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Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist

Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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begleitenden abtrünnigen
imperialen Einheiten.
    Die Experten hatten Recht.
    Der sanfte Warnton ließ sofort das Adrenalin durch Futils Körper
schießen. Er hieb auf die Taste, die den vorbereiteten Warnruf durch das
System schickte, ehe er sich überhaupt darüber klar wurde, ob die
aufgefangene Signatur echt oder nur eine Störung war. Dann, als sich keine
zwei Lichtminuten vor ihm ein Hairaumer aus dem Hyperraum schälte, dann
ein zweiter, und binnen Augenblicken der Ortungsschirm von hektisch blinkenden
Lichtern erfüllt war, bestand endgültig kein Zweifel mehr. Die automatische
Zählung endete bei 138 Einheiten, doch zu diesem Zeitpunkt hatte Hamsa
bereits den Beschleunigungshebel bis zum Anschlag nach vorne gedrückt und
den Fluchtkurs programmiert. Der Morgenstern machte einen mächtigen Satz
nach vorne, wurde von den Steuerdüsen in die engstmögliche Kurve gezwungen
und beschleunigte mit Maximalwerten. Das helle Brennen des Antriebs vermischte
sich mit dem Aufglühen des detonierenden Raumtorpedos, der den Morgenstern
mit beliebig erscheinender Leichtigkeit eingeholt hatte, und dann blieb von
dem Scout und seinem Piloten nicht mehr als eine rasch expandierende Gas- und
Trümmerwolke.
    Hamsa Futil war der erste Tote auf Seiten der Allianz in dieser Schlacht.

    »Sie sind da!«
    Die trockene Meldung war unnötig, denn die Darstellung, gefüttert
vom Taktischen Datennetz der Flotte, hatte die ankommende Outsiderflotte bereits
integriert. Vergehende grünliche Punkte dokumentierten das Ende einiger
Scoutschiffe in diesem Sektor, andere strebten mit hoher Geschwindigkeit auf
die Kernflotte zu, um dem vernichtenden Angriff der Outsider zu entgehen.
    »138 gegnerische Einheiten«, meldete Trooid. »Nach der taktischen
Analyse wird die erste große Begegnung in Sektor IV/G/14 stattfinden.«
    Sentenza nickte. Die Ikarus war relativ weit von dort entfernt, nur die Phönix stand in einer günstigen Position.
    »Meldung an Captain Yrion. Er soll die Position der Phönix anfliegen. Trooid, wir tun das auch. Von dort können wir gut in das Schlachtfeld
eindringen. An'ta, ich benötige ab sofort eine Prioritätenliste der
Notfallmeldungen. Sie machen wie vereinbart den Dispatcher.«
    Die Grey grunzte zustimmend. Sie würde zusammen mit den Dispatchern der
Lazaretteinheiten die Aktivitäten aller Rettungsschiffe im System koordinieren
müssen, um zu verhindern, dass ein Notfall gleichzeitig von mehreren Schiffen
oder von einem ungeeigneten Raumer bearbeitet wurde. Ein brennender Kreuzer
war ein Fall für die Ikarus , eine herumtreibende Notfallkapsel konnte
durch die Systemambulanzen aufgebracht werden. Das war zumindest die konventionelle
Weisheit, denn sie setzte voraus, dass der Gegner Rettungseinheiten nicht bekämpfte

    Der Rettungskreuzer erzitterte leicht, als Trooid die Triebwerke zündete
und das Schiff auf Kurs zwang. Sentenzas Blick blieb auf die taktische Darstellung
konzentriert. Die Masse der Allianzflotte bewegte sich auf die Invasoren zu.
Der geübte militärische Verstand des Captains analysierte die dreidimensionale
Bewegung fast unbewusst. Da gab es Löcher und unterschiedliche Marschgeschwindigkeiten,
erkennbare Abstimmungsprobleme als direkte Folge mangelhafter Übung. Kallikas
Waffe war nicht stumpf, aber unerfahren, und damit waren nicht ihre einzelnen
Elemente gemeint sondern die Gesamtheit. Der Großadmiral kannte das Problem,
und Sentenza beneidete ihn nicht um seine Aufgabe. Aber zurzeit war niemand
im Vortex System um irgendwas zu beneiden.
    »Wir erreichen die Phönix in 46 Minuten«, meldete Trooid
nun etwas lauter, um das hohe Singen der auf Volllast laufenden Triebwerke zu
übertönen. »Hellerman meldet Bereitschaft.«
    »Wann treffen die Flotten aufeinander?«, wollte Sentenza wissen.
    »Schätzungen gehen von der Hauptkonfrontation in etwa zwei Stunden
aus. Beide halten direkt aufeinander zu. Der Großadmiral versucht, mit
den schnelleren Einheiten seitlich aufzufächern, um eine Zangenbewegung
durchzuführen, aber ich sehe –«
    »Ja, Trooid. Abstimmungsprobleme, ich weiß«, unterbrach ihn
Sentenza. »Wir konzentrieren uns auf unsere Aufgabe. Wenn wir kämpfen,
dann ausschließlich zur Selbstverteidigung. Lieber die Schutzfelder stärken,
als unnötig Energie verballern. Gegen einen Hairaumer können wir ohnehin
herzlich wenig ausrichten.«
    »Verstanden, Sir«, bestätigte

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