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Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist

Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Trooid.
    Vorübergehend kehrte Ruhe ein. Sentenza verfolgte aufmerksam, dass die Gnade ebenfalls Fahrt aufgenommen hatte und dem Rendezvouspunkt zusteuerte.
Mit halbem Ohr hörte er, wie der Dispatcher des Lazarettschiffes zwei Ambulanzen
den Befehl erteilte, die angreifende Flotte weiträumig zu umfliegen und
nach Überlebenden der zerstörten Scoutschiffe Ausschau zu halten.
Da der Feind offenbar alles zu vernichten bereit war, was sich ihm in den Weg
stellte, war dies die einzige Möglichkeit, eine, wenngleich zeitlich sehr
verzögerte, Rettungsaktion zu starten. Die Ikarus würde sich
diesen relativen Luxus nicht leisten können.
    Sentenza warf einen besorgten Blick auf die Konsole, hinter der sich der Bordcomputer
seines Schiffes befand. Die Ikarus war in den letzten Wochen mit umfassendem
neuen Material nachgerüstet worden. Wie alle Schiffe der Flotte, hatte
auch der Rettungskreuzer eine moderne PSI-Abschirmung bekommen, um die Mannschaft
vor den Einflüsterungen der Angeli zu beschützen. Die Erfahrungen
beim Angriff auf das Sonnentor der Outsider hatten deutlich gezeigt, dass mit
diesen Lakaien der Invasoren nicht zu spaßen war. Zum Glück hatte
man zu diesem Thema einige Erfahrungen, und wenngleich die Technologie auch
teuer war, zu ihrem Einsatz gab es keine Alternative. Speziell die Ikarus hatte dann aber noch eine zusätzliche Abschirmung des Bordcomputers erhalten.
Die intelligente Masse aus Outsiderproduktion, die aus der durchschnittlichen
Maschine eine semi-intelligente Entität gemacht hatte, war, wie man bei
der Ankunft der Movatoren schmerzhaft hatte feststellen müssen, sehr anfällig
für Manipulationsversuche des Feindes. Die zusätzliche Abschirmung
sollte dies verhindern.
    Die Movatoren. Sentenza verlor einige Gedanken an diese fremdartige Roboterzivilisation.
Ihr gigantisches Basisschiff beteiligte sich nicht an der Verteidigung des Systems,
obgleich die Roboter dies angeboten hatten. Das Raumcorps hatte sie jedoch gebeten,
sich in Sicherheit zu bringen, um das wertvolle technische Wissen, über
das sie verfügten, nicht zu gefährden. Sally versprach sich viel von
der Kooperation, vor allem seitdem man herausgefunden hatte, dass den Movatoren
ein, wenn auch unabsichtlicher, Zeitsprung geglückt war. Eine Reise durch
die Zeit, möglichst in die eigene Vergangenheit, gehörte zu den abenteuerlichen
Plänen der Corpsdirektorin, um wertvolle Informationen zu erlangen, die
im Ringen gegen die Outsider von Nutzen sein mochten. Sentenza wusste nicht,
was er davon halten sollte, aber da sich die bisherigen Nachforschungen in den
Archiven über die Waffe des Ersten Imperiums, die die Große Stille
ausgelöst hatte, als wenig fruchtbringend erwiesen hatten, grenzte sich
die Zahl der Alternativen zunehmend ein. Er war froh, dieses Problem bis auf
weiteres Sally überlassen zu können, auch, wenn das Basisschiff der
Movatoren in dieser Schlacht sicher eine wichtige Rolle hätte spielen können.
    Aber man konnte nicht alles haben.

    Großadmiral Perseus Kallika hatte ein Problem. Das Problem bestand aus
rund 400 Schiffen und stand unter seinem Kommando, was die Sache für ihn
nicht einfacher machte.
    Er blickte auf den Kartentank, der in Echtzeit die taktischen Positionen seiner
Schiffe widerspiegelte, und erkannte mit gewissem Entsetzen, aber ohne jede
Überraschung, dass das von ihm geplante Zangenmanöver gerade dabei
war, sich in eine Katastrophe zu verwandeln. Rein theoretisch hätten sich
schnellere Geschwader, verstärkt durch Jagdeinheiten, absetzen und von
drei Seiten den Gegner seitlich angreifen sollen, während die Hauptstreitmacht
direkt in das Zentrum der feindlichen Flotte vordrang. Praktisch gesehen hatte
nur eines der drei Geschwader – das unter der Führung der Hooligan – seinen Auftrag bisher ordnungsgemäß ausgeführt und sowohl
die richtige Geschwindigkeit, wie auch den richtigen Anflugwinkel erreicht.
Die beiden anderen waren entweder zu langsam oder flogen in einem ungünstigen
Winkel, der sie daran hindern würde, effektiv in die Schlacht einzugreifen.
Kurskorrekturen waren notwendig, und das Gesetz der Masseträgheit würde
dazu beitragen, dass dadurch wertvolle Zeit verloren ging. Kallika hatte still
geflucht und ansonsten zuversichtliche Ruhe bewahrt, die zuständigen Kommandanten
waren alles erfahrene Leute mit hoher Motivation. Es war einfach zu wenig Zeit
gewesen,

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