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Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten

Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 028 - Welt der Adlaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Salzmann
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...«
    »Captain Sentenza schläft.«
    »Chief DiMersi kennt uns auch ...« Ein Fidehi rieb sich verstohlen
einen Tentakel, als habe er plötzlich Schmerzen.
    »Chief DiMersi schläft ebenfalls.«
    Trooid räusperte sich. »Verzeihung, Ma'am, aber die Botschafter Trax
1 bis 6 sind auch mir bekannt. Ich habe sie einwandfrei identifizieren können.
Mit Sicherheit handelt es sich bei unseren blinden Passagieren um keine Spione.«
    »Wir sind aber nicht blind ... nicht blind ... nicht blind ...«
    »Nun gut«, erwiderte An'ta, »ich vertraue Ihrem Wort, Trooid.
Aber ohne Strafe können wir die Botschafter nicht davon kommen lassen.
Folgende Vergehen werden Ihnen zur Last gelegt, Trax 1 bis 6: Erstens, Sie haben
sich der arglistigen Täuschung schuldig gemacht. Zweitens, Sie haben sich
illegal an Bord geschlichen. Drittens, Körperverletzung. Sie haben Thorpa,
wenn auch unabsichtlich, einige Blätter ausgezupft. Viertens haben Sie
versucht, Thorpa zu verleiten, ihre illegalen Aktivitäten zu decken. Wie
Sie zweifellos wissen, herrscht im Einsatz Kriegsrecht. Es gibt keine diplomatische
Immunität. Sie müssen sich für alle Untaten verantworten. Bis
Captain Sentenza über ihr Strafmaß entscheidet ...«
    Das Schott öffnete sich, und Junius Cornelius trat ein. Er nickte den Anwesenden
freundlich zu, bevor er abrupt stehen blieb und verwundert die Fidehi-Gruppe
anstarrte. Unwillkürlich ging er einen Schritt rückwärts.
    »... verfüge ich, dass der Septimus seine Amtskollegen im Auge behält.«
    »Wie bitte?« Cornelius blickte verwirrt zwischen An'ta und den Tentakelwesen
hin und her. Er hatte nicht die geringste Ahnung, worum es ging.
    »Botschafter Trax 1 bis 6 hat sich heimlich an Bord der Ikarus geschlichen«,
erklärte An'ta kurz angebunden. »Damit es keine weiteren unerwarteten
Zwischenfälle gibt, übergebe ich ihn Ihrer Obhut. Sie sind der Einzige
an Bord, der keine Aufgabe hat und folglich frei ist. Sicher können Sie
beide aus dem ... Erfahrungsaustausch sogar noch einen Nutzen ziehen.«
    »Wir freuen uns, Septimus ...«, sangen die Fidehis erleichtert, »Septimus
... Septimus ... Septimus ... Wir bleiben bei Ihnen ... während des ganzen
Fluges ... und helfen Ihnen ... und machen keinen Ärger ... Bestimmt nicht
... Jetzt haben wir auch Zeit ... zum Unterhalten ... und für die Zeremonie
...«
    »Jawohl, Ma'am«, brachte Cornelius mit gequälter Miene hervor,
»Botschafter Trax 1 bis 6, wenn Sie mich bitte begleiten würden.«
    Mit hängenden Schultern verließ er die Brücke, und die Fidehis
stoben ihm hinterher.
    »Ganz schön hart«, meinte Weenderveen.
    »Strafe muss sein«, entgegnete An'ta gelassen.
    »Der Septimus dürfte mehr gestraft sein als diese Bande.«
    »Er ist Diplomat, und gerade für die Fidehis braucht man sehr viel
diplomatisches Geschick. Er kann dabei so manches lernen. Abgesehen davon, dass
niemand von der Crew entbehrlich ist, hätten Sie gern den Job des Kindermädchens
übernommen?«
    Abwehrend hob Weenderveen beide Hände. »Ich hätte nicht gedacht,
dass Sie über Humor verfügen, insbesondere nicht über solch schwarzen.«
    An'ta drehte sich um und wandte sich wieder ihrer Arbeit zu. Niemand sollte
das verschmitzte Lächeln sehen, das ihre Mundwinkel umspielte.
    Thorpa seufzte. »Ich finde, Küchendienst wäre eine bessere Strafe
gewesen.«
    Niemand antwortete ihm.
     

 
3.
     
    Anyada Shen blickte auf den Zeitgeber, dessen immer lauter werdendes Summen
sie geweckt hatte, und unterdrückte ein Stöhnen. Sie fühlte sich
wie gerädert, als hätte sie sich gerade erst ins Bett gelegt und keine
zehn Stunden Schlaf hinter sich. Nadir war ein elender Sklaventreiber, und Anande
war keinen Deut besser. Hatten sich die beiden Männer in ein Problem verbissen,
verloren sie jegliches Zeitgefühl. Pausen, um eine Mahlzeit zu sich zu
nehmen oder um kurz abzuschalten, empfanden sie als lästig. Den gleichen
Raubbau, den sie mit ihren Kräften betrieben, erwarteten sie von ihren
Mitarbeitern – und das war das Schlimmste.
    Für einen Moment drehte sich Anyada auf die andere Seite und schloss die
Augen. Die Wärme des Bettes und die Stille ihrer Kabine empfand sie als
angenehm. Sobald sie aufstand, würde sie wieder in die Hektik miteinbezogen
werden, die von den Kollegen verbreitet wurde. Bis zur nächsten Ruheperiode
würden viele anstrengende Arbeitsstunden vergehen.
    Schließlich erhob sich Anyada

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