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Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Brust, »verändert
sich hoffentlich die Situation.«
    »Was glauben Sie, erreichen zu können?«
    »Wenn ich den Kommandostab und den Kaiser davon überzeugen kann, dass
Joran sich mit einem Gegner verbündet hat, der nichts als die Eroberung
dieses Quadranten der Galaxis im Sinn hat, wird man entsprechende Maßnahmen
ergreifen müssen: Haftbefehl gegen Joran, Entzug des Kommandos der Verantwortlichen
über die entsprechenden Schiffe, Neuordnung der Flotte und möglicherweise
ein Bündnis mit dem Raumcorps gegen den neuen Feind.«
    Nicole seufzte. »Wenn es dafür nicht längst zu spät ist.«
    »Ich hoffe nicht.«
    Sie redeten noch zwei Stunden, ehe Sentenza eine Müdigkeit befiel, die
ihn Nicole bitten ließ, ihm sein Quartier zu zeigen. Er wurde in der Kabine
des Zweiten Offiziers untergebracht, machte sich nicht einmal mehr die Mühe,
die Uniform auszuziehen, fiel einfach in die Koje und einen traumlosen, tiefen
Schlaf.
     

 
3.
     
    Achtundzwanzig Stunden vor Sentenzas Tod
     
    Toleon war eine alte Minenkolonie, die das Multimperium schon vor zwanzig Jahren
aufgegeben hatte. Der Planet bestand aus Fels- und Staubwüsten und zerklüfteten
Gebirgen, die sich hin und wieder mit kleineren, verdorrten Waldregionen abwechselten.
Die einzige Stadt war namenlos, wurde von den wenigen, zurückgebliebenen
Siedlern ebenfalls Toleon genannt. Sie befand sich unweit der großen Minen,
die allesamt zugeschüttet oder gesprengt worden waren, nachdem sich die
Konzerne des Multimperiums aus den Erz- und Edelsteinminen zurückgezogen
hatten. Irgendwo draußen in den Waldgebieten sollten einzelne Farmer leben,
doch die ließen sich selten in der Stadt blicken. Hauptsächlich,
um Energiezellen für ihre Gleiter oder Werkzeuge zu erstehen – zumindest
erzählte der Schankwirt dies so, als Nova ihn ausfragte.
    Sie war vor zwei Stunden mit dem Frachter hier gelandet und hatte sich gemäß
Moob Krids Anweisungen im Toleon Palace einquartiert. Alles andere als
ein Palast, eher eine billige Kaschemme mit zwei Unterkünften, die zufälligerweise
beide frei waren. Der Wirt und Pensionsbesitzer, wenn man ihn so nennen wollte,
war ein feister Typ mit schmierigem Haar und fettiger Haut. Sein Kopf glich
einem Kürbis, das Hemd, das er trug, schien seit Wochen keine Waschmaschine
mehr gesehen zu haben. Sein Name war Levinson, und er hörte sich offensichtlich
selbst gerne reden. Seit Novas Ankunft plapperte er ununterbrochen darauf los,
beantwortete ihre Fragen ausführlich und sprach von Dingen, die sie gar
nicht wissen wollte.
    Wahrscheinlich kommen nicht oft Besucher her , dachte Nova.
    Sie blieb noch eine Stunde im Schankraum sitzen, beobachtete, wie zwei andere
Gäste die Spelunke betraten und atmete auf, als sich Levinson zu ihnen
an den Tisch setzte und sie mit seinen Geschichten versorgte.
    Nova ging auf das spärlich eingerichtete Zimmer. Es wirkte schmutzig, war
unaufgeräumt und verwohnt. Für einen Moment überlegte sie, ob
sie nicht besser draußen schlief, doch da gaben ihre Beine bereits nach,
und sie ließ sich in die Laken fallen.
    Unruhige Träume aus der Vergangenheit holten sie ein.
    Sie sah Asiano, fühlte sich von ihm im Traum vergewaltigt und wurde von
Nick Reno befreit. Einmal wachte sie schweißgebadet auf, schreckte hoch
und blickte sich hektisch im Zimmer um.
    Da war niemand!
    Trotzdem hatte sie das Gefühl, beobachtet zu werden.
    Nova stand auf, trank ein Glas Leitungswasser und wusch sich notdürftig.
Dann ging sie zum Fenster, schob den leichten Vorhang beiseite und blickte nach
draußen auf die Straße. Es war noch dunkel. Fünfzehn Uhr Standardzeit,
aber vier Uhr morgens nach planetarer Rechnung. In fünf Stunden sollte
sie am Raumhafen ihre Kontaktperson treffen. Erst wenn sie sich nach erfolgter
Kontaktaufnahme wieder beim MND meldete, erhielt sie weitere Befehle. Sie hasste
es, nicht gleich von Anfang an in einen Auftrag eingeweiht zu werden. Moob Krid
hielt das Risiko für zu hoch. Die Mission wäre zu wichtig, hatte er
gesagt.
    Verdammt, alter Moob!
    Nova packte ihre Habe zusammen, die gerade einmal aus einer kleinen Reisetasche
bestand, und ging aus dem Zimmer. Bezahlt hatte sie die Unterkunft am Abend,
sodass sie ruhigen Gewissens das Toleon Palace verlassen konnte. Sie
schlenderte durch die lauwarme Nachtluft zum Raumhafen hinüber.
    Raumhafen , dachte sie. Zwei Landebuchten, ein Terminal und eine

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