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Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist

Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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die Begegnung geschildert. Auch Thorpa hatte entsprechende
Erfahrungen gemacht, ebenso wie Anande. In allen Visionen war von der drohenden
Gefahr die Rede gewesen, doch niemand hatte damals ermessen können, was
man ihnen eigentlich hatte mitteilen wollen.
    Jetzt schloss sich der Kreis. Die Warner von damals waren in großer Stärke
aufgetaucht und begannen gerade damit, den Hintern der Allianz zu retten.
    Und dann geschah, womit Sentenza nie im Leben gerechnet hätte.
    Die Outsider flohen!
    Das war kein geordneter Rückzug, das war eine wilde Flucht! Jedes Schiff
strebte einzeln aus dem System heraus, in dem Vektor, in dem es gerade geflogen
war, manchmal mit wilden Kursänderungen, um sich den Verfolgern zu entziehen,
die die Haischiffe umtanzten wie Motten das Licht. Die Leichtigkeit, mit der
die weißen Raumschiffe den Gegner zu vernichten begannen, täuschte
allerdings etwas darüber hinweg, dass sie ebenfalls Verluste hatten, denn
die Haischiffe wehrten sich verbissen. Die weißen Schiffe waren nicht
unverwundbar, im Gegenteil. Sentenza konnte ihre Verluste nur schätzen,
aber sie erreichten schnell eine zweistellige Summe.
    Offenbar in Unkenntnis über ihre Loyalitäten ließen die Retter
die Renegatenschiffe Jorans unbehelligt. Diese hatten sich in Windeseile der
allgemeinen Flucht angeschlossen, und da auch Detrius den Befehl gegeben hatte,
dass sich alle heraushalten sollten, blieben Jorans Leute von der Verfolgungsjagd
verschont. Mit geringen Verlusten gelang es ihnen, die Grenzen des Systems zu
erreichen und in den Hyperraum zu entfliehen.
    Sentenza sah dem Geschehen atemlos zu. Die weißen Raumschiffe hatten unterschiedliche
Größen. Einige hatten einen Durchmesser vergleichbar zu dem Havaristen,
den die Ikarus gefunden hatte, andere waren annähernd doppelt so
groß. Es war jedoch nicht erkennbar, ob die größeren Einheiten
auch über eine größere Feuerkraft verfügten. In der Tat
schienen alle Schiffe defensiv wie offensiv die gleichen Fähigkeiten zu
haben, bis auf einige sehr kleine Einheiten, die mehr wie Kommandeure zu handeln
schienen. Sentenza war sich nicht einmal darüber sicher, was für Waffen
die Besucher einsetzten. Seine Anzeigen registrierten zwar die plötzlichen
Energieausbrüche an Bord eines angegriffenen Outsiders, aber weder Projektile
noch Energiebahnen, die dem vorausgegangen wären.
    »Captain, es neigt sich dem Ende zu«, kommentierte Jamelia Wild, und
Sentenza erkannte, dass sie Recht hatte. Einige wenige Outsider waren dermaßen
von den Rettern eingekesselt, dass ein Entkommen unmöglich war. Sie wehrten
sich mit der stoischen Verbissenheit, die Sentenza bereits vorher an ihnen kennen
gelernt hatte, doch es war aussichtslos. Sobald mehr als ein weißes Raumschiff
einen Outsider in die Zange nahm, war der Invasor im Regelfalle verloren, wenn
ihm keiner seiner Kameraden zu Hilfe kam. Und es kam niemand mehr zu Hilfe,
denn alle Outsider, die es schaffen konnten, hatten die Triebwerke voll aufgedreht
und waren aus der Reichweite der weißen Raumschiffe verschwunden. Diese
waren zwar scheinbar aus dem Nichts im System aufgetaucht, schienen jedoch,
einmal im Einstein-Raum angelangt, an Beschleunigungsvermögen den Hairaumern
unterlegen zu sein. Jeder Outsider, der eine Chance auf Flucht hatte, nutzte
sie auch erfolgreich.
    Es dauerte keine zwanzig Minuten, dann war der Feind aus dem Vortex-System verschwunden.
Nun war der Äther eine wilde Mischung aus Freudenrufen, plappernde Erleichterung
sowie der Allgegenwart der Notsignale. Als Admiral Detrius Funkdisziplin befahl,
ebbte das Geplapper ab. Alle Einheiten, die dazu in der Lage waren, wurden angewiesen,
den Notrufen zu folgen. Die Lazarettschiffe stießen wieder ihre Geschwader
von Systemambulanzen aus, die sie nun offenbar ohne Probleme einsetzen konnten,
und Sentenza sah mit Erleichterung, wie die Ikarus sich ebenfalls wieder
bemerkbar machte.
    »Ich möchte eine Verbindung zur Ikarus !«, befahl er sofort.
Augenblicke später zeichnete sich das erschöpfte, aber glückliche
Gesicht Sonja DiMersis auf dem Bildschirm ab.
    »Du lebst!«, sagten sie beide wie aus einem Mund, dann konnten sie
ein erleichtertes Lachen nicht unterdrücken. Doch sofort wurde Sonjas Gesicht
wieder ernst.
    »Unsere Freunde sind keine Sekunde zu spät gekommen«, meinte
sie mit traurigem Unterton. »Die Ikarus ist als einziger Rettungskreuzer
noch

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