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Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek

Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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von den Lippen. »Dieser Idiot … Hat er jetzt völlig den Verstand
verloren?«
    Jason versuchte erneut, Shilla mittels Worten zu erreichen. Doch die glühenden
Augen waren emotionslos und schienen ihn nicht mehr zu erkennen. Stattdessen
spürte er wieder das Tasten in seinem Kopf. Der tödliche Druck kehrte
zurück …
    Plötzlich sprang Prabst hinter seiner Deckung hervor, wild um sich schießend.
Offensichtlich war es ihm gelungen, Clias Waffe an sich zu bringen. »Nieder
mit dem Nexus!«, brüllte er. »Nieder mit allen Verrätern!«
    Seine Schüsse gingen durch den Exekutor hindurch. Für Shilla war es
ein Leichtes, ihnen auszuweichen und Schutz hinter einer Schaltanlage zu finden.
    C'lyth war aufgesprungen, und bemühte sich, Prabst festzuhalten. Plötzlich
war sein Helm mit einer breiigen Masse gefüllt.
    Auch Prabst fand auf diese Weise sein unrühmliches Ende. Sein zerplatzender
Schädel sprengte sogar den Helm, und die rotgraue Masse spritzte über
seinen Anzug und den Boden. Nach einigen letzten Zuckungen blieb der verkrümmte
Körper inmitten der Lache aus Blut, Gehirn und Gewebe leblos liegen.
    Wie erstarrt konnte Jason nur in der Mitte des Raumes stehen und zusehen. Es
ging so schnell, Shilla war nicht aufzuhalten.
    Der Exekutor beobachtete nur stumm das Geschehen. Er war hinter Shilla getreten,
und es sah aus, als habe er wie ein dunkler Engel seine Arme um sie gelegt und
sie dieser Welt entzogen, die Vizianerin zu seinem Besitz, zu seinem Unheil
bringenden Geschöpf gemacht.
    Plötzlich spürte Jason etwas Hartes gegen seinen Hinterkopf krachen,
und es wurde schwarz um ihn.
     

 
5.
     
    Als Jason wieder zu sich kam, befand er sich in der Schleuse eines der Rebellenschiffe.
    Er blickte um sich. Sein Kopf ruhte in Sesshas Schoß. Sie und Taisho machten
beide betretene Mienen. Clia lehnte an der Wand gegenüber, die Augen vor
Erschöpfung geschlossen, Tränenspuren auf den Wangen. Vermutlich litt
sie unter der Erinnerung an den schrecklichen Tod Prabsts.
    Er richtete sich auf und rieb sich stöhnend die Beule. »Shilla?«,
lautete seine erste Frage.
    Sessha blickte ihn nicht an. »Sie hätte dich getötet … hätte
uns alle getötet, wenn wir länger geblieben wären. Ich musste
dich niedergeschlagen. Taisho und ich haben dich dann zurück getragen.
Shilla und der Exekutor verloren daraufhin das Interesse an uns. Sie sind uns
nicht gefolgt, haben auch keinen weiteren Versuch unternommen, uns zu töten.«
    »Ich glaube, sie fingen an, auf telepathischer Ebene zu kommunizieren,
als sie in uns keine Gefahr mehr sahen«, ergänzte Taisho. »Tut
mir leid, wirklich. Ich mochte sie auch …«
    Jason antwortete nicht. Seine Gedanken waren ein einziges Durcheinander.
    Also war Shilla nun der Macht der Exekutoren erlegen und zum Feind übergelaufen.
Mit ihm würde sie nun alle Geheimnisse teilen, über ihre Erlebnisse
in dieser Galaxie, wie auch über jene in der heimatlichen Milchstraße
berichten. Selbst die Vizianer, die sich so sicher wähnten, würden
durch diesen Verrat in Bedrängnis geraten, wenn eine Großoffensive
auf die Galaxis stattfand.
    »Wo ist das Hierarchieschiff?«
    »Es fliegt immer noch mit geringer Geschwindigkeit weiter und erhält
in Kürze Verstärkung. Kaum befanden sich die Letzten von uns an Bord,
ist die Hentaro gestartet und zusammen mit den übrigen Booten auf Distanz
gegangen.« Taisho erhob sich. »Kannst du aufstehen? Wir sollten in
die Zentrale gehen und von dort beobachten, was weiter passiert.«
    Jason nickte. Er, Sessha und Clia schlossen sich dem Syridianer an.
    Jason befand sich nun nicht mehr im Flagschiff der kleinen Flotte, sondern an
Bord eines der anderen Raumer. Das war jedoch egal. Im Augenblick war alles
egal. Ohne Shilla …
    Vom Monitor der Zentrale aus verfolgten sie, wie sich die Rebellenschiffe vom
Kampfort zurückzogen. Das beschädigte Hierarchieschiffs trieb inmitten
eines Trümmerfelds, jenen Teilen, die von dem Gehirncontainer noch übrig
waren. Dieser war explodiert, während Jason bewusstlos gewesen war. Mit
großer Geschwindigkeit näherten sich zwei schlanke Hairaumer, ignorierten
die fliehenden Boote der Rebellen und nahmen das andere Schiff in Schlepp. Jason
war erleichtert, dass Alix Sinj nicht auf die Idee gekommen war, den Frachter
mit Shilla an Bord zu zerstören. Offenbar hatte sie mit einer Attacke der
Neuankömmlinge gerechnet und die Energie lieber

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