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Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist

Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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konnte.
    Er war nicht sehr zuversichtlich, was den Ausgang dieser Schlacht anging.
    Alles andere als das, um genau zu sein.

    Da die Outsider das Sternentorsystem nicht benutzten, konnten sie rein theoretisch
überall im äußeren Bereich des Systems auftauchen. Tatsache
war aber, dass grundsätzliche taktische Überlegungen, die auch die
Gegner anstellen würden, mehrere Bereiche wahrscheinlicher machten als
andere. Es war ein kompliziertes Spiel wechselseitiger Annahmen: Die Allianz
wusste, dass die Outsider wussten, wo diese Bereiche des Systemeintritts lagen.
Die Outsider wussten, dass der Allianz bekannt war, dass die Outsider diese
Bereiche zumindest theoretisch für ihren Angriff bevorzugen würden,
also wussten sie auch, dass die Allianzflotte sie dort erwarten würde.
Wenn dem aber so war, warum dann nicht ganz woanders auftauchen – taktisch
ungünstiger auf den ersten Blick, aber mit einem gewissen Überraschungsmoment?
Und wenn wiederum dem so war, vielleicht hatte die Allianz sich das auch so
gedacht und überall Schiffe stationiert – und war es dann nicht besser,
doch die taktisch günstigeren Bereiche zu nutzen, weil dort die zu erwartende
Gegenwehr geringer war?
    Man konnte dieses Spiel endlos weiter treiben, doch Großadmiral Kallika
hatte dazu erkennbar wenig Lust. Er hatte sich auf die konservative Variante
beschränkt und ansonsten das System mit Minenfeldern, Scouts und Satellitenstationen
gespickt. Egal, wo der Feind auftauchte, man würde ihn sofort bemerken,
und dann waren die interplanetaren Entfernungen bei Sublichtgeschwindigkeit
immer noch groß genug, um einigermaßen angemessen reagieren zu können.
Kallika hielt viel von genauer Vorbereitung, hatte zum Schluss seinen Stab aber
bremsen müssen, als die »Eventualitäten«, über die
man zu debattieren begann, immer abstruser wurden. Bevor sich alle verrückt
machten, hatte der Admiral die Offiziere auf ihre Schiffe zurück geschickt
und noch mal eine Runde virtueller Kampfübungen angeordnet. Sie würden
nicht mehr viel dazu beitragen, die Flotte zu einem effektiven Instrument zu
schmieden, aber alle würden beschäftigt sein und sich keine unnötigen
Gedanken machen.
    Scoutmeister dritten Grades Hamsa Futil war beschäftigt und machte sich
gleichzeitig Gedanken. Er war ein Mitglied der kleinen Abordnung des Gordanischen
Planetenbundes, der es nicht geschafft hatte, rechtzeitig Schiffe zu entsenden,
aber stattdessen immerhin einen Passagierliner voll qualifizierten Personals
nach Vortex Outspost hatte schicken können. Hamsa Futil hatte vom Raumcorps
einen Morgenstern zugewiesen bekommen, ein Schiff, das sich fast von selbst
steuerte, und war der Besatzung des Trägers Hooligan zugeteilt worden.
Sein Schiff gehörte zum Scoutgeschwader, das einen Sektor des Systems zu
beobachten hatte, der mit großer Wahrscheinlichkeit für den Angriff
der Outsider genutzt werden würde. Das machte Hamsa sehr beschäftigt
– man konnte auch sagen, dass es ihn sehr ängstlich machte –
und es führte nicht zuletzt dazu, dass allerlei ausgesprochen unnötige
Gedanken durch seinen Kopf rasten, während er mit aller Konzentration die
Angaben seiner Ortungsinstrumente musterte. Er wusste, dass es jederzeit los
gehen konnte, und obgleich er die ausdrückliche Order hatte, bei Feindkontakt
den sofortigen Rückzug anzutreten, blieb die Tatsache, dass der Feind möglicherweise
von diesem Befehl nichts wusste und auf die absurde Idee kommen mochte, Hamsas
Schiff sei ihm feindlich gesinnt, und es wäre das Beste, es gleich zu vernichten.
Nun, Hamsa Futil war in der Tat feindlich gesinnt, hatte aber mit dem kleinen
Morgenstern im Verbund eines sehr weit auseinander gezogenen Geschwaders nur
sehr begrenzte Mittel, dieser Feindseligkeit in gebotenem Maße Ausdruck
zu geben. Schnell abhauen war daher grundsätzlich eine gute Idee, und der
Pilot des kleinen Schiffes hoffte sehr, er würde dazu Gelegenheit erhalten.
    Bis jetzt aber herrschte Ruhe. Die neun Stunden bis zur erwarteten Ankunft der
Flotte waren zwar schon so gut wie abgelaufen, doch konnte sich auf Schätzungen
sowieso niemand verlassen. Schiffe, die ohne Sprungtore aus dem Hyperraum austraten,
kündigten sich durch leichte Energieentladungen im Einstein-Kontinuum an.
Die Experten gingen davon aus, dass dies auch für die Outsiderschiffe galt,
und wenn nicht, dann aber sicher für die sie

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