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Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist

Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 026 - Antagonist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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voll einsatzfähig.«
    »Hellerman?«, fragte Sentenza mit bösen Vorahnungen.
    »Er lebt, aber die Phönix ist ein Schrotthaufen. Sie haben
die Mannschaft lebend aus dem Wrack geschnitten – aber komplett sind sie
nicht mehr.«
    »Was?«
    »Ash ist tot. Er starb auf der Brücke der Behemoth .«
    »Scheiße!«, entfuhr es Sentenza. Doch er hatte das Gefühl,
dass Sonja noch nicht am Ende war. Weitere schlechte Nachrichten warteten auf
ihn. »Aber das ist noch nicht alles. Was ist mit der Gnade ?«
    Sonja schüttelte den Kopf.
    »Totalverlust. Sie haben es nicht geschafft.«
    Sentenza blieb jede Antwort im Hals stecken. Captain Yrion war gefallen, mit
seiner ganzen Mannschaft. Sicher würde die Hegemonie ein neues Schiff in
Dienst stellen, genauso, wie es eine zweite Phönix geben würde.
    Aber die Mannschaft war nicht so einfach zu ersetzen. Jemand wie Yrion würde
eigentlich überhaupt nicht zu ersetzen sein.
    »Diese Schlacht hat zu viele Opfer gekostet«, murmelte Sentenza schließlich.
    »314 Totalverluste, Rod«, erwiderte Sonja leise. »Das ist meine
aktuelle Zahl. Was vom Rest noch reparabel ist – ich weiß es nicht.
Wir koordinieren die Rettungsarbeiten und uns wurden 24 noch operable Schiffe
zugeteilt. Die Antagonist übrigens auch, Rod. Sorry, aber dein Kreuzer
bewegt sich noch und er hat viel Platz.«
    »Kein Grund zur Entschuldigung. Wenn ich das richtig sehe, haben wir sogar
noch zwei voll funktionsfähige Systembarkassen. Die schmeiße ich
auch in den Hut.«
    Sonja lächelte.
    »Ich weise dir einen Sektor zu. Schön, mal einen Schlachtkreuzer des
Multimperiums rumkommandieren zu dürfen.«
    Sentenza erwiderte das Lächeln.
    »Lass mich dir helfen, Leben zu retten«, sagte er dann. »Das
ist mir um ein Vielfaches lieber, als welche zu nehmen.«
    Sonjas Gesicht verschwand vom Schirm. Sentenza wollte sich gerade beim Funktechniker
über die rabiate Unterbrechung beschweren, als er das Signal der Überrangschaltung
bemerkte. Auf dem Schirm erschien Thea Detrius.
    »Captain Sentenza. Sie sind wohlauf.«
    »Ja, Madame. Ich wurde gerade für Rettungsflüge eingeteilt.«
    »Die Antagonist kann das auch ohne Sie erledigen. Übergeben
Sie das Kommando an den nächsthöheren Offizier und lassen Sie sich
schnellstmöglich nach Vortex Outpost bringen. Wir wurden von den weißen
Raumschiffen kontaktiert. Sie wollen ausdrücklich mit jemandem von der Ikarus -Crew sprechen.«
    »Tatsächlich?«
    »Tatsächlich. Sie haben eines ihrer Schiffe in der Nähe der Station
postiert. Es nennt sich Urian .«
    »Was haben sie gesagt?«
    »Sie wollen ein Werkzeug eines Ushu-Beauftragten über seine Rolle
aufklären.«
    »Wie bitte?«
    Thea Detrius zuckte mit den Achseln.
    »Ich muss das nicht verstehen, dafür sind Sie da. Corpsdirektorin
McLennane bestand darauf, trotz ihrer Verletzungen ebenfalls dazu zu kommen.
Verfügt die Antagonist über ein funktionsfähiges Beiboot?«
    »Kein Problem.«
    »Dann setzen Sie umgehend über. Detrius aus.«
    Sentenza starrte auf den übergangslos schwarzen Schirm. Dann seufzte er.
    »Ensign Wild?«
    »Ja, Sir.«
    »Sie haben das Kommando.«
    »Ja, Sir!«
    Sentenza sah sie mit einem Stirnrunzeln an. Die Antwort der jungen Frau war
voller Selbstvertrauen gewesen. Dann schenkte er ihr ein gänzlich unmilitärisches
Lächeln.
    »Jamelia, ich werde mich nach Ihnen umsehen. Ich habe so das Gefühl,
dass wir uns wieder sehen werden.«
    Wild grinste. »Das Gefühl habe ich auch, Captain. Sir. Und vielen
Dank.«
    Sentenza sah sich noch einmal auf der Brücke der Antagonist um,
einem Ort, der für lange Zeit sein Zuhause gewesen war, exakt der Ort,
an dem er immer hatte sein wollen. Das hatte sich jetzt geändert, dennoch
konnte er das Gefühl der Wehmut nicht völlig verleugnen.
    Er räusperte sich und wandte sich zum Gehen.
    »Sie gehört Ihnen«, waren seine letzten Worte, ehe er die Brücke
verließ.
    Diesmal nahm er sich vor, nicht wieder zurückzukehren.
     

 
6.
     
    Im Konferenzraum, in dem er zuletzt eine Auseinandersetzung mit Admiral Gugis
erlebt hatte – der die Schlacht übrigens überlebt hatte und auf
eigenen Wunsch den Rückweg in sein Heimatsystem angetreten war, um den
Ruhestand einzureichen –, hatte sich diesmal eine kleinere Gruppe versammelt.
Neben Admiral Thea Detrius aus der Konföderation Anitalle, die den Oberbefehl
vom gefallenen Kallika geerbt hatte, waren ihr Stellvertreter, der Raumcorpsadmiral

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