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Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist

Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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effektiv benutzen,
wie ich gehofft habe.«
    delToro musste eingestehen, dass das ein kleiner Makel an den Erfolgen der letzten
Zeit war. Dennoch hielt er Joran für viel zu pessimistisch, was er ihm
auch sagte. Der Kronprinz schien die unverblümte Antwort fast zu genießen,
als sei er die schleimige Unterwürfigkeit, mit der ihm im Regelfalle begegnet
wurde, Leid. Jedenfalls folgte keiner seiner charakteristischen Wutausbrüche.
    »Commander, ich muss mich mit Ihnen darüber nicht weiter streiten.
Ich werde erst dann zufrieden sein, wenn ich gemeldet bekomme, dass die Ikarus abgeschossen wurde und das System zweifelsfrei in unserer Hand ist. Dann werde
ich Ihnen persönlich zu Ihrer Einsicht gratulieren, Commander, das verspreche
ich. Aber bis das nicht eintritt, glaube ich noch nicht an unseren endgültigen
Sieg.«
    Aus der taktischen Darstellung erklang ein Signalton. delToro betätigte
den Zoom. Der Computer generierte eine zeitverzögerte Darstellung, die
zeigte, wie zwei Hairaumer den Schweren Träger Hooligan , das Flaggschiff
des Raumcorps, methodisch zu Schrott schossen. Als das große Schiff auseinander
brach, schaltete delToro die Darstellung ab.
    »Nun, Majestät, Raumprior Dante hätten wir schon mal erwischt.«
    Joran lächelte säuerlich.
    »Sie ist ein Nichts. Sentenza lebt, und das ist immer noch das Schlimmste,
was uns passieren kann.«
    Er reckte sich. Sein Lächeln wurde fast fröhlich.
    »Ich bin des Wartens müde, Commander. Befehlen Sie die Offensive unserer
Einheiten. Wir sollten uns an dieser Schlacht aktiv beteiligen, um unsere Stellung
gegenüber unseren Verbündeten zu kräftigen. Führen Sie Ihr
Schiff in die Schlacht, Commander delToro.«
    delToro hasste es, wenn Joran gute Laune bekam.

    »Captain, wir bekommen Notrufe von der Hooligan .«
    Sentenza hatte das erwartet. Das Ende des Trägers hatte sich auf seinen
Schirmen prominent abgezeichnet. Der Flottenneubau des Raumcorps hatte ein sehr
kurzes Leben gehabt. An Bord befanden sich Sally MacLennane und Siridan Dante.
    Und die Ikarus war das einzige Schiff in Reichweite. Die Schlacht war
weitergezogen, so dass die auseinander gebrochenen Reste des einstmals imposanten
Schiffes in einem relativ ruhigen Gebiet schwebten. Kleine Ambulanzen waren
bereits auf dem Weg. Doch Sentenza war näher. Es galt, eine Entscheidung
zu treffen.
    »Dr. Anande«, sprach er in die interne Kommunikation. Sekunden später
erschien das angespannte Gesicht des Bordarztes auf dem Schirm. Er beschwerte
sich nicht über die Störung. Anande wusste, dass Sentenza ihn in Ruhe
gelassen hätte, wenn es nicht wichtig wäre.
    »Doktor, ich kann noch nicht in Richtung der Lazarettschiffe aufbrechen.
Ich muss eine weitere Operation durchführen. Haben Sie noch freie Plätze?
Gefährde ich Ihre Patienten, wenn ich den Anflug verzögere?«
    »Ich habe noch siebzehn freie Plätze, und alle meine Patienten sind
stabilisiert, die lebensgefährlich verletzten in Stasis. Ein paar Stunden
mehr oder weniger werden keinen Unterschied machen.«
    Sentenza beendete die Verbindung. »An'ta, kontaktieren Sie die Gnade und die Phönix . Wenn es geht, verweisen Sie sie auf die Hooligan .«
    »Das wird nicht gehen. Beide Schiffe sind im Noteinsatz. Die Verluste der
Allianzflotte sind immens. Die Rettungskapazitäten sind zu gering. Es sterben
so schon viel zu viele da draußen, Sir. Wir können für die Hooligan keine Sonderbehandlung dulden.«
    An'tas Antwort war voller Vorwürfe gewesen. Ihr Blick wirkte anklagend.
Sentenza wollte erst scharf erwidern, beherrschte sich dann aber, als er einen
Blick auf die Kursdaten der Schwesterschiffe warf. Die Grey hatte Recht. Die
anderen Rettungskreuzer hatten alle Hände voll zu tun, und es reichte vorne
und hinten nicht. Sentenza nickte ergeben.
    »Ich bekomme eine Nachricht vom Grey-Schiff Olympus Mons . Sie bieten
ihre Hilfe an«, unterbrach An'ta seine Gedanken. Sentenzas Blick fiel auf
die Daten des Grey-Raumers. Obgleich ein schwer bewaffneter Kreuzer, war die Mons gleichzeitig auch ein hochspezialisierter Bergungsraumer und verfügte
über entsprechende Notrettungskapazitäten. Soweit Sentenza den Daten
entnehmen konnte, war der Grey selbst beschädigt, mit zerstörten Waffenkuppeln,
also in seiner Offensivkraft eingeschränkt. Das Schiff als Hilfskreuzer
für Rettungsarbeit einzusetzen, entsprach der pragmatischen Logik der Grey,
die immer genau wussten,

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