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Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek

Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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evakuiert werden. Das Wichtigste ist mitzunehmen, der Rest zu zerstören,
damit keine Spuren den Exekutoren etwas über uns verraten. Shilla wird
bereits ihr Wissen weitergegeben haben, und mit Sicherheit wird der Mond in
Kürze angegriffen. Wir werden an Bord nehmen, was wir nur können.
Das fünfte Schiff muss für den Fall, dass wir zu spät kommen,
starten und uns an einem sicheren Treffpunkt erwarten. Gewiss wurden für
eine Notlage wie diese andere Verstecke vorbereitet. Ich erwarte, dass sie mich
über unsere potentiellen Ziele umgehend informieren.«
    Alix Sinj schluckte ihre Wut hinunter. Bislang hatte sie mit Jason kooperiert,
da es ihren Plänen nutzte. Jetzt Befehle von ihm entgegenzunehmen, missfiel
ihr, denn es schwächte ihre Position, da es einem Eingeständnis gleich
kam, dass sie Prabsts Legat anerkannte und Jason als neuen Anführer akzeptierte.
Lehnte sie sich jedoch gegen ihn auf, indem sie seine Anordnungen nicht ausführte,
schadete sie der Gruppe und sich selbst ebenso. Verärgert über ihre
mangelnde Voraussicht, die entsprechenden Befehle selbst geben zu haben, stimmte
sie knapp zu und unterbrach die Verbindung.
    Der Machtkampf hatte begonnen, das war Jason klar. Alix Sinj würde vermutlich
eine Weile still halten und auf einen Fehler von ihm warten. Verlor sie die
Geduld, dann … Doch darüber machte er sich jetzt keine großen
Gedanken.
    »Die Einsatzgruppen dürfen sich in ihre Quartiere zurückziehen
und ausruhen. Werden die Verletzten bereits behandelt? Gut. Ich erwarte einen
vollständigen Bericht über unsere Verluste. Außerdem wünsche
ich detaillierte Informationen über den Aufbau des Hierarchieschiffs und
alle Beobachtungen, die von den Trupps an Bord gemacht wurden, selbst wenn sie
noch so banal erscheinen. Alles, was uns über den Feind Aufschluss gibt,
kann in unserem Krieg wichtig sein.«
    Seine Befehle wurden vom Kommandanten des Schiffs sogleich weiter geleitet.
    Jeder hatte aufgehorcht, als Jason unser Krieg gesagt hatte.

    Taisho, Sessha und Clia folgten Jason zu der Kabine, die ihm zugewiesen worden
war.
    »Wir sollten uns nicht ständig treffen«, erklärte er gereizt.
Er fühlte sich ausgelaugt, und Shillas Verlust zehrte an ihm. Mit seinem
Schmerz wollte er jetzt allein sein und keinen der anderen sehen. Jedes tröstende
Wort würde alles noch viel schlimmer machen. »Alix Sinj wartet nur
darauf, mir … uns etwas vorwerfen zu können.« Fragend blickte
er Clia an.
    »Deshalb wollen wir es kurz machen«, sagte sie. »Ich muss wissen,
was Sie vorhaben – schließlich habe ich für Sie gelogen.«
    »Wenn Sie mir nicht trauen, warum haben Sie dann vorhin die Wahrheit verschwiegen?«
    »Aus zwei Gründen: Erstens kann ich Alix Sinj nicht ausstehen. Die
Art, wie sie Prabst behandelt hat, war entwürdigend. Trotz all seiner Fehler,
das hatte er nicht verdient. Zweitens: Ich befürchte, wenn sie Ansarek
anführt, werden wir alle bald nicht mehr am Leben sein. Sie ist keine kluge
Taktikerin. Aber ich habe erlebt, wie Sie in gefährlichen Situationen reagieren.«
    »Wer sagt Ihnen, dass ich nicht genauso verrückt bin wie die alte
Hexe und Ansarek opfern will, um Shilla zu finden?«
    »Ich weiß, dass die Befreiung Ihrer Begleiterin Ihr Ziel ist und
dass Sie uns dazu brauchen. Allerdings würden Sie nicht leichtfertig das
Leben anderer aufs Spiel setzen für wahnwitzige Pläne. Im Moment stehen
wir auf einer Seite. Das ist jetzt auch – wie sagten Sie? – Ihr Krieg,
nicht wahr?«
    »Jason«, schaltete sich nun Taisho ein. »Was hast du tatsächlich
vor? Du weißt genau, dass das kein Krieg ist, dass ein Krieg unmöglich
ist. Wir sind zu wenige, und mehr als ärgern können wir den Nexus
nicht. Sie werden uns immer überlegen sein.«
    Jason erwiderte seinen Blick kalt. »Ich habe die Absicht, Ansarek zu einem
Geschwür im Körper des Nexus zu machen, und von diesem Geschwür
her soll er langsam verfaulen. Wenn es uns gelingt, durch regelmäßige
Aktionen dem Nexus Schaden zuzufügen, werden auch andere Gruppen mutiger.
Je mehr sich gegen die Herrschaft auflehnen, und sei es durch passiven Widerstand,
umso schwerer wird es für den Nexus, sein riesiges Reich zu kontrollieren.
Die Exekutoren, die Angeli, all seine Hilfsvölker können nicht überall
zugleich sein. Es wird Opfer geben, aber künftig auf beiden Seiten und
nicht mehr nur in den Roten Hallen. Ich werde mein Wissen

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