja leise,
während sie einem langen Korridor mit gewölbter Decke folgten. Von
den Wänden leuchtete es orangefarben wider. Lichtquellen waren jedoch keine
zu sehen. Der Boden fühlte sich warm unter ihren Füßen an. Auch
der Gang wirkte sehr sauber und wie neu, als hätte ihn eine Putzkolonne
gerade erst bearbeitet.
    Kiki blieb an einer Kreuzung stehen und nickte. Sie spähte nach links und
rechts in den Hauptkorridor und sagte dann: »Ja. Wadda erwähnte mal,
dass sie schon seit mehreren Generationen hier ist und ständig gewartet
wird. Allerdings ist sie nicht so alt, wie die Türme unten.«
    »Und du weißt nicht, woher sie kommt?«
    »Nein. Aber es hat irgendwas mit dem Prinz zu tun.«
    Sonja horchte auf und hielt die andere Frau zurück, gerade als sie weitergehen
wollte. »Welcher Prinz?«
    Kiki zuckte die Achseln. »Ich ... ich weiß auch nicht. Dieser Lonny
Starf besorgt uns Aufträge, manchmal nur kleine Fische, die ein paar Kredite
einbringen, aber manchmal auch Regierungsaufträge. Wadda sagt, er arbeitet
für den Kronprinz des Galaktischen Multimperiums, aber das wird dir wohl
nichts sagen, wenn du dich nicht erinnern kannst.«
    Sonja schluckte und schloss die Augen. Als wären Kikis Worte ein Stichwort
gewesen, holten sie die Erinnerungen wieder ein. Vor ihrem geistigen Auge sah
sie ein Bild der Ikarus aufblitzen. Dann die Besatzungsmitglieder, allen
voran Sentenza, Weenderveen und Doc Anande, aber auch der Pentakka und ... Sonja .
    Ein Bildwechsel. Sonja taumelte und stützte sich an Kikis Schulter.
    »Was ist?«, fragte die Jägerin.
    Wieder ein Bildwechsel. Sie sah sich an Bord eines Raumschiffs, eines Frachters.
Er trieb in der Seer'Tak Anomalie – und detonierte, nachdem sie sich mit
einer Rettungskapsel absetzen konnte.
    Noch ein Bildwechsel. Sonjas Hand verkrampfte sich in Kikis Schulter. Sie stöhnte
leise auf. Eine andere Frau. Ein Blasterschuss. Sie starb.
    Sonja ging in die Knie, als die Erinnerungen auf sie niederprasselten wie unsichtbare
Fäuste. Kiki versuchte, ihr wieder auf die Beine zu helfen, doch Sonja
schüttelte sie ab, rutschte auf dem Boden zur Wand hinüber, zog die
Knie zur Brust an und vergrub das Gesicht in ihre Hände.
    Das bin nicht ich , dachte sie und hasste sich selbst für den Gedanken.
Sie wusste nicht, wer sie war. Kar'l Suut hatte sie belogen. Wenn er ihr von
Anfang an die Wahrheit gesagt hätte, wäre sie jetzt in einer weitaus
besseren Position. Sie würde dann zumindest wissen, wer sie wirklich war,
warum eine Belohnung auf ihren Kopf ausgesetzt war und was der Kronprinz des
Multimperiums von ihr wollte.
    Und die Ikarus ? , dachte sie bitter.
    »Wir müssen weiter.«
    Die Stimme Kikis drang wie aus weiter Ferne zu ihr. Als sie den Kopf hob und
die andere Frau nur durch einen verschleierten Blick erkennen konnte, stellte
sie fest, dass sie geweint hatte.
    Das bin nicht ich , dachte sie wieder. Ich weine nicht ...
    Sonja rieb sich das juckende, rechte Handgelenk. Sie sah auf ihren Arm hinab
und hob eine Braue, als sie dort nur ihre graue, vom Kratzen leicht dunkle Haut
sah. Sie spürte, dass etwas an ihrem Handgelenk fehlte, nur war
sie sich nicht sicher, was es genau war.
    »Komm!«, forderte Kiki sie auf und war ihr beim Aufstehen behilflich.
    Sonja atmete tief durch, wischte sich die Tränen weg und zog beide Blaster.
Auf Kikis fragenden Blick hin, legte sie den Kopf schief, sagte jedoch nichts.
    »Willst du zu Wadda und Starf?«
    »Erst diese Schläfer, dann nehmen wir uns die beiden Kerle vor.«
    »Wir?«, hakte Kiki verwundert nach.
    »Ich dachte, du hättest dich entschieden.«
    Eine Zeitlang sahen sich die beiden Frauen einfach nur an. In Kikis Augen lag
ein undefinierbares Flackern. Wahrscheinlich brauchte sie wirklich den nächsten
Schuss von was auch immer sie an Drogen zu sich nahm. Sie presste die Lippen
aufeinander.
    »Schöne Scheiße«, sagte Kiki. »Aber wahrscheinlich
hast du Recht und mein Leben ist keine Alfayla mehr Wert, wenn Wadda die Prämie
eingestrichen hat.«
    »Falls dieser Kronprinz ...« – Joran , flackerte es kurz
in ihren Gedanken auf – »... überhaupt bereit ist, diese beträchtliche
Summe zu zahlen. Dein Freund Wadda ...«
    »Er ist nicht mein Freund!«
    »... kann genauso gut auf die Nase fallen.«
    Kiki hob die Schultern und deutete in den linken Gang. »Dorthin müssen
wir nachher. Starf hält sich auf der

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