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Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist

Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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Outsider ihnen in die Quere gekommen waren,
gehörte bereits zu den kleinen Wundern.
    »Was ist mit Sally?«, fragte Sentenza mit gesenkter Stimme.
    »Wir haben sie aus einer Rettungskapsel gefischt. Sie ist an Bord der Mons ,
steht unter Schock und ist leicht verletzt. Aber nichts Ernsthaftes, hat mir
der Bordarzt der Grey versichert.«
    »Gut. Passen Sie auf Dante auf. Wir werden sie noch brauchen.«
    »Ja, Sir.«
    Sentenza wollte offenbar noch etwas sagen, als ihn ein Piepston unterbrach.
Er aktivierte den Kommunikator, den er an seinem Handgelenk mit sich trug und
hörte stirnrunzelnd eine Nachricht von der Brücke. Dann schüttelte
er den Kopf.
    »Wir werden auf dem Weg zum Lazarettkreuzer noch einen Zwischenstopp einlegen
müssen«, informierte er dann Anande, und auf seinem Gesicht spiegelten
sich Unwillen, Unverständnis und etwas Wut wider.
    »Wir können niemanden mehr ...«
    Sentenza ließ ihn nicht ausreden.
    »Wir nehmen keine weiteren Verletzten auf. Im Gegenteil, ich habe soeben
den Befehl erhalten, die Ikarus zu verlassen.«
    Anande starrte Sentenza ungläubig an.
    »Wie bitte?«
    »Ja. Das Oberkommando hat mir befohlen, unverzüglich das Kommando
eines anderen Schiffes zu übernehmen, da dort alle Führungsoffiziere
ausgefallen sind.«
    »Das ist doch Blödsinn!«, rief Anande aus. »Was für
ein anderes Schiff sollen Sie in dieser Situation denn effektiv befehligen können?«
    Sentenza lachte bitter auf.
    »Den imperialen Schlachtkreuzer Antagonist , Doktor.«
    Er schüttelte den Kopf, jetzt mehr verwundert als wütend.
    »Ich soll mein altes Kommando wieder übernehmen. Ich glaube, dieses
Schiff wird mich noch in den Tod verfolgen.«
     

 
4.
     
    »Nein, Sir. Ja, Sir. Ich weiß es nicht, Sir. Ich versuche, es herauszufinden.
Ich kann Ihnen das … Ja, Sir. Ich bin mir nicht sicher. Nein, das bestimmt
nicht. Ja, Sir. Ich verstehe. Gut. Danke.«
    Ensign Jamelia Wild schwitzte Blut und Wasser, als die krachende und knackende
Audioverbindung zur Behemoth beendet wurde und sie die Kopfhörer
abstreifte. Erschöpft setzte sie sich auf den einzigen Sessel auf der Brücke
der Antagonist , der nicht blutverschmiert war. Mit müden, brennenden
Augen starrte sie auf das Loch, das durch die Techniker mit einem zweifachen
Siegelschirm abgedichtet worden war. Sie konnte direkt in den Weltraum blicken.
Dann sah sie sich auf der Brücke um. Ihr Blick fiel als erstes auf das
Gesicht von Ortungstechniker 2. Klasse Pawalski, der einen ebenso erschöpften
Eindruck machte wie sie selbst. Er saß an seiner weitgehend unversehrten
Station und übernahm die Funktion des taktischen Offiziers, der zusammen
mit fast allen anderen Kommandooffizieren dem letzten Schlag der Hairaumer zum
Opfer gefallen war. Captain Meeren war auf dem Weg in die Notzentrale von einer
außer Kontrolle geratenen Hochenergieleitung gebraten worden. Der Erste
Offizier Fulborn lag mit einem dreifachen Schädeltrauma in der Krankenstation.
Der Chefingenieur war vor zwanzig Minuten seinen schweren Strahlenverbrennungen
erlegen. Bei dem Versuch, die beschädigte Brücke wieder funktionsfähig
zu machen, waren drei weitere Führungsoffiziere, darunter der Zweite Offizier
sowie der Chefnavigator, von einem explodierenden Energieschweißer erfasst
worden. Zwei lagen in der Krankenstation, beide bewusstlos. Ensign Jamelia Wild
hatte vor exakt einem Jahr die Führungsakademie verlassen und erwartete,
innerhalb eines weiteres zum Lieutenant befördert zu werden. Falls sie
all dies hier überlebte. Nun war sie die Offizierin der Kommandostruktur
mit dem höchsten Dienstgrad und befehligte de facto die Antagonist .
Ihre Brückenbesatzung bestand aus mehr oder weniger erfahrenen Unteroffizieren,
von denen die älteren sie mit einer Mischung aus Mitleid und Argwohn betrachteten.
Sieben weitere Offiziere waren an Bord, die von höherem Rang als Jamelia
waren, doch keiner hatte jemals ein Kommando geführt, alles waren Fachoffiziere,
Spezialisten in ihrem meist sehr eingegrenzten Gebiet, und hätten hier
eine ähnlich glückliche oder unglückliche Figur wie die 25jährige
gemacht, die tapfer die Kiefer aufeinander presste und versuchte, Selbstbewusstsein
und Zuversicht zu verbreiten.
    Sie empfand nichts von alledem.
    »Mr. Jandava«, erhob sie ihre brüchige Stimme.
    Navtech 3. Klasse Boltar Jandava hob seinen Kopf.
    »Sir?«
    »Setzen Sie Kurs auf diese Koordinaten. Wir

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