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Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist

Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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einbezogen, was auch
noch weitere Vorteile hatte: Die Ikarus konnte aufgenommene Verletzte
rasch in das Lazarett bringen, sollten die Lazarettschiffe überfüllt
sein, und schnell wieder am Ort des Geschehens sein. Darüber hinaus hatten
es Rettungskapseln und Notboote ebenfalls nicht so weit bis zur Station. Auch
hier gab es ein großes Risiko, denn letztendlich konnte sich das Kriegsglück
so wenden, das es die Station relativ früh erwischte. So oder so, wenn
die Flotte nicht standhielt, war das System verloren. Neben Vortex Outpost standen,
wenngleich in gebührender Entfernung, die beiden Lazarettschiffe bereit,
eines des Raumcorps' und eines des Multimperiums. Beide operierten einen Schwarm
kleiner Systemambulanzen, sehr kleine Versionen der Ikarus , die als wendig
und schnell galten und Verwundete aus den unmöglichsten Situationen retten
konnten. Im Gegensatz zur Ikarus konnten sie sich jedoch kaum verteidigen,
hatten geringe Kapazitäten, und Notoperationen waren nicht möglich.
Verletzte wurden im Regelfalle sediert oder in Stasis versetzt und so schnell
wie möglich zu den großen Hospitalkreuzern geflogen. Anande hatte
die Ikarus auf die Schlacht gut vorbereitet: An Bord waren drei zusätzliche
Ärzte, die Laderäume waren komplett in Operationsräume und Aufnahmeabteilungen
umgewandelt worden, und die Flotte der Medoroboter war sichtbar verstärkt
worden. Das Brückenteam hatte sich auch verändert: Thorpa war als
psychologischer Experte zu den Ärzten gestoßen, so dass neben Sentenza
und An'ta nur noch Trooid auf der Brücke zugegen waren. DiMersi und Weenderveen
hatten ihr Quartier im Maschinenleitstand aufgeschlagen, um zu tun, was hoffentlich
nicht so bald getan werden musste: mit ihrer Gruppe nagelneuer Reparaturroboter
die Ikarus in Stand zu halten, wenn sie etwas abbekommen sollte.
    Und die Wahrscheinlichkeit dafür war außerordentlich hoch.
    Sentenza nahm in seinem Sessel Platz und strich über das aufgesprungene
Leder der Armstützen. Obgleich das Schiff noch relativ neu war, waren überall
Anzeichen der Belastung zu sehen. Eigentlich war schon seit geraumer Zeit eine
Generalüberholung fällig gewesen, aber Zeit war exakt das, was in
den letzten Monaten nicht zur Verfügung gestanden hatte. Wenn alles schief
lief, war es jetzt ohnehin egal.
    Trooid meldete sich vom Sitz des Piloten. An'ta aktivierte in diesem Moment
die Ortungs- und Waffenkonsolen, so dass eine Kakophonie von Signalen durch
den Raum schwirrte. Trooid hielt inne und wiederholte seine Meldung, als das
Gedudel abgeklungen war.
    »Captain, ich habe eine Nachricht von Captain Djola Yrion, dem Kommandanten
der Gnade der Dominanz . Er ist mit seinem Schiff soeben eingetroffen
und bittet um Anweisungen.«
    Ein plötzliches Gefühl der Wärme und Freundschaft erfasste Sentenza.
Der Drupi war der Kommandant des dritten Rettungskreuzers am Outback, nicht
finanziert durch das Raumcorps, sondern durch die Pronth-Hegemonie. Yrion und
Sentenza verband aufgrund ihrer gemeinsamen Erfahrungen und mancher zusammen
durchgeführter Rettungsaktion eine professionelle Freundschaft, die sie
viel zu selten durch persönliche Kontakte hatten vertiefen können.
Mit der Gnade und der ebenfalls im System stationierten Phönix waren nun alle drei Rettungskreuzer hier versammelt. Sentenza kam nicht umhin,
sich gleich besser zu fühlen. Es war gut, wenn man die Verantwortung auf
mehrere Schultern verteilen konnte.
    Liebend gerne hätte er einige Worte mit Yrion gewechselt. Doch es blieb
keine Zeit für Smalltalk. Die Ankunft der feindlichen Flotte konnte jeden
Moment bevor stehen.
    Sentenza warf einen Blick auf die dreidimensionale taktische Darstellung und
fand sofort den idealen Standort für Yrions Schiff.
    »Trooid, übermitteln Sie dem Captain folgende Koordinaten …«,
er tippte einige Zahlen in seine Konsole. »Senden Sie ihm unsere Grüße
und die besten Wünsche für die kommenden Stunden.«
    Sentenza wartete die Erfolgsmeldung des Androiden gar nicht ab. Er ging bereits
die Bereitschaftsmeldungen auf seiner Konsole durch. So weit man angesichts
dieser Situation vorbereitet und bereit sein konnte, war die Ikarus gewappnet.
Jetzt blieben nur noch Warten und Hoffen. Sentenza hatte seine tiefsten Befürchtungen
mit niemandem geteilt, nicht einmal mit Sonja. Er hatte die Outsider im Kampf
gesehen und wusste, was eine relativ kleine Einheit anrichten

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