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Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten

Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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für eine kurze Weile den geheimen Planeten, der
nicht einmal einen offiziellen Namen besaß und auf keiner Sternkarte eingezeichnet
war, hatte verlassen dürfen. Allein zwei oder drei Leute des Raumcorps
wussten über den Ort Bescheid, an dem sie zu dritt ihren Forschungen nachgingen,
mit denen sie der Menschheit Gutes tun wollten, um wenigstens einen Teil der
großen Schuld abzutragen. Vielleicht konnten sie auch jetzt helfen, selbst
wenn eine Lösung für das Lediri-Problem Anyadas Gewissen nicht gänzlich
entlasten würde.
    Ein Blick auf die Uhr belehrte sie, dass ihr noch zwanzig Minuten fürs
Frühstück blieben. Ob Careena mit ihr zusammen in der Kantine das
Essen einnehmen würde?
    Anyada aktivierte die Sprechanlage und bat um eine Verbindung mit der Kabine
von Careena Wiland. Die junge Xenobiologin war sogleich bereit, sich mit Anyada
zu treffen und versprach, in fünf Minuten in der Kantine zu sein.
    Anyada freute sich auf die Gesellschaft der zurückhaltenden Kollegin. Überhaupt
war sie glücklich, sich wieder einmal mit anderen Menschen unterhalten
zu können. Immer nur Krshna und Nadir um sich zu haben, war auf Dauer unbefriedigend,
um nicht zu sagen: enervierend. Gerade Nadir, der keine anderen Themen als die
gerade aktuellen Forschungen kannte, war über einen längeren Zeitraum
unerträglich. Und sie würden einander bis in alle Ewigkeiten genießen
dürfen ...
    Als Anyada die Kantine betrat, hob Careena einen Arm, um sich bemerkbar zu machen,
und winkte ihr zu. Anyada schlängelte sich an den Tischen vorbei, die nur
teilweise besetzt waren. Hier und da erwiderte sie den Gruß eines Kollegen,
reichte Dr. Kravic die Unterlagen, um die er sie gebeten hatte, schenkte der
Ornita Dr. Trill, die ihr Muesli über den halben Tisch gekrümelt hatte,
ein wohlwollendes Lächeln und nahm schließlich der Freundin gegenüber
Platz.
    »Ich habe mir erlaubt, für uns zu bestellen«, sagte Careena und
schob ein zweites Tablett zu Anyada hinüber. »Die Speisenautomatik
hat sich wieder einmal selbst übertroffen: Formschinken, glibberiges Rührei
und geschwärzter Toast, dazu Fruchtbrei – oder soll das Gemüse
sein? – und lauwarmer Tee. Wenigstens hat er etwas Aroma, ganz im Gegensatz
zum Kaffee.«
    »Das Raumcorps sollte sich eigentlich gute Köche oder schmackhafte
Fertiggerichte leisten können.«
    »Oder dahinter steckt Methode. Irgendjemand sagte einmal, ›je schlechter
das Essen, desto besser die Armee‹.
    »Wer auch immer das war, bestimmt musste er nicht das hier essen.«
Anyada lächelte matt. Der Schutzfilm, der auch Mund und Rachen auskleidete,
ließ ohnehin alles gleich schmecken. Sie durfte sich jedoch nichts anmerken
lassen. »Was gäbe ich dafür, wieder einmal ein richtiges Freelich-Schnitzel
zu essen.« Seit sie Ymü-Tepe verlassen hatte, vermisste sie diese
Spezialität.
    »Mit schwarzen Bohnen«, stimmte Careena zu.
    »Manchmal beneide ich die Kollegen, die über solche Dinge hinwegsehen
und ganz in ihrer Arbeit aufgehen können. Ich möchte wetten, selbst
wenn man ihnen die besten Pralinen von Schluttnick-Prime mit Cliquas serviert,
würden sie es nicht merken und alles hastig herunter schlingen, damit sie
schnell zurückkehren können ins geliebte Labor.«
    »Wie lange arbeitest du schon mit Nadir zusammen?«, erkundigte sich
Careena, sehr wohl wissend, wem die Anspielung galt. »Und Krshna? Er ist
mit euch an Bord gekommen.«
    Anyada fand Careena sehr sympathisch. Sie waren ungefähr im selben Alter
und hatten ähnliche Interessen, so dass sich ihre Gespräche in der
knappen Freizeit um ihre gemeinsamen Hobbys drehten. Gegenüber den Männern
hatten sie so etwas wie weibliche Solidarität entwickelt. Glücklicherweise
waren sie in dieselben Schichten eingeteilt worden und trafen mit den beiden
anderen Frauen des Teams nur während der Besprechungen zusammen. Bei Dr.
Glutton, der grobschlächtigen Drupi, die mit ihrem Volumen schon fast einem
Schluttnick Konkurrenz machen konnte, hatte Anyada zweimal hinsehen müssen,
um sicher zu sein, dass es sich wirklich nicht um einen Mann handelte, und die
überschlanke Dr. Trill zwitscherte ständig bekannte Schlagermelodien,
sofern sie sich nicht den Schnabel mit zerkrümelten Muesliriegeln voll
stopfte. Zu beiden hatte sie keinen Draht finden können, doch dafür
verstand sie sich mit Careena umso besser.
    Leider ließen sich Fragen nach

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