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Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Scham im Boden versinken.
Dann räusperte er sich.
    »Ich bin Jonas Venge, ich ... bringe Ihnen täglich die Post.«
    Nova runzelte die Stirn und versuchte sich an den Burschen zu erinnern. Endlich
erkannte sie ihn und schmunzelte.
    »Netter Einfall.«
    »Nun ...« Sein Gesicht nahm eine noch dunklere Färbung an. »...
das sagt man doch so, oder? Ich meine, in allen möglichen Holovids sieht
man das ...«
    »Ein Klischee«, grinste Nova. »Ja, aber in Ihren Filmen, scheint
es ja immer zu stimmen. Sie arbeiten im Archiv des MND, richtig?«
    Jonas seufzte, dann nickte er. »Ja, wir sind uns ein paar Mal über
den Weg gelaufen, als Sie Akten angefordert haben.«
    Sie ließ ihren Blick auf ihm ruhen. Anscheinend machte ihn dies wieder
nervöser, denn er versuchte ihm auszuweichen. Jonas trat unruhig von einem
Fuß auf den anderen, machte eine nichts sagende Handbewegung und schickte
sich an, fort zu gehen.
    »Nun ... ich ...«
    »Sie haben sich gedacht, dass sie die nette Agentin doch ruhig mal auf
einen Drink einladen könnten, oder?« Novas Grinsen wurde breiter.
Ehe Jonas noch verlegender werden konnte, bot sie ihm einen Platz an.
    »Wissen Sie ... ich spreche normalerweise nicht einfach so ... einfach
so Frauen an. Aber ich sah Sie hier sitzen und dachte ...« Er stockte wieder.
    Nova tätschelte ihm beruhigend die Hand, erreichte dadurch jedoch nur das
Gegenteil. Sie spürte, wie er zitterte und fast versucht war, seinen Arm
wegzuziehen. Um die Situation zu überspielen, bestellte sie zwei Guinness
nach.
    Nach dem zweiten war Jonas Venge wesentlich redseliger und sprudelte fast wie
ein Wasserfall. Er erzählte von großen Abenteuern, die er gerne beim
MND erlebt hätte, davon wie er es beinahe geschafft hatte, einen Pilotenschein
zu machen, um von Persephone aus ins tiefe All vorzustoßen. Er berichtete
auch von seiner schwierigen Kindheit, als er allein mit fünf Geschwistern
bei seinem streitsüchtigen und gewalttätigen Vater aufgewachsen war.
    Während er redete und redete, war Nova näher an ihn herangerückt.
Sie hörte zwar zu, behielt aber nicht das, was Jonas ihr erzählte.
Dafür dachte sie unentwegt an die morgige Einsatzbesprechung. Außendienst.
Weg von Persephone. Ein wenig Ablenkung konnte nicht schaden ... und der letzte
Mann, mit dem sie geschlafen hatte, war Manel gewesen.
    Asiano! , brannte ihr ein Gedanke wie ein glühendes Eisen durchs
Bewusstsein. Sie wusste , dass Asiano sie nach der Gehirnwäsche zum
Sex missbraucht hatte. Aber sie konnte sich an nichts erinnern. Das schale Gefühl
einer Vergewaltigung plagte sie seit ihrer Rückkehr nach Persephone. Sie
hatte sich geschworen, Asiano dafür büßen zu lassen, wenn er
je wieder ihren Weg kreuzte.
    Novas Hand lag plötzlich auf Jonas' Schenkel. Der Junge zitterte vor Aufregung,
erzählte zwar munter weiter, rutschte aber gleichzeitig unruhig auf den
Polstern der Sitzbank hin und her. Als Nova so dicht bei ihm war, dass er ihren
Atem auf seinem Gesicht spüren musste, hielt er inne und schluckte.
    »Miss ... Miss Meridia.«
    »Ja?«, hauchte sie ihm ins Ohr und nahm sein Ohrläppchen zwischen
ihre Lippen. Gleichzeitig strich sie mit ihrer Hand über sein bereits erigiertes
Glied. Nur kurz darauf vernahm sie ein Stöhnen und spürte das Erbeben
seines Körpers. Der Stoff seiner Hose wurde dort feucht, wo Novas Hand
lag.
    Enttäuscht ließ die Agentin von ihm ab und lehnte sich zurück.
Jonas keuchte und blickte mit glasigem Blick auf den Tisch.
    »Es ... es ... tut mir Leid.«
    »Braucht es nicht«, sagte Nova und wischte sich die Hand an einer
Papierserviette ab. Sie griff in ihre Tasche, legte ein paar Kreditchips auf
den Tisch und stand auf.
    »Ich ... wir könnten es noch mal ...«, stotterte Jonas Venge.
    »Schon gut.« Nova ging an ihm vorbei, suchte rasch die Toilette auf,
um sich die Hände zu waschen und verließ das Old Daddy's durch
den Hinterausgang, ohne Jonas noch einmal über den Weg zu laufen. Der Grünschnabel
hatte ihre Laune verdorben und die Lust erdrückt. Jetzt war ihr nur noch
nach Schlafen zumute.

    Neu-Athen, MND-Hauptquartier, 60 Stunden vor Sentenzas Tod
     
    Die Luft im Besprechungsraum roch abgestanden. Vermutlich war seit mehreren
Tagen nicht mehr gelüftet worden. Fenster gab es ohnehin nicht, also musste
die Klimaanlage defekt sein. Die stickige Atmosphäre förderte Nova
Meridias Kopfschmerzen, die sie seit dem Aufstehen

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