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Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren

Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 022 - Die letzten Movatoren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sylke Brandt
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Helles Licht und die Geräusche intensiver Betriebsamkeit
schlugen sofort zu ihnen herein. Zusammen traten sie durch das Schott.
    Vor ihnen lag der Dockhangar des Bergungsraumers, eine große, strahlend
erleuchtete Halle, an deren rechter Seite fünf Shuttles standen. Die gesamte
linke Seite bestand aus einer Glas- und Metallkonstruktion, hinter der eine
Kontrollzentrale und ein Ausrüstungslager zu erkennen waren. Was aber Sentenzas
Aufmerksamkeit auf sich zog, war eine Gruppe von zehn Leuten, die unweit des
Schottes auf sie wartete; wenn »Leute« hier die angemessene Bezeichnung
war. Die Grey trugen gepanzerte Schutzanzüge, die ihre hünenhaften
Gestalten noch größer und massiger erscheinen ließen. An schweren
Gurten hingen Waffen und Schneidewerkzeuge um ihre Schultern. Sentenza sah einen
tragbaren Plasmabrenner, den nur zwei der Bergungsspezialisten gemeinsam in
das Shuttle hieven konnten. Als die Gruppe der Ikarus aus dem Schott
trat, wandten sich die Grey zu ihnen um, und Sentenza, der selber kein kleiner
Mann war, konnte ein sonderbares Gefühl nicht verleugnen, als die zehn
breitschultrigen Gestalten in ihrer Panzerung auf ihn herunter blickten. An'ta,
die seinen Gesichtsausdruck bemerkte, lachte einmal leise auf.
    »Was haben Sie erwartet, Captain?«, murmelte sie halblaut. »Ein
paar Leute mit Schaufeln und Hacken?«
    Einer der Grey löste sich aus der Gruppe und kam mit für seine Größe
erstaunlich leichten Schritten auf sie zu. Es war ein junger Mann – Sentenza
ermahnte sich selber, dass das nicht zutreffen musste – von anscheinend
nicht einmal dreißig Jahren. Sein kantiges Gesicht war ebenmäßig
grau, etwas heller als das von An'ta und nicht so – wie musste man das
bei einem Ceelie sagen: ebenmäßig modelliert? Seine Haare waren strohblond
und ließen einen militärischen Schnitt vermissen. Als er bei den
Leuten der Ikarus angekommen war, mussten sie alle zu ihm aufsehen.
    »Captain Sentenza? Kommandant El'ak schickt mich, Sie in seinem Namen zu
begrüßen. Meine Name ist In'ban 27-18.« Sentenza sah, wie An'ta
nickte. Es schien so, als würde sie auch diesen Namen kennen.
    »Der Kommandant würde sich geehrt fühlen, Sie später zu
einem privaten Gespräch in seinen Räumen begrüßen zu dürfen.
Angesichts der Tatsache, dass in dem fremden Raumschiff jedoch möglicherweise
noch Überlebende sind, die rasche Hilfe benötigen, wollte er jetzt
keine weiteren Verzögerungen. Ich hoffe, das ist in Ihrem Interesse?«
Die vollendet höflichen Umgangsformen des jungen Hünen irritierten
Sentenza fast ein wenig, aber An'ta hatte recht: Was hatte er erwartet? Schaufeln,
Hacken und große, grunzende Gestalten, deren einzige Spezialisierung es
war, schwere Trümmerteile zur Seite wuchten zu können? Fast musste
er selber lächeln, bewahrte aber eine professionelle Miene.
    »Ich stimme dem Kommandanten vollkommen zu. Wir sind bereit. Sie kennen
die anderen Mitglieder meines Teams? Captain An'ta 36-7, Arthur Trooid. Er ist
ein Androide.«
    Sentenza vermied es, An'ta anzusehen, als er ihren Rang nannte, den er an Bord
der Ikarus bewusst immer verschwieg. Dort gab es nur einen Captain.
Aber hier hatte er das Gefühl, ihr das schuldig zu sein. Wenn sie sich
darauf etwas einbilden würde, konnte er das später mit ihr unter vier
Augen ausfechten.
    In'ban nickte, dann führte er sie zu dem bereitstehenden Shuttle. Die anderen
Grey folgten ihnen. Die Passagierkabine des Shuttles war geräumig genug,
um ihnen allen Raum zu bieten. Zudem würde der Flug nur sehr kurz sein.

    Diesmal gab es keinen Zweifel daran, dass weit hinten in dem zerklüfteten
zerstörten Teil des fremden Raumers Bewegung war. Schwach waren seltsame
Lichterscheinungen zu sehen, ein bläuliches und goldenes Glühen, das
von Trümmerteilen reflektiert wurde. Und trotzdem hatte es auch diesmal
bei der Annäherung des Shuttles keine Reaktionen gegeben, noch eine Antwort
auf ihre dauernden Funksprüche.
    »Ich versuche es auf allen Frequenzen – nichts«, fasste In'ban
schlicht zusammen. »Entweder sind die da taub und blind, oder sie können
uns nicht empfangen.«
    »Oder sie sind nicht mehr am Leben«, wandte Sentenza ein.
    »Ah. Und die Bewegungen, die Lichter?«
    Der Captain der Ikarus zuckte mit den Schultern.
    »Vielleicht automatisierte Einheiten, zu deren Aufgabengebiet nicht die
Kommunikation gehört. Mag sein, dass sie die Schäden

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