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Rettungskreuzer Ikarus Band 021 - Putsch der Heiligen

Rettungskreuzer Ikarus Band 021 - Putsch der Heiligen

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 021 - Putsch der Heiligen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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entwickeln. Im Grunde war dieser Indikator antiquiert –
die galaktische Wissenschaft und nicht zuletzt der Corpskonzern »Neue Welten«
hatten Leben in allen möglich Umweltbedingungen vorgefunden, wenngleich
selten intelligentes. Empirisch ließ sich zwar immer noch nachweisen,
dass die meisten intelligenten Völker auf Planeten in den Lebenszonen ihrer
Systeme entstanden waren, aber das hieß nicht, dass alles andere unmöglich
war.
    »Nicht sehr groß«, beantwortete Ash die Frage Hendersons. »Und
es ist nur ein Planet in ihr, der zweite. Soll ich einen Kurs anlegen?«
    Der Captain nickte. »Irgendwo hin müssen wir ja fliegen, und das scheint
mir ein logisches Ziel zu sein. Aber wir behalten die Augen in alle Richtungen
offen.«
    Die Phönix setzte ihren Weg in das fremde Sonnensystem fort. Henderson
wusste immer noch nicht, ob er Ashs Idee für verrückt oder nahe liegend
einfach halten sollte. Welche Einschätzung der Chefingenieur hatte, war
während des Fluges von diesem mehrmals direkt und indirekt zum Besten gegeben
worden. Henderson hatte ihm am Ende den Mund verbieten müssen. Die restlichen
Besatzungsmitglieder waren bemerkenswert zurückhaltend geblieben. Es schien,
als wäre das eine Sache zwischen dem Captain und seinem Piloten.
    »Keine Signale?«, vergewisserte sich Henderson noch einmal. Wenn sie
etwas hierher gelockt hatte, dann würde es doch jetzt nicht Stillschweigen
bewahren!
    Ash schüttelte nur den Kopf.
    »Halten Sie den Kurs.«

    Sentenza blickte von den Mauern der Stadt in die Tiefe und sah seine größten
Befürchtungen bestätigt. Die Tore Jenangars hatten sich vor einer
halben Stunde geschlossen und die Balustraden des Torgebäudes wimmelten
nun vor Milizionären, die große Metallkrüge mit dampfender Flüssigkeit
heran schafften. Entlang der Mauern nahmen Posten Stellung, und auf dem Hauptplatz
vor dem Sitz des Priors begannen Milizionäre damit, aus der Bevölkerung
wehrfähige und wehrwillige Männer mit Waffen zu versorgen. Die Tatsache,
dass die Stadtoberen diese Maßnahmen ergriffen, ohne dass die Ketzer ernsthafte
Anstalten gemacht hatten, die Stadt zu bedrohen, war Beweis genug für das
Vertrauen, das der gemachten Vereinbarung entgegen gebracht wurde. Das, was
sich nun vor der Stadt auf der Ebene abspielte, schien jedoch das gesunde Misstrauen
der Anführer Jenangars zu bestätigen. Deutlich wurde erkennbar, wie
die Ketzer ihre Reihen formierten. Sentenza konnte sehen, wie quasi aus dem
Nichts Sturmleitern hervorgezaubert wurden, die man offensichtlich sorgsam verborgen
gehalten hatte. Auch hatten sie offenbar Verstärkung erhalten. Reiter in
blitzenden Rüstungen waren angekommen und sie hatten große Wagen
mit seltsamer Ladung mit sich geführt, die sie sofort aufzubauen begannen.
Bis jetzt hatte der Captain nicht erkennen können, worum es sich dabei
handelte, aber er ahnte, dass es ihm nicht gefallen würde.
    Sentenza lächelte säuerlich. Immerhin, die Sache mit dem Turnier war
den Versuch wert gewesen. Etwas Zeit hatten sie gewonnen, wenngleich nicht viel.
Ihre Ankunft hatte im sozialen Gefüge dieser Welt einiges durcheinander
gebracht. Es schien, als würden nun viele alte Regeln nicht mehr gelten.
Der Captain hatte schon oft über den Satz nachdenken müssen, dass
der Schlag eines Schmetterlingsflügels viele tausend Kilometer entfernt
Auslöser eines Sturmes sein konnte. Ihre plötzliche Ankunft auf dieser
Welt war mehr als das sanfte Schwirren eines schönen Schmetterlings gewesen
... und es war nicht abzusehen, was für eine Art von Sturm sie nun ernten
würden.
    Sentenza beobachtete, wie die Ketzer begannen, sich in Formationen aufzustellen.
Krieger mit Leitern vorne, dahinter Schützen auf Reittieren. Er musste
sich korrigieren. Es war ziemlich genau abzusehen, wie der Sturm aussehen würde.
    »Captain?«
    Flech hatte sich zu ihm gesellt. Der Fedajin warf nur einen kurzen, abschätzenden
Blick auf die Ansammlung auf der Ebene vor ihnen. Flechs Ruhe reizte Sentenza.
    »Sie scheinen von alledem nicht allzu beeindruckt zu sein«, meinte
der Captain giftig. Sofort bedauerte er die Äußerung wieder, aber
der Arbito schien es nicht persönlich zu nehmen.
    »Mein Schicksal ist genauso vorher bestimmt wie das Ihre, Captain. Wir
werden möglicherweise kämpfen und verlieren. Oder wir werden gewinnen.
In jedem Falle passiert alles so, wie es passieren soll.«
    »Sie

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