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Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist

Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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stärker geworden.
Eben waren da noch drei mächtige Schiffe der Invasoren gewesen, jetzt blieben
von ihnen nichts anderes als schnell expandierende Gaswolken.
    »Welche Kreuzer haben uns geholfen, Ensign?«, fragte Sentenza mit
neuer Hoffnung in der Stimme. Die Anzeige auf seinem Kommandopult war verwirrend.
Lichtpunkte tanzten auf dem kleinen Schirm, die der Computer ebenso wenig zuordnen
konnte wie er selbst.
    »Keines der unseren«, kam die Antwort.
    »Wie bitte?«
    »Keines der unseren. Wir haben Besuch!«
    Die Movatoren!, schoss es Sentenza durch den Kopf. Sie waren doch zurückgekehrt,
um sich an der Schlacht zu beteiligen. Das mächtige Basisschiff war sicher
in der Lage, drei Outsiderschiffe überraschend anzugreifen und zu vernichten.
Doch seine Vermutung fand keine Entsprechung auf der Ortungsanzeige. Das war
nicht ein Besucher, das waren viele.
    Es waren Hunderte.
    »Ich will eine optische Darstellung. Ist von denen einer in unserer Nähe?«
    »Sofort, Sir!«
    Die dreidimensionale, vom Computer aufgepeppte Darstellung zeigte einen der
Neuankömmlinge. Und noch während Sentenza den Anblick in sich aufnahm
und sich zu erinnern begann, überschlugen sich die Meldungen.
    »Die räumen total auf! Das ist der Wahnsinn!«, rief Fask entzückt.
    »Kann ich eine militärische Meldung haben?«, fuhr Sentenza dazwischen.
    »Sir, die Unbekannten sind den Outsidern technisch mindestens gleichwertig!
Es sind Hunderte, und sie haben die Invasoren voll im Griff. 34 Hairaumer allein
in den letzten dreißig Sekunden … Weitere zehn Abschüsse bestätigt
… jetzt zwölf … Sie sind überall! Admiral Detrius befiehlt
sofortigen Rückzug aus den Kampfhandlungen. Alle Schiffe sollen Kurs auf
die Lazarettschiffe nehmen. Sofortiger Rückzug! Wir überlassen das
Feld den …«
    »… den weißen Raumschiffen.«, vervollständigte Sentenza
den Satz. Wild warf ihm einen forschenden Blick zu.
    »Sie kennen diese Schiffe, Sir?«
    Sentenza nickte gedankenverloren.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob es Raumschiffe sind, Ensign. Kurz nach meiner
Kommandoübernahme damals noch auf der alten Ikarus I folgten wir
dem Notruf eines Prospektoren. Auf einem Asteroiden fanden wir ein abgestürztes
Raumschiff, das exakt wie diese hier aussah – nur kleiner. Wir betraten
es und bekamen den Eindruck, dass es aus biologischem Material gefertigt war.
Es übermittelte vor seinem … Tod einige Botschaften. Wir haben seitdem
nie wieder so ein Schiff getroffen – bis jetzt. Und das eine oder andere
erklärt sich jetzt ganz gut. Sehr gut sogar. Signalisieren Sie Admiral
Detrius, dass es sich mit größter Wahrscheinlichkeit um Freunde handelt.
Jedenfalls um Feinde der Outsider, die ein langfristiges Interesse daran haben,
dass diese hier nicht Fuß fassen.«
    Sentenza versank in Erinnerungen. Sonja hatte ihm genau erzählt, was sie
damals erlebt hatte, als das weiße Raumschiff mit biologischen Ablegern
in ihr Gehirn eingedrungen und sie in eine Fantasiewelt versetzt hatte, gespeist
aus ihren eigenen Erinnerungen. Sie war an Bord der Oremi gewesen, in
jenem verhängnisvollen Moment, als der Reaktor durchgegangen war und der
Kapitän des Schiffes sein Leben geopfert hatte, um seine Crew zu retten
– ein Vorfall, an dem Sonja die Schuld getragen hatte. Sonja hatte es nicht
wahrhaben wollen, als in dieser Vision ihr toter, verstrahlter Captain, einem
Zombie gleich, zu ihr gesprochen hatte.
    »Doch!«, erklärte der Tote eindringlich. »Sonja, sie
werden zurückkommen. Sie waren schon einmal da, und beinahe wäre die
Galaxis in den Abgrund gefallen. Sonja, ich will dich doch nur warnen. Sie werden
wiederkommen. Sie sind in neuer Kraft versammelt.«
    Sonja starrte in das zerfallene Gesicht. Unverständnis zeichnete sich in
ihrem Blick ab.
    »Wovon reden Sie? Ich halluziniere doch!«
    Der Captain nickte.
    »Sicher, du bist hier in deiner eigenen, privaten Realität. Doch heißt
das, dass alles falsch oder gelogen sein muss, was sich hier abspielt? Bin ich
nicht immer bei dir – und verweigerst du mir nicht meine Ruhe?«
    »Aber –«
    »Nein, Sonja, kein aber. So wie du mit der Realität deines Innersten
konfrontiert bist, so sind auch meine Worte über die Realität des
Äußeren wahr. Erinnere dich daran, wenn du wieder erwachst. Lass
mich ziehen und meinen Frieden finden. Und warne jeden, den du triffst, vor
der erneut erstarkenden Gefahr.«
    So hatte Sonja ihm

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