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Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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pünktlich eintrifft?«
    Die Frau schmunzelte. »Überpünktlich!«
    Nova zog eine Braue hoch. Als die Angestellte ihren Ausruf nicht weiter ausführte,
fragte sie: »Wann?«
    »L-315 ist bereits gestern eingetroffen.«
    Novas Miene musste einen urkomischen Eindruck hinterlassen, denn das Grinsen
der anderen Frau wurde breiter. Ein »Danke« murmelnd drehte sich Nova
um und verließ das Raumhafenterminal wieder. Jonas Venge stolperte hinter
ihr her.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er unsicher.
    »Nichts ist in Ordnung.« Nova musste nachdenken. Mit dem Flug hätte
ihre Kontaktperson eintreffen sollen, doch wenn sie schon gestern hier gewesen
war, warum hatte sie sich dann nicht bei Nova gemeldet? Irgendetwas stimmte
hier nicht.
    Die Straße vor dem Terminal füllte sich mit Leben. Erste Bodengleiter
schwebten in gemächlichem Tempo vorbei. Drüben auf der anderen Straßenseite
waren Bedienstete der örtlichen Müllabfuhr damit beschäftigt,
Mülltonnen zu leeren. Passanten kamen nach und nach aus den Wohnhäusern,
machten sich auf den Weg zur Arbeit oder begannen, ihre morgendlichen Einkäufe
zu tätigen.
    »Und jetzt?«, fragte Venge hinter Nova.
    Die Agentin fuhr herum. »Wenn du nicht sofort deine Klappe hältst,
dann versetze ich dir einen Tritt in den Hintern, den du noch nach drei Wochen
spürst. Ich muss nachdenken!«
    Venge trat ob der Heftigkeit ihres Ausbruchs einen Schritt zurück und murmelte
eine Entschuldigung. Nova ignorierte ihn. Ohne die Kontaktperson kannte sie
nicht einmal ihren Auftrag. Sie musste Moob Krid erreichen und neue Anweisungen
einholen.
    Bescheuerte Idee, mich nicht sofort in die Mission einzuweisen. Dieser ewige
Geheimniskrämer!
    »Wird das ein Kaffeekränzchen?«
    Nova wollte Jonas Venge anfahren und schnappte nach Luft, als sie merkte, dass
es gar nicht seine Stimme gewesen war. Sie sah hoch in die grünen Augen
einer attraktiven Frau.
    Nova kannte die Spezies nicht. Ihr Gegenüber besaß eine olivenfarbene
Haut und dunkelviolettes Haar, das zu einem Dutt hochgesteckt war und an den
Seiten ihrer Wangen in gelockten Strähnen herunter hing. Abgesehen von
ihrer Haut- und Haarfarbe wirkte sie humanoid – zumindest bis sich ihre
Lippen teilten und eine gespaltene Zunge offenbarte.
    »Ich wüsste nicht, dass wir Sie dazu eingeladen haben«, sagte
Nova.
    »Wenn die Sonne purpurn am Himmel von Cornida steht ...«, begann die
andere und hielt dann inne, als warte sie auf etwas.
    Nova vollendete den Satz: »... dann ist der dunkle Tag zur hellen Nacht
geworden. Sie sind mein Kontakt?«
    Die Fremde nickte und reichte Nova die Hand. »Ich bin Nidurina Filandora,
MND. Mein Schiff traf einen Tag früher als geplant ein – ich hoffe,
Sie haben sich keine Sorgen um mich gemacht.«
    »Nicht die geringsten«, entgegnete Nova mit einem Hauch von Ironie.
»Mein Name ist Nova Meridia und dieser Bengel hier heißt Jonas Venge.
Also schön, Miss Filandora ...«
    »Nennen Sie mich Fil«, bat die andere Agentin. »Daran bin ich
gewöhnt.«
    »Fil ... wir sollten uns vielleicht irgendwo unterhalten, wo es sicherer
ist. Privater .«
    »Natürlich. Folgen Sie mir.«

    Vierundzwanzig Stunden vor Sentenzas Tod, Toleon-Kolonie
     
    Sentenza betrat die Brücke der Britannia und schloss den letzten
Knopf seiner Uniform, derer er sich für eine schnelle Katzenwäsche
entledigt hatte. Sein Blick suchte und fand Nicole van der Lindern auf ihrem
Platz. Eine Ordonnanz meldete seine Ankunft, einige Offiziere und Crewmen sahen
zu ihm auf und der Captain schwang in ihrem Sessel herum.
    »Guten Morgen, Roderick. Ich hoffe, Sie konnten gut schlafen.«
    Sentenza nickte ihr und D'Angelo nur zu. Dann entstand eine steile Falte zwischen
seinen Brauen als er zum Hauptschirm schaute. Eine braune Kugel füllte
zwei Drittel des Sichtfeldes, doch die Maßangaben, die am unteren Rand
eingeblendet wurden, zeigten ihm sofort, dass es sich um eine starke Vergrößerung
handelte.
    »Toleon?«, fragte er.
    Nicole nickte. »Ja, allerdings noch knapp 500.000 Kilometer entfernt.«
    Auf dem Weg zum Kommandosessel warf Sentenza einen Blick auf die Steuerkontrollen.
»Sie haben vollen Stopp befohlen? Gehen wir nicht in einen Orbit?«
    D'Angelo räusperte sich. »Bedaure, Sir. Die Gefahr, von der Kolonie
entdeckt zu werden, ist zu groß. Wenn ihre Frühwarnanlagen ein Großkampfschiff
im Orbit melden, werden sie sicherlich beim Flottenkommando nachfragen,

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