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Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist

Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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auch auf der Ikarus deutlich zu verfolgen gewesen.
Sentenza hatte viele Raumkämpfe in seiner Laufbahn miterleben dürfen,
doch das erneute Aufeinandertreffen mit den Outsidern hatte für ihn aufgrund
der Natur der Gegner eine spezielle Qualität.
    »Erreichen Operationsgebiet in zwanzig Minuten.«
    Die Schutzfelder der Ikarus flammten auf, als ein erster irrlaufender
Torpedo sich auf den Rettungskreuzer einloggte und sich in das Energiefeld schleuderte.
Sentenza nahm die sanfte Erschütterung kaum wahr. Mit halb zusammengepressten
Augen betrachtete er das Schlachtfeld, ein unförmiges dreidimensionales
Gebilde, aus dem jede taktische Ordnung verschwunden war. Kallikas Einfluss
begrenzte sich zunehmend darauf, den Überblick zu behalten und Löcher
zu stopfen. Ansonsten war jeder Geschwaderkommandant selbst darauf angewiesen,
sinnvolle taktische Entscheidungen zu treffen, denn die Outsider hielten sich
an keine der bekannten Doktrinen. Das außergewöhnliche Beschleunigungsvermögen
der Hairaumer schien die Gesetze der Masseträgheit außer Kraft zu
setzen. Die mächtigen Kreuzer sprangen im Schlachtfeld umher wie Hasen,
nur mit dem Unterschied, dass sie nicht gejagt wurden, sondern auf der Jagd
waren.
    Erneut eine leichte Erschütterung. Dann eine weitere. Je näher die Ikarus dem eigentlichen Kampfgeschehen kam, desto häufiger wurden
die Zufallstreffer. Bis jetzt hatte es noch kein Feindschiff explizit auf den
Rettungskreuzer abgesehen, aber der Verlauf der Schlacht hatte bereits gezeigt,
dass den Outsidern kein Ziel zu klein war. Die Ikarus würde dabei
sicher keine Ausnahme machen.
    »Operationsgebiet in zehn Minuten.«
    »Wir halten uns abseits, Trooid. Notsignale?«
    »Ich habe sieben Kapseln vor uns, alle aus der Feindliche Übernahme .
Insgesamt 45 Schluttnicks, darunter nach automatischer Meldung 24 Verletzte,
zum Teil lebensgefährlich.«
    »Steuern wir die Kapseln mit den am schwersten Verletzten an. An'ta, eine
Prioritätenliste. Plotten Sie einen Kurs. Permanente Feindbeobachtung.
Melden Sie alle Daten an Anande und sein Team.«
    »Sofort, Sir.«
    Leise Geschäftigkeit erfüllte die Brücke der Ikarus . Sentenzas
Blick wanderte über die Anzeigen. Weenderveen und Sonja hatten nicht nur
maximale Energie für die Schutzfelder bereitgestellt, sondern auch Energiereserven
ausgewiesen. Auf Betreiben Sonjas waren noch kurz vor dem Einsatz zusammen mit
den anderen Umbauten zwei zusätzliche moderne Speicherbänke eingebaut
worden. Ihr Überleben würde von der Leistungsfähigkeit der Schutzfelder
abhängen. Bereits jetzt verfügte der kleine Rettungskreuzer über
die defensiven Kapazitäten eines ausgewachsenen Schlachtkreuzers.
    »Trooid.«
    »Ja, Sir?«
    »Wenn die Ikarus im Notfall die Steuerung übernimmt, dann lassen
Sie sie.«
    Trooid ließ sich nicht anmerken, was er von diesem Befehl hielt. Sein
Verhältnis zur Künstlichen Intelligenz aus Outsiderbeständen,
die den Computerkern des Rettungskreuzers dominierte, war durchaus von maschinellem
Misstrauen geprägt, ein Misstrauen, das sich durch die Ereignisse nach
der Ankunft der Movatoren sicher noch verstärkt hatte.
    »Erreichen die erste Rettungskapsel. Acht Besatzungsmitglieder, sieben
davon verletzt.«
    »Trooid, Steuerdüsen. Andocktunnel. Anande steht bereit?«
    Es war mehr eine Feststellung als eine Frage, aber die Bestätigung kam
sofort. Der Bordarzt harrte mit seinem Team am anderen Ende der Schleuse. Die
Schluttnickkapseln hatten Andockvorrichtungen nach einheitlichem galaktischen
Design, an das sich aus gutem Grunde alle Schiffskonstrukteure hielten. Zwar
besaß die Ikarus ein flexibles Docksystem, das sich auch auf ungewöhnliche
Konstruktionen einstellen konnte, doch das kostete Zeit. So ging es schneller.
    Ein unmerklicher Ruck fuhr durch die Ikarus , als die Greifklammern die
Kapsel ergriffen und an den Tunnel zogen.
    »Nach Evakuierung sofort lösen und nächste Kapsel ansteuern«,
befahl Sentenza. Sein Blick klebte auf der Ortung. Noch waren die Hairaumer
anderweitig beschäftigt.
    »Anandes Team ist an Bord«, meldete An'ta. Auch in ihrer Stimme war
die Anspannung hörbar.
    Der erste Einsatz dieser Schlacht hatte begonnen.

    Anande zog den Körper auf die Schwebetrage und sah mit einem Blick, dass
die Verletzungen des drahtigen Schluttnick erheblich waren. Ein Zischen ertönte,
als der Medorob ein Schmerzmittel injizierte.
    »Die Blutungen

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