Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 018 - Präludium

Rettungskreuzer Ikarus Band 018 - Präludium

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 018 - Präludium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
Vom Netzwerk:
Protest D'Angelos abzuwarten drehte
er sich um und ging den Korridor zurück, den er hergekommen war. Das Hallen
der Schritte hinter ihm bestätigte ihm, dass die anderen ihm folgten. Auf
dem Weg an die Oberfläche dachte er über ihre Lage nach. Es brauchte
nicht viel Fantasie, um sich zusammenzureimen, was Joran vorhatte: Nach seiner
Aktion auf Seer'Tak und den Outsider-Schläfern bei Garillon war dies der
nächste Schritt bei seinen Eroberungsplänen. Sollte es den Outsidern
mit ihren Hairaumern gelingen in großer Zahl in diesen Sektor der Milchstraße
einzufallen, würden sie das Freie Raumcorps, die Pronth-Hegemonie, danach
die Schluttnicks und anschließend den Kandorianischen Sektor überrennen.
Nur mit den Schiffen des Multimperiums wäre die Strategie nicht durchführbar.
Joran besaß nicht die Kontrolle über die ganze Flotte und ließ
sich auf einen Mehrfrontenkrieg ein, der ihm erhebliche Verluste einbringen
würde. Ob er danach noch die eroberten Gebiete würde halten können,
stand in den Sternen. Spätestens seit seinem Angriff auf Pronth hatte er
feststellen müssen, dass das Raumcorps genug Verbündete auf seine
Seite ziehen konnte, wenn es notwendig war, sich zu verteidigen.
    Nein, nicht das Raumcorps ... sie sind unseretwegen gekommen.
    Ein Schauer lief bei dem Gedanken seinen Rücken herunter. Die Rettungsabteilung
hatte in den letzten Jahren so viel für andere Völker getan, dass
man ihnen zu Dank verpflichtet war. Sie hatten Freunde gewonnen, in jedem Sektor
nahe dem Outback. Aber selbst wenn alle ihre Verbündeten eine Flotte zusammenstellten,
um der Gefahr hier draußen entgegenzuwirken, was konnten sie schon gegen
eine Angriffsstreitmacht der Outsider mit ihren technisch überlegenen Hairaumern
ausrichten?
    Uns fällt schon etwas ein , dachte Roderick Sentenza, als das dritte
Beben Saphir heimsuchte.
     

 
3.
     
    Bildete sie sich die Kälte im Besprechungsraum nur ein, oder war die Energiezufuhr
gedrosselt worden? Seit Nicole van der Lindern in Begleitung mit den beiden
Angeli und ihren Herrlichen Lakaien den Briefingraum betreten hatte, schien
die Temperatur bis kurz vor den Nullpunkt gefallen zu sein. Eine Eiseskälte,
die sowohl von Prinz Joran als auch von den Angeli auszugehen schien.
    Die Blauhäutigen trugen mit Ercilars' Sohn ein stummes Blickduell aus.
Joran saß am fernen Ende des Konferenztisches und hatte die Hände
ineinander gefaltet. Sein Mundwinkel zuckte, doch sein künstliches und
das biologische Auge blieben starr auf die Fremden gerichtet. Bisher hatte es
keine Begrüßung gegeben, keine Höflichkeitsfloskeln, nichts.
Nicole hatte die Ankömmlinge seiner Hoheit vorstellen wollen, doch der
hatte ihr mit einer herrischen Geste zu verstehen gegeben, zu schweigen.
    Hinter Joran und am Eingang waren jeweils zwei Wächter postiert. Die Fremden
hatten ihre Wachen auf Saphir zurückgelassen. Entweder sahen sie in Joran
keine Bedrohung oder sie verließen sich auf den Schutz durch ihre Herrlichen
Lakaien. Nicole van der Lindern fragte sich, wer von beiden Parteien auf die
Idee gekommen war, gemeinsam einen Invasionsfeldzug zu starten. Offensichtlich
handelte es sich um ein reines Zweckbündnis. Joran wollte den Machtbereich
des Multimperiums erweitern und die Fremden erhielten durch seine Hilfe Zugang
zu einer Galaxis, die sie normalerweise nur durch jahrzehntelangen Raumflug
in Stasis erreicht hätten.
    Joran nickte plötzlich, erhob sich und deutete auf die freien Plätze.
Wie selbstverständlich eilten die Lakaien voraus, zogen die Stühle
vor und warteten, bis sich die Blauhäutigen setzten. Danach blieben sie
hinter ihnen stehen. Zwei Ordonanzen brachten warme Speisen und kalte Getränke
herein. Noch immer war kein Wort gesprochen worden, doch als der Angeli Arkeleos,
in dessen Quartier auf Saphir sie sich vor wenigen Stunden wieder gefunden hatte,
sie von der Seite her ansah, wusste sie, auf welcher Ebene die Kommunikation
bisher stattgefunden hatte. Die Fremden hatten sich auf telepathischem Wege
mit Joran unterhalten.
    Sehr clever ... niemand hat etwas mitbekommen , dachte Nicole und schalt
sich im selben Moment für die Klarheit ihres eigenen Gedankens. Arkeleos
lächelte und nickte. Natürlich hatte er Nicole auf seine Weise gehört .
    »Das wäre dann alles, Captain«, sagte Joran mit gespielter Höflichkeit.
Er widerte sie an. Wären die Fremden nicht hier

Weitere Kostenlose Bücher