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Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek

Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 016 - Ansarek Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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genau, wohin sie sich zu wenden hatte. Er erinnerte sich daran, was sie
ihm über die Unbekannten erzählt hatte, die, laut uralter vizianischer
Aufzeichnungen, vor Äonen in der Milchstraße gewesen waren. Hatten
die geheimnisvollen Telepathen so etwas wie ein unterbewusstes Gedächtnis,
dass es ihnen ermöglichte, nicht nur die Präsenz der Unbekannten zu
spüren und zu erkennen, sondern ihnen überdies erlaubte, sich an noch
viel mehr zu erinnern, eine Art Deja Vu zu erleben? Aber konnten die Exekutoren
damals bereits über die heutige Technik verfügt und sie nicht oder
nur geringfügig weiterentwickelt haben? Wie mochten die Schiffe der Vizianer
aussehen? Jason hatte Shilla aus einem Wrack geborgen, dessen ursprüngliche
Form und Ausstattung praktisch nicht mehr erkennbar war. Es war ein einziger
Klumpen aus Metall und Plastik gewesen. Gab es etwa eine Ähnlichkeit? Und
dass es kein Zufall war, dass die Vizianerin für eine Angeli gehalten wurde,
war spätestens jetzt deutlich; beide Völker mussten dieselben Wurzeln
und eine Beziehung zu den Exekutoren haben.
    »Sind die Gruppen in die Schiffe zurückgekehrt?«, erkundigte
sich Jason.
    »Ja, soweit sie die Andockstellen erreichen konnten. Einige Leute sind
noch im Maschinenraum eingesperrt und versuchen, dort eine neue Öffnung
in der Wandung zu schaffen, um auf diese Weise in die Freiheit zu gelangen und
zum nächsten Raumer zu fliegen. Taisho und Sessha befinden sich mit zwei
anderen in einem Parallelkorridor und suchen ebenfalls die Zentrale. Sie werden
allerdings erst nach uns eintreffen. Der Container wird übrigens in vierzehn
Minuten abgesprengt.«
    Sie klang völlig normal, und dennoch konnte sich Jason des schleichenden
Misstrauens nicht erwehren. Nach all den Problemen war sie fast schon zu normal
für seinen Geschmack.
    »Wir sind gleich da«, erklärte sie schließlich.
    »Hast du sonst noch einen Hinweis für uns?«, fragte Jason. »Irgendetwas
über die Zentrale, die Besatzung …«
    Shilla schüttelte bedauernd den Kopf.
    »Nun gut. Wir –« Er schaute auf, als Shilla seinen Arm berührte
und ihm ein Päckchen reichte, das sie aus einer Tasche ihres Raumanzugs
gezogen hatte. »Was ist das?«
    »Vielleicht wirst du es eines Tages brauchen. Es ist nur ein Gefühl
…« Shillas violette Augen waren unlesbar.
    »Was …?«
    »Owari-B.«
    »Was soll ich damit? Was willst du damit andeuten? Gibt es etwas, das ich
wissen sollte?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ich … Vielleicht …« Erneut
schüttelte sie hilflos den Kopf. »Ich weiß es nicht. Nimm es
einfach. Denk an die Angeli.«
    Dann wies sie auf eine farbige Stelle. »Wenn ich dieses Feld berühre,
wird sich vor uns ein Durchgang bilden. Dahinter befindet sich die Zentrale.
Sie ist besetzt.«
    Jason bedeutete allen, Stellung zu beziehen. Prabst und seine Aufpasserin sollten
sich im Hintergrund halten. Dann nickte er Shilla zu, die ebenfalls ihre Waffe
auf den bezeichneten Punkt richtete.
    Sie streckte den Arm aus und berührte den Fleck.
    In der Wand entstand zunächst eine kreisförmige Öffnung. Es sah
aus, als strebe biologisches Gewebe auseinander, denn es kräuselte sich,
bis es knapp übermannshoch und ungefähr genauso breit war. Jason wartete
nicht bis der Prozess abgeschlossen war.
    Er spähte durch die Lücke.
    Shilla hatte recht gehabt, dies musste die Zentrale sein. Sie schaute nicht
viel anders als die übrigen Räume aus, die sie durchquert hatten,
doch waren in den Auswüchsen noch mehr bunte Felder eingelassen, die ständig
leuchteten und nicht erst bei Berührung hell wurden. Er konnte auch den
Rand eines Bildschirms erkennen, auf dem der Weltraum abgebildet war.
    Wo war die Crew?
    Niemand war zu sehen.
    Er winkte den anderen, ihm vorsichtig zu folgen. Gewandt kletterte er in die
Zentrale, als die Öffnung groß genug war, um ihn hindurch zu lassen.
Als nächste folgte Shilla, dann der Rest.
    Handelte es sich doch um ein Robotschiff? Jasons Herz raste. Nirgends konnte
er jemanden erblicken. Nur die verwirrend bunten Leuchtfelder, die in unterschiedlicher
Helligkeit blinkten und in einander zu fließen schienen, erzeugten ein
Äquivalent zu Bewegung.
    Plötzlich hörte er Shilla keuchen.
    »Was hast du?«, fragte er besorgt und wollte nach ihr greifen.
    Die Vizianerin reagierte nicht. Stattdessen ging sie an ihm vorbei, auf einen
Sockel zu – und plötzlich sah Jason es.
    Es hatte

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