Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
Vom Netzwerk:
dass Sie denken, ich würde
Ihnen nachspionieren ... hören Sie, ich weiß, es klingt verrückt,
aber neulich in der Bar ...« Venge stockte.
    Nova wusste nicht, ob sie lachen oder den Jungen verprügeln sollte. Sie
reimte sich den Rest aus seinen Worten zusammen. Er dachte, sie hatte ernste
Absichten gehabt und war ihr gefolgt. Seit wann stellte der MND solche Naivlinge
ein? Für einen Moment spielte Nova mit dem Gedanken, dass Moob Krid ihr
den Jüngling auf den Hals geschickt hatte, um sie zu überwachen. Aber
das war hirnrissig. Da gab es sicherlich effektivere Mittel.
    »Du bist mir also gefolgt, weil du dachtest ich will was von dir?«,
fragte die Agentin.
    Jonas Venge schluchzte halb. »Ich ... ich fragte Mister Krid, er sagte,
Sie machen ein paar Tage Urlaub. Und da hab ich auch welchen eingereicht und
mich an Bord des Troja -Frachters geschlichen.«
    Nova prustete, ließ den Jungen dabei los und hielt sich den Bauch vor
Lachen. Ihre Reaktion schien Venge zu irritieren. Seine Gesichtszüge entgleisten
derartig, dass sie Nova noch mehr zum Lachen reizten.
    »Hab ich ... etwas Falsches gesagt?«, fragte Venge unsicher, lief
dabei rot an und schien einige Zentimeter zu schrumpfen.
    Nova fing sich wieder und wurde ernst.
    »Okay, mein Lieber, wir arbeiten beide beim MND und du weißt, dass
ich im Außendienst tätig bin. Ich habe einen Auftrag, keinen Urlaub,
du verstehst?«
    Venge zog die Brauen hoch. »Ähm ... ja ... nein ...«
    »Ich kann dich hier nicht gebrauchen«, sagte Nova. »Und was neulich
in dem Schuppen abging – vergiss es einfach, okay? Es hat nichts zu bedeuten.
Also zieh zu, dass du deinen Hintern wieder nach Persephone schwingst. Mach
dir ein paar schöne Tage im Dionysos. «
    Die Außenbeleuchtung des Raumhafenterminals flammte auf. Ein Surren ertönte
von der Tür her. Die Schotten schoben sich auf, und der Nachtwächter
trat mit verschlafenem Blick aus dem Gebäude. Er schaute kurz in ihre Richtung,
nickte dann, als wolle er ihnen mitteilen, dass der Raumhafen jetzt geöffnet
hätte und ging wieder zurück ins Innere.
    »Ich sitze hier fest«, sagte Venge. »Der nächste Frachter
nach Persephone geht erst in einer Woche, und ich hab kein Geld, einen Linienflug
zu buchen. Ich bin nur einfacher Archivar auf Probe, und ...«
    »Ist das mein Problem?« Nova zuckte die Achseln, nahm ihre Tasche
auf, ließ den Jungen einfach stehen und ging ins Innere des Terminals.
Natürlich setzte Venge ihr nach, aber er hielt sich zurück und belästigte
sie zumindest nicht mit seinem Geschwafel. Wahrscheinlich klammerte er sich
an die Hoffnung, dass sie einen Ausweg wusste.
    Falscher Weg , dachte Nova. Es interessierte sie wirklich nicht, was aus
Venge wurde oder wie er nach Persephone zurückkam. Ihr Auftrag stand im
Vordergrund. Persönliche Emotionen wurden ausgeklammert, waren nicht von
Belang.
    Manel! Der Name ihres Ex-Freundes stand wie in flammenden Buchstaben
vor ihrem inneren Auge geschrieben. Ja, bei ihm hatte sie ihren Gefühlen
freien Lauf gelassen. Bei ihm war sie schwach geworden.
    Nova seufzte, ging zum Tresen des Nachtwächters. Der Mann richtete seine
zerknautschte Uniform und vertröstete sie auf einige Minuten, bis das Raumhafenpersonal
eintraf. Nova hockte sich auf eine gepolsterte Besucherreihe, während Venge
noch immer dicht beim Eingang stand und ihr einen nervösen Blick zuwarf.
    Toller Klotz am Bein.
    Eine Viertelstunde später trafen die ersten Bediensteten ein und füllten
die Schalter der Information, des Frachtmeisters und der Vertretung der einzigen
Fluggesellschaft Locospace, die auf Toleon Fuß gefasst hatte. Nova ging
zum Tresen und wartete, bis eine Frau mittleren Alters von ihren Unterlagen
hochblickte und dann dezent auf die Schalteröffnungszeiten hinwies.
    »Können Sie mir vielleicht trotzdem schon eine Auskunft geben?«
    Die Frau von LOCOSPACE verdrehte die Augen, schien erst keine Anstalten zu machen,
der Bitte nachzukommen, gab sich dann aber einen sichtbaren Ruck, der Nova fast
an einen Automaten erinnerte, der sich in Bewegung setzte.
    »Na schön, weil ich heute gute Laune habe.«
    Toller Kundenservice . Nova wusste, dass LOCOSPACE nur drittklassige Flüge
zu Dumpingpreisen anbot. Keine Flugbegleiter an Bord, kein Essen, billige Pauschalreisen.
Man konnte wohl froh sein, wenn man heil am Zielort ankam.
    »Flug L-315 von Angelus Prime. Haben Sie schon etwas gehört, ob er

Weitere Kostenlose Bücher