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Rettungskreuzer Ikarus Band 015 - Die abwartende Dominanz

Rettungskreuzer Ikarus Band 015 - Die abwartende Dominanz

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 015 - Die abwartende Dominanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Verbundenheit.
Als Yrion diese Geste mit gleicher Spontaneität wiederholte, war klar,
dass in dem Captain des anderen Rettungskreuzers ähnliche Gefühle
herrschten.
    »Captain Yrion«, sagte Sentenza nach kurzem Räuspern. »Es
wird mir und meinen Crewmitgliedern eine besondere Ehre sein, der ausgesprochenen
Einladung zu folgen!«
    »Dann lassen Sie uns gleich aufbrechen«, erwiderte der Drupi. »Wir
beide wissen, dass jederzeit etwas dazwischen kommen kann. Wer weiß, wie
viel Zeit wir für Freundlichkeiten haben.«
    Sentenza nickte. Alle bestiegen den zweiten Gleiter, der abhob und Kurs auf
den Regierungspalast nahm.
    Sentenza lehnte sich zurück, und es begann bereits während des Fluges
ein angeregter Erfahrungsaustausch. Das Gefühl von Freundschaft und Kollegialität
war beinahe greifbar. Der Captain wollte es genießen, so lange er konnte.
     

 
2.
     
    »Das gefällt mir nicht!«
    Anandes nachdenklicher Tonfall fand die ungeteilte Aufmerksamkeit Dr. Atapps.
Beide standen im modernsten Labor des modernsten Hospitals der Stadt. Transportroboter
hatten einiges an Spezialausrüstung aus dem Beiboot der Ikarus hierher
gebracht. Die medizinische Versorgung auf Pronth war gut, doch Genetik gehörte
hier nicht zu den Stärken der Wissenschaft, nicht zuletzt deswegen, weil
im Grunde kein Bedarf über die üblichen regenerativen Behandlungstechniken
hinaus bestand. Es gab keinen entsprechenden Lehrstuhl und an der Medizinischen
Fakultät der großen Universität der Hauptstadt – der einzigen
Universität der Hegemonie. Hier wurden nur Grundlagen vermittelt. Es existierte
so gut wie keine entsprechende Forschung. Anande war sozusagen ein wissenschaftlicher
Exot, aber einer, der offenbar gebraucht wurde.
    »Zu welchem Schluss kommen Sie, Doktor?«, hakte Atapp nach. Die Leibärztin
des Hegemons hatte dafür gesorgt, dass Anande alles bekam, wonach er verlangte.
Nach einer eingehenden Untersuchung des nur sporadisch das Bewusstsein wieder
erlangenden Hegemons hatten sich beide für einige Stunden in das Labor
zurückgezogen. Dass sich Sentenza derweil auf einem Empfang der Regierung
gut amüsierte, ließ Anande kalt. Forschungseifer und der Wille, eine
Lösung für das Problem Mokhars zu finden, erfüllten den Arzt.
    Außerdem war ihm nicht nach Feiern zumute. Was er bei seinen Untersuchungen
entdeckt hatte, bestätigte seine schlimmsten Befürchtungen. Bereits
nach Durchsicht der ihm übersandten Unterlagen hatte sich ein furchtbarer
Verdacht entwickelt, der nun zur traurigen Gewissheit geworden war.
    Es war richtig, dass Sie mich angefordert haben«, meinte Anande nun. Er
runzelte die Stirn, dann rief er verschiedene Diagramme und Abbildungen auf.
»Sehen Sie hier!«
    Atapp wandte sich den Darstellungen zu.
    »Sie haben erkannt, dass die Krankheit, die den Hegemon befallen hat tiefergehende
Ursachen hat. Es handelt sich bestimmt nicht um einen Gehirnschlag, wenngleich
das Gehirn am meisten betroffen ist. Der Kreislauf des Patienten ist zwar belastet,
aber nicht über Gebühr. Sie haben Veränderungen in der DNA festgestellt.
Ich habe mich auf diesen Fakt konzentriert. Es wird Ihnen nicht gefallen, was
ich herausgefunden habe.«
    »Es gefällt mir schon jetzt nicht, was dem Hegemon zugestoßen
ist, Doktor«, warf die Pronthiri trocken ein. Anande neigte den Kopf und
schalt sich einen Narren.
    »Sicher. Kurz zusammengefasst: Es handelt sich definitiv nicht um eine
natürliche Erkrankung. Dem Hegemon wurden genetische Botenstoffe hoher
Qualität zugeführt. Ich weiß noch nicht wie, aber das könnte
durchaus oral passiert sein. Es handelt sich um eine Manipulation von außen,
eine Vergiftung, wenn Sie so wollen.«
    Atapp nickte gefasst. Entsprechende polizeiliche Untersuchungen waren schon
im Gange. Leider waren sie bisher fruchtlos geblieben.
    »Die Umprogrammierung der DNA, die durch die Botenstoffe durchgeführt
wird, hat zuerst das Gehirn angegriffen. Wir haben aber auch Veränderungen
der Organe und der Haut festgestellt – sehr vorsichtige geringfügige
Veränderungen, von außen nicht sichtbar.«
    »Sie sind mit der Art dieser Veränderungen vertraut«, stellte
die Ärztin nüchtern fest. Sie war eine gute Beobachterin; Anande hatte
sein Entsetzen über das Ergebnis nicht ausreichend verbergen können.
    »Ja, in der Tat. Ich will es Ihnen demonstrieren.«
    Auf dem Schirm entstand ein Bild des Molekularscans. Eine

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