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Rettungskreuzer Ikarus Band 021 - Putsch der Heiligen

Rettungskreuzer Ikarus Band 021 - Putsch der Heiligen

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 021 - Putsch der Heiligen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Von da war es nicht mehr weit,
seine Ernennung zum Kommandanten durchzusetzen.
    Decorian verließ den Ort des Geschehens, scheinbar noch bewegt von den
Vorgängen. Er betrat einen der verbliebenen Empfangsräume, die dem
Ende des Dimensionsfalters nicht zum Opfer gefallen waren. Ein schlichter Raum,
passend zu dem asketischen Image, um das sich Decorian bemühte. Sein Gast
wartete bereits auf ihn. Die schlanke Gestalt mit der braunen Haut, feingliedrig,
angetan mit einem schlichten Gewand, erhob sich von einem Sessel und lächelte
Decorian spöttisch zu.
    »Es ist erstaunlich, wie sich die Dinge manchmal verändern«,
erklärte er statt einer Begrüßung und hielt Decorian seine Rechte
hin, die dieser ohne zu zögern ergriff.
    »Du hast dich aber gar nicht verändert«, erwiderte Decorian,
hielt Asiano an der Hand fest und zog ihn zu einer Sitzecke. »Als du damals
zum Apostaten erklärt worden bist, hattest du nur diesen Bart nicht.«
    Asiano strich sich über die sorgsam gepflegte Zier und nickte.
    »Ich musste auch ein äußeres Zeichen setzen, vor allem für
meine Anhänger. Ich werde dies jetzt entsprechend umkehren, und sogleich
nach meiner offiziellen Wiedereinsetzung in den Stand eines Priors und meiner
Ernennung zum Fedajin-Kommandanten zum Rasierer greifen. Die Leute schätzen
Symbolismen.«
    »So ist es. Du hast deine Leute mitgebracht?«
    Asiano machte eine viel sagende Geste nach oben.
    »Sie sind alle auf meinem Schiff, meine besten Kämpfer. Sie werden
sich freuen, künftig die Reihen der Fedajin zu verstärken.«
    »In der Tat werden sie die Mehrheit darin ausmachen«, erklärte
Decorian. »Es sind genug Mitglieder der alten Truppe in den abgespaltenen
Teilen des Tempels verschollen. Der Rest ist desorganisiert, ihre neue Anführerin
ist gerade im Einsatz gefallen.«
    Beide lächelten sich wissend an.
    »Wenn du nicht gleich alles umwirfst und es geschickt anstellst, werden
dir viele der verbliebenen Veteranen bald aus der Hand fressen.«
    »Ich werde behutsam und vorsichtig sein«, versprach Asiano. »Unsere
Pläne sind langfristiger Natur. Wann werde ich Joran kennen lernen?«
    Decorian runzelte die Stirn. »Ich werde ihm eine Audienz gewähren,
sobald ich offiziell Erzprior bin. Das wird noch ein wenig dauern. Aber wir
können jederzeit über eine abgesicherte Verbindung miteinander kommunizieren.
Ich werde dich ihm baldmöglichst vorstellen. Aber ich vermute, Ihr werdet
viele Gemeinsamkeiten entdecken.«
    Asiano zeigte sichtliche Erregung, als er antwortete.
    »Ich denke mal, unser gemeinsamer Hass auf Captain Roderick Sentenza und
seine Crew dürfte ein wesentlicher Bestandteil sein«, presste er hervor.
»Du bist sicher, dass Sentenza verschollen ist? Er hat offenbar die Angewohnheit,
immer wieder zur richtigen Zeit am falschen Ort aufzutauchen ...«
    »Da hast du ja bereits deine Erfahrungen gemacht«, meinte Decorian
mitfühlend.
    »Und ich gedenke nicht, sie zu wiederholen.«
    »Das wird nicht geschehen. Niemand weiß, auf welcher Welt Sentenza
gelandet ist. Wir wissen nicht mal, ob er überhaupt noch lebt. Möglicherweise
kämpft er sich derzeit mit nassen Klamotten durch eine vireninfizierte
Dschungelwelt, trinkt Brackwasser und fragt sich, wann ihn seine schwärenden
Wunden umbringen werden.«
    Asiano lächelte breit.
    Es war schön, wenn man angenehme Träume mit einem alten Freund teilen
konnte.

    Sentenza nahm einen tiefen Schluck des aromatischen Tees. Die heiße Flüssigkeit
rann angenehm seine Kehle hinunter und hinterließ ein wohliges Gefühl
in seinem Magen. Flech hatte von der schmerzstillenden Wirkung des Getränkes
berichtet, und in der Tat, der pochende, wenngleich sanfte Schmerz seiner Schulterwunde
ließ spürbar nach. Ein Staubdiener hatte einen frischen Verband angelegt,
nachdem Thorpa noch einmal desinfizierende Salbe aufgetragen hatte. Der Medicus
hatte die Wunde vorher fachmännisch betrachtet und gemeint, die Kugel sei
ohne Probleme herauszuoperieren. Sentenza hatte zugesagt, bald zu ihm zu kommen.
Sie hatten sich alle umgezogen und weit geschnittene, sehr bequeme Gewänder
erhalten, die ihnen zwar nicht richtig passten, aber sehr angenehm auf der Haut
lagen. Sie hatten sich waschen dürfen – mit heißem, parfümiertem
Wasser – und fühlten sich wie neugeboren, als der Prior eigenhändig
den Tee servierte und sie dann zum Gespräch aufforderte. Sentenza fühlte
sich

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