Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 025 - Kaisersturz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
Vom Netzwerk:
Flugkontrolle
machten noch lange keinen Hafen aus dem provisorischen Anlegeplatz. Die Förderschiffe
waren hier nie gelandet, nur Fähren und kleinere Frachter.
    Die Tür zum Terminal war verschlossen. Hinter der Glasscheibe saß
ein Nachtwächter, der allerdings mehr mit seinen Träumen beschäftigt
war, denn wirklich Wache zu halten. Nova hockte sich vor dem Eingang auf den
Gehweg hin und wartete. Sie kramte in ihrer Tasche nach etwas Essbarem und fand
einen Quasar-Pralinenriegel, seltene Importware der Schluttnicks. Ehe sie hinein
beißen konnte, hörte sie ein Klacken in der Nähe.
    Novas Kopf ruckte hoch. Der Hunger war vergessen. Sie ließ den Riegel
in der Tasche verschwinden, zog den Magnetverschluss zu und spähte angestrengt
die Straße entlang. Die Halo-Laternen spendeten kaum Licht. Offenbar hielt
man über Nacht die Energieversorgung auf ein Minimum und machte auch vor
der Straßenbeleuchtung nicht Halt.
    Die Agentin richtete sich langsam auf, schob ihre Tasche in eine Nische zwischen
zwei Säulen neben dem Eingang und wartete. Sie verfluchte Moob Krid, dass
er ihr für den Flug bis Toleon keine Waffe genehmigt hatte. Sie kam sich
plötzlich nackt und wehrlos vor.
    Irgendetwas war da draußen!
    Nova blickte noch einmal durch das Glasfenster ins Innere des Terminals. Der
Nachtwächter schlief tief und fest. Von ihm war keine Hilfe zu erwarten,
es sei denn, sie versuchte es auf die harte Tour und schlug die Scheibe ein.
Nicht, dass ihr das bei transparentem Plaststahl gelungen wäre.
    Schritte klangen auf. Sie waren nicht regelmäßig, hörten sich
eher an, als versuche sich jemand lautlos zu bewegen, eckte dabei aber an jedem
Hindernis an. Nova drückte sich dichter an die Wand, atmete tief durch
und schloss die Augen. Sie konzentrierte sich auf die Geräusche, saugte
jede Einzelheit in sich auf. Die leichten, warmen Luftströme, ferne Laute
von einheimischen Tieren, das Summen der Straßenlaternen, hin und wieder
ein verhaltenes Husten aus gegenüberliegenden Gebäuden.
    Dann wieder die Schritte dicht bei ihr. Nova riss die Augen auf und sprang vor.
Sie stieß gegen etwas Weiches, packte zu, verdrehte einen Arm und hörte
ein leichtes Knacken. Ein Keuchen drang an ihre Ohren, als sie den vermeintlichen
Angreifer überwältigt hatte und zu Boden drückte. Im schwachen
Straßenlicht sah sie nur einen Schemen. Sie zog den ergriffenen Arm weiter
über den Rücken und entlockte dem anderen einen schmerzhaften Aufschrei.
    Eine männliche Stimme. Nova beugte sich zu dem Verfolger hinunter und raunte
ihm ins Ohr: »Wenn du dich bewegst, töte ich dich.«
    »Was?« Er bewegte sich. Nova zögerte, war aber bereit ihm tatsächlich
das Genick zu brechen, sollte er sich zur Wehr setzen.
    »Miss ... Miss Meridia?«
    Nova kannte die Stimme. Sie erinnerte sich an den letzten Abend auf Persephone.
Dennoch hielt sie den anderen unnachgiebig fest.
    »Jonas Venge, wenn ich richtig liege«, sagte sie.
    Der andere nickte.
    »Hab ich dir nicht was von nicht bewegen gesagt?«
    »Ach kommen Sie, Miss Meridia, ich bin doch ein Freund.«
    »Sagt wer?«, gab Nova zurück, packte den Jungen hart und zerrte
ihn von der Straße fort. Sie drückte ihn immer noch im gebeugten
Zustand mit dem Gesicht gegen die Wand des Raumhafenterminals, durchsuchte ihn
rasch nach Waffen, fand jedoch keine. Nova zog ihn hoch, drehte ihn mit einem
Ruck herum und hielt ihn fest. Ihre Rechte schloss sich um seinen Hals, bereit,
ihm jeden Moment den Kehlkopf zu zerquetschen, sollte er Gegenwehr leisten.
    »Miss ...« Venge krächzte, als sich der Druck auf seine Kehle
verstärkte. Sein Blick war voller Unglauben, vermischt mit Panik.
    »Also los, raus mit der Sprache!« Novas Stimme bestand fast nur aus
einem leisen Zischen. Offenbar beeindruckte dies den Jungen umso mehr.
    Seine Augen quollen unnatürlich weit aus den Höhlen hervor, der Sabber
tropfte ihm aus einem Mundwinkel, und er zitterte am ganzen Leib. Nova war sich
sicher, dass er sich ebenso schnell in die Hose machen würde, wie er im Old Daddy's gekommen war.
    »Ich ... ich verstehe nicht, Miss Meridia«, stotterte Jonas Venge.
    Nova legte den Kopf schief. »Was gibt es dann da nicht zu verstehen? Was,
im Namen der Großen Stille, tust du hier?«
    Der Junge starrte sie an, als hätte sie ihm gerade vom Tod seines besten
Freundes erzählt. Schließlich fasste er sich.
    »Ich ... ich bin Ihnen gefolgt. Oh, nicht

Weitere Kostenlose Bücher